Sustainable Economy
BMBF supports 30 research consortia with its funding programme „Sustainable Economy“. These projects show holistic development perspectives for a sustainable economy, which includes longterm economic success combined with social justice and protection of the environment.
The aim of the 'Sustainable Economy' funding measure by the Federal Ministry of Education and Research (BMBF) is to demonstrate how positively an economic system can develop if it considers the various dimensions of sustainability. This includes strengthening the links between lasting commercial success, environmental protection and social justice. The 30 research projects examine the following issues:
- Measurement and assessment of how corporate actions, i.e. selected products and services, impact sustainability
- New business models
- Consumer behaviour and communication
- Systemic questions on transforming the economic system
The funded project teams conduct research into a variety of issues touching on many different areas of life: from nutrition, clothing, mobility, construction and housing, through to logistics, tourism and education. For instance, some projects analyse consumer behaviour, as it is easier to provide consumers with meaningful information on sustainable products and services to encourage them to adopt sustainable habits. Other projects investigate business models, production forms and value added chains in respect to their sustainability potential.
Sustainability innovation is created and strategies for the dissemination of successful approaches are designed in cooperation with key stakeholders from industry. The systemic perspective is also important, which is why some projects work on options within economic and political frameworks to enable and promote sustainable transformation processes
Der Übergang zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem ist nicht nur ein politisches und gesellschaftliches Vorhaben, sondern beschäftigt in zahlreichen Facetten unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen. Einzelne Ergebnisse zu Handlungsbedarfen und -optionen, Innovationen und deren jeweiligen Folgen liegen vor. Weiteren Bedarf gibt es aber an inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten insbesondere zu den Themen Nachhaltigkeitsbewertung, Verbraucherverhalten und -kommunikation sowie institutionelle Rahmenbedingungen. Die 30 Projekte, die im Rahmen der Fördermaßnahme Nachhaltiges Wirtschaften (Na-Wi) vom BMBF gefördert werden, entwickeln Ansätze zur Stärkung nachhaltigen Wirtschaftens weiter, erproben sie in unterschiedlichen lebensweltlichen Kontexten und leiten daraus Handlungsempfehlungen für eine Umsetzung der erprobten Ansätze ab. Die geförderten NaWi-Projekte behandeln eine große Vielfalt an Themen im Bereich des Nachhaltigen Wirtschaftens, zwischen denen es mannigfaltige Überschneidungen gibt. Dadurch entsteht ein großes Potenzial an thematischen und methodischen Synergien, die es zu erschließen gilt.
Project Objectives
Gesamtziel des Vorhabens zur wissenschaftlichen Koordination des Förderschwerpunktes Nachhaltiges Wirtschaften (NaWiKo) ist es, die geförderten Projekte zu vernetzen, ihren Austausch untereinander zu fördern und inhaltliche Synthesen zu erarbeiten, an welchen sich die für die Transformation des Wirtschaftssystems relevanten Akteure orientieren können. Weiterhin werden die Projekte bei Außendarstellung und Transfer ihrer Ergebnisse in die Praxis unterstützt. Darüber hinaus will das Vorhaben dazu beitragen, die gesellschaftlich-politische Wirkung der Projekte und der Fördermaßnahme zu verstärken. Auf diese Weise will NaWiKo einen Beitrag zur Stärkung des Leitbilds der Green Economy und der Vorreiterrolle Deutschlands auf dem Weg zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem leisten. NaWiKo umfasst vier wesentliche Arbeitsschritte, um diese Ziele zu erreichen:
1. Ermittlung des Koordinations- und Transferbedarfs der Projekte: durch Dokumentenauswertungen, Befragung der geförderten Projekte und Erstellen einer Webplattform zur einfachen Vernetzung
2. Wissensaustausch und Vernetzung der Projekte; über nationale und internationale Konferenzen sowie themenspezifische Workshops
3. Synthese projektübergreifender Ergebnisse aus den Projekten; über Synthesepapiere (Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen) und Special Issues in wissenschaftlichen Zeitschriften
4. Wissenstransfer und Öffentlichkeitsarbeit; durch Medienarbeit, Transferworkshops und einen Begleitkreis relevanter Akteure aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Durch Nutzung und Erweiterung bestehender Netzwerke in Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Forschung und Politik wird NaWiKo die Syntheseergebnisse gezielt entscheidenden Stellen bzw. Akteuren bekannt machen. Ziel ist, dass diese Ergebnisse unternehmerische und gesellschaftliche Relevanz entfalten, Innovationsprozesse mit anstoßen und (Neu)Orientierung für Politikberatung sowie Forschungsförderung z.B. auf europäischer Ebene aufzeigen.
Project Management
Ecologic Institute
Dr. Martin Hirschnitz-Garbers
Pfalzburger Str. 43-44
10717 Berlin
Tel.: 030 86880 272
Email: nawiko@ecologic.eu
Verbundpartner:
Fraunhofer ISI
Prof. Dr. Rainer Walz
FU Berlin, Forschungszentrum für Umweltpolitik
Dr. Klaus Jacob
In Deutschland entstehen derzeit vielerorts Initiativen für innovative Wohnformen. Zusammen mit Praxispartnern entwickelt das Vorhaben WohnMobil Konzepte für sozial-ökologische Wohninitiativen. Nachhaltigkeit spielt für diese oft eine große Rolle: im Vordergrund stehen soziale Gerechtigkeit, soziokulturelle Vielfalt und Austausch sowie das Ziel, bezahlbaren Wohnraum für mehrere Generationen zu gestalten. Zum anderen betonen diese Initiativen mit dem Wunsch nach umweltfreundlicher Mobilität, Energie- und Ressourceneffizienz ökologische Aspekte. Soziale Innovationen, wie etwa gemeinschaftlich genutzte Angebote und Räume ( Nutzen statt besitzen ) und zukunftsweisende Planungsgrundsätze ( Stadt der kurzen Wege ) spielen bei der Umsetzung der innovativen Wohnformen ebenfalls eine wichtige Rolle. Diesen Gemeinschaftsmodellen stehen die etablierten Akteure am Wohnungsmarkt gegenüber: Die Wohnungsbauunternehmen adressieren mit ihren bewährten Wohnkonzepten den Mainstream, kreative Impulse werden bislang kaum aufgegriffen. Ein Austausch zwischen innovativen Wohninitiativen und kommerziellen Akteuren der Wohnungsbaugesellschaften findet kaum statt: Die gemeinschaftlichen Modelle scheinen aus Sicht der Wohnungsunternehmen nicht marktfähig zu sein. Gleichzeitig machen die neuen Wohninitiativen die Erfahrung, dass ihre sozialen Innovationen oftmals ein hohes Engagement erfordern, das dauerhaft privat nicht zu leisten ist. Eine sozial-ökologische Transformation im Bereich Wohnen und Mobilität findet daher derzeit eher in Nischen statt.
Project Objectives
Das Forschungsprojekt will einen Wissens- und Praxistransfer zwischen den genannten Akteuren anstoßen. Ziel ist es, innovative Ideen gemeinschaftlicher Wohn- und Mobilitätskonzepte für etablierte Wohnungsunternehmen anschlussfähig und wirtschaftlich tragfähig zu gestalten. Das Forschungsprojekt bietet zudem einen Wissenspool an, in dem erfolgversprechende Ideen und Konzepte versammelt sind. Es werden kurz- und mittelfristig tragfähige Geschäfts- und Umsetzungsmodelle erarbeitet, mit denen Wohnungsinitiativen und -unternehmen die Möglichkeiten nutzen können, die sich aus der Verknüpfung gemeinschaftlicher Wohn- und Mobilitätskonzepte ergeben. Als Ergebnis sollen Modelle für die Planung, Entwicklung und Umsetzung gemeinschaftlicher Mobilitätsund Versorgungsdienstleistungen sowie Flächennutzungen entwickelt und erprobt werden. Diese Modelle werden im Projekt außerdem auf ihre ökonomische Tragfähigkeit und ihre ökologischen und sozialen Wirkungen hin bewertet.
Kernstück des Projektes ist die transdisziplinäre Erarbeitung konkreter Konzepte für ausgewählte Praxispartner. Die Konzepterarbeitung erfolgt in Teams aus den Forschungs- und Praxispartnern. Die entwickelten Maßnahmen und Geschäftsmodelle für Wohnungs- und mobilitätsbezogene Dienstleistungen sowie Flächennutzungen werden dann durch die Wohninitiativen bzw. Wohnungsunternehmen vor Ort umgesetzt und wissenschaftlich begleitet (Reallabore).
Project Management
ISOE Institut für sozial-ökologische Forschung
Dr. Jutta Deffner
Tel.: 069 707 6919-38
E-Mail: deffner@isoe.de
Verbundpartner
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Dr. Frieder Rubik
Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V.
Peter Kasten
Trotz einem immer größer werdenden Umweltbewusstsein landen noch immer viele Lebensmittel nicht auf dem Tisch, sondern im Abfall. Damit verbunden sind große ökologische Belastungen. Das Projekt Refowas hat das Ziel, die Entstehung von Abfällen entlang der Wertschöpfungskette zu untersuchen. Laut einer Schätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) werden jährlich rund ein drittel der weltweit produzierten Lebensmittel nicht für die menschliche Ernährung genutzt, sondern enden als Lebensmittelabfälle. Dadurch entstehen sowohl bei der Produktion als auch bei der Entsorgung dieser Nahrungsmittel Umweltbelastungen. Eine Reduktion der Abfälle kann daher in erheblichem Maße dazu beitragen, die mit Lebensmittelerzeugung und -konsum verbundenen Umwelt- und Ressourcenansprüche sowie Emissionen zu senken. Deshalb fordert die Europäische Kommission die EU-Mitgliedsstaaten dazu auf, die Entsorgung von genusstauglichen Lebensmitteln bis zum Jahr 2020 zu halbieren und Anreize für eine gesündere und nachhaltigere Erzeugungs- und Verbrauchsstruktur zu schaffen. Ebenso soll eine Reduzierung des Ressourceninputs der Lebensmittelkette um 20 % erreicht werden. Bisher gibt es noch keine verlässlichen Daten über die Menge der Lebensmittelabfälle. Das Projekt verfolgt folgende Forschungsfragen: Wo entlang der Wertschöpfungskette fallen welche Mengen an Lebensmittelabfällen in Deutschland an? Warum entstehen diese Abfälle? Welche Umweltwirkungen verursachen sie? Durch welche Maßnahmen können Lebensmittelabfälle vermieden werden?
Project Objectives
Ziel des Projektes ist es, den Agrar- und Ernährungssektor entlang seiner Wertschöpfungsketten hinsichtlich der Entstehung von Lebensmittelabfällen und insbesondere dem Anteil an vermeidbaren Abfällen zu analysieren. Darauf aufbauend sollen Strategien und Ansatzpunkte für Maßnahmen zur Abfallvermeidung bzw. -reduzierung identifiziert werden. Anhand von drei Fallbeispielen werden Hemmnisse und Handlungsoptionen in der Praxis untersucht: Im Teilsystem ´Agrarproduktion´ werden Obst- und Gemüseanbau, -verarbeitung und -vermarktung analysiert. Im verarbeitenden Gewerbe werden Bäckereien näher betrachtet. In einer dritten Fallstudie werden die Außer-Haus-Verpflegung und Lebensmittelverluste im Umfeld der Schule untersucht. Als weitere Aspekte sollen Befragungen zum Verbraucherverhalten analysiert werden, um verschiedene Konsummuster und die Gründe für die Entstehung von Lebensmittelabfällen in Haushalten zu identifizieren. Auf Basis der Ergebnisse werden Möglichkeiten zur Schaffung eines neuen Bewusstseins für nachhaltiges Handeln in Bezug auf die Vermeidung von Lebensmittelabfällen beschrieben und bewertet.
Project Management
Thünen-Institut für Ländliche Räume
Dr. Thomas G. Schmidt
Bundesallee 50
38116 Braunschweig
Tel.: 0531 596 5507
Email: thomas.schmidt@ti.bund.de
Verbundpartner
Universität Stuttgart
Dr. Gerold Hafner
Max Rubner Institut
Dr. Erika Claupein
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
Frank Waskow
Die Transformation hin zu einer Green Economy kann nur erfolgreich sein, wenn sie ganzheitlich betrachtet wird und alle Bereiche des alltäglichen Lebens mit einschließt. Das Projekt InTrans liefert Handlungsempfehlungen zur Steuerung und Governance einer grünen Transformation. Das Vorhaben hat sich zum Ziel gesetzt, Transformationspfade hin zu einer ökologisch und sozial nachhaltigen Ökonomie aufzuzeigen. Dabei stehen mittel- bis langfristige Perspektiven unter Berücksichtigung einer sich wandelnden Umwelt im Mittelpunkt. Das Vorhaben ist interdisziplinär angelegt und bringt Forschende aus Philosophie, Ökonomie und Soziologie zusammen. So können konkrete Politikempfehlungen zur Ausgestaltung und Governance nachhaltigen Wandels abgeleitet werden. Die gezielte Einbindung von Praxispartnern garantiert höchste wissenschaftliche Qualität sowie praktische Relevanz der Teilvorhaben.
Project Objectives
Das Ziel des Vorhabens ist es, mit Hilfe von sechs Arbeitspaketen ausgewogene und fachlich fundierte politische Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung und Governance einer grünen Transformation bereitzustellen. Als Drehscheibe für die Umsetzung der Forschungsergebnisse wird ein Praxisbegleitkreis eingerichtet. Dieser ist mit internationalen Organisationen, Bundesministerien, Nicht-Regierungsorganisationen, Unternehmen und Unternehmensverbänden sowie international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern breit aufgestellt und vereint deren Kompetenzen. Durch gemeinsame Konferenzen, Tagungen und verstärkten bilateralen Austausch können Ergebnisse so direkt zu Schlüsselinstitutionen kommuniziert werden. Eine Projekthomepage dient dazu, Ergebnisse auch für die interessierte Öffentlichkeit und die internationale Forschungsgemeinschaft zugänglich zu machen. Dazu sind vor allem auch Publikationen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften und Publikumsmedien vorgesehen.
Project Management
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH
(ZEW)
FB Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement
Dr. Peter Heindl
Tel: 0621-1235-206
E-Mail: heindl@ZEW.de
Verbundpartner
ifo Institut
ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen
Prof. Dr. Karen Pittel
Universität Bayreuth
Institut für Philosophie und Ökonomie
Prof. Dr. Rudolf Schüßler
Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Soziologie
Prof. Dr. Bernhard Gill
Das Konzept des ökologischen Fußabdrucks besteht bereits seit 1994. Es wird häufig verwendet, um den negativen Einfluss gesellschaftlicher und individueller Lebensstile auf die Erde zu verdeutlichen. Das im Rahmen dieses Vorhabens entwickelte Prinzip des Handabdrucks verfolgt ein gegensätzliches Ziel. Wenn alle Menschen auf unserem Planeten den Lebensstil der westlichen Industrieländer führen würden, benötigten wir dazu mehrere Erden. Diese Aussage beruht auf dem Prinzip des ökologischen Fußabdrucks. Dieser Ansatz versucht negative ökologische Auswirkungen von Individuen, Organisationen oder Ländern zu erfassen und messbar zu machen. Mit Hilfe des innovativen und ganzheitlichen Ansatzes Handabdruck sollen hingegen positive ökologische und soziale Nachhaltigkeitswirkungen von Produkten bewertbar, messbar und kommunizierbar gemacht sowie in ihrer sozialen Dimension in Betrachtung gezogen werden. Während der weit verbreitete Fußabdruck also metaphorisch eingesetzt wird, um eine negative Belastung darzustellen, symbolisiert der Handabdruck das positive, gestalterische Management und das gezielte Steuern hin zu einer nachhaltigen Entwicklung.
Project Objectives
Im Vorhaben wird über einen Zeitraum von drei Jahren werden diese Projektpartner zunächst eine Methodik zur Ermittlung des positiven Handabdrucks entwickelt. Diese wird anschließend in Pilotprojekten beispielhaft auf Produkte aus den drei Sektoren der Lebensmittelbranche, der Konsumgüterbranche und der Baubranche gemeinsam mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) sowie weiteren Praxispartnern angewendet. Ziel ist, die Nachhaltigkeit des jeweils vorliegenden Produkts wissenschaftlich fundiert und gleichzeitig für Kundinnen und Kunden sowie Konsumentinnen und Konsumenten einfach verständlich darzustellen. Zudem wird der Handabdruck als neuer Ansatz gezielt in relevanten Kreisen eingebracht, die als Multiplikatoren wirken. Es ist das ambitionierte Ziel dieses Projekts, mit dem Handabdruck mittelfristig ein Instrument mit vergleichbarer Reichweite wie der des etablierten ökologischen Fußabdrucks zu schaffen. Das Konzept des Fußabdrucks soll mit einem Maß fur positive Nachhaltigkeitswirkungen sinnvoll ergänzt werden, welches gleichzeitig die bisher häufig noch vernachlässigte soziale Dimension von Nachhaltigkeit mit einschließt. Somit werden weltweit erstmalig die sozialen und ökologischen sowie positiven und negativen Nachhaltigkeitswirkungen von Produkten systematisch gemeinsam bewertbar gemacht.
Project Management
Collaborating Centre on Sustainable Consumption and
Production (CSCP)
Janpeter Beckmann
Hagenauer Strasse 30
42107 Wuppertal
Tel.: +49 202 459 58 10
E-Mail: janpeter.beckmann@scp-centre.org
Verbundpartner
Universität Kassel
Prof. Dr. Rüdiger Hahn
Leuphana Universität Lüneburg - Centre for Sustainability
Management (CSM)
Prof. Dr. Stefan Schaltegger
Universität Witten/Herdecke - Zentrum für Nachhaltige
Unternehmensführung (ZNU)
Dr. Christian Geßner
Die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie und ihre Umsetzung sind auf einem guten Weg hin zu einer Green Economy, in der ökologische Nachhaltigkeit mit sozialer Inklusion sowie Gerechtigkeit einhergeht. Trotz der erzielten Erfolge besteht jedoch weiterhin Handlungsbedarf, denn die bisher erzielten Fortschritte sind in vielen Bereichen nicht ausreichend. Die Gründe hierfür sind vielfältig und die Zusammenhänge oft komplex. So sind zum Beispiel die mangelnden Fortschritte in der Energieproduktivität einerseits erheblich von technischer und ökonomischer Pfadabhängikeit, andererseits auch von existierenden Regelwerken und Institutionen negativ beeinflusst. Ebenso beruht die mangelnde Zunahme der Anbaufläche des ökologischen Landbaus unter anderem auf einer gesunkenen politischen Priorität. Diese und viele andere Fälle aus der Praxis zeigen, dass ein ganzheitliches Konzept der Transformation des Wirtschaftssystems nur gestaltet werden kann, wenn die verschiedenen Chancen und Hemmnisse der Ausbreitung von technischen, sozialen und systemischen Innovationen in ihrer Vielfalt berücksichtigt werden. Die Zielstellungen des Projekts Evolution2Green können in drei Punkten zusammengefasst werden:
1. die Analyse wesentlicher Transformationshemmnisse (Pfadabhängigkeiten) in einem breiten Spektrum von 15 Problemfeldern und die Identifizierung der Schwachpunkte der bisher in den Problemfeldern dominierenden Instrumente und Lösungsansätze.
2. Zweitens ermittelt das Vorhaben neue problemübergreifende Lösungsansätze und bestimmt die Erfolgsbedingungen für Pfadwechsel in Richtung einer Green Economy.
3. Drittens entwickelt das Vorhaben Roadmaps zur Transformation für ausgewählte Lösungsansätze
sowie Strukturen und Inhalte einer Gesamtstrategie. Darauf aufbauend werden konkrete Umsetzungsmaßnahmen dargelegt.
Project Objectives
Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung einer ganzheitlichen Gesamtstrategie für die Transformation des Wirtschaftssystems hin zu einer Green Economy. Dazu soll ein erheblicher Beitrag zur Bewertung und Messbarkeit der Fortschritte auf dem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften geleistet werden. Ebenso werden Vorschläge zu an der Green Economy orientierten Managementmodellen entwickelt. Auch die Verbraucherseite soll einbezogen werden: So werden neue Erkenntnisse zum Verbraucherverhalten herausgearbeitet, die an die Erfahrungen der BMBF-Förderinitiative Nachhaltiger Konsum vom Wissen zum Handeln anknüpfen sollen. Das Anwendungspotenzial des Vorhabens liegt zum einen im politischen Bereich. Zum anderen lassen sich die Erarbeitung von Marktstrategien für Nachhaltigkeitsinnovationen durch Unternehmen oder Kampagnen durch NGOs auf Basis der Analysen unter Umständen neu und wirksamer ausrichten.
Project Management
adelphi consult GmbH
Walter Kahlenborn
Caspar-Theyß-Straße 14a
14193 Berlin
Tel.: +49 (30) 89 000 68 0
E-Mail: office@adelphi.de
Internet: www.adelphi.de
Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH
Dr. Jens Clausen
IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung
gemeinnützige GmbH / IZT - Institute for Futures
Studies and Technology Assessment
Dr. Edgar Göll
Nachhaltiges Wirtschaften beschreibt die Herausforderung einer umfassenden ökonomischen und sozialen Wohlstandsproduktion bei möglichst geringem Umweltverbrauch. Integrative Ansätze nachhaltigen Wirtschaftens dürfen sich dabei nicht alleine auf Strategien einer ökologischen Effizienzsteigerung beschränken. Es bedarf vielmehr auch der Auseinandersetzung mit einem erweiterten Wohlstandsverständnis, das die vielfältigen Einflussfaktoren einbezieht, die zu menschlichem Wohlbefinden führen. Dazu zählen neben Einkommen/Vermögen z.B. der Einfluss guter Gesundheit oder der empfundenen Umweltqualität. Bei nachhaltigem Wirtschaften geht es darum, diesen umfassender verstandenen Wohlstand vom Umweltverbrauch zu entkoppeln. In Städten treten diese Formen nachhaltiger Wohlstandsproduktion in einem intensiven Zusammenspiel auf. Insbesondere finden sich in Städten sowohl neue Formen von Produktions- als auch von Konsum- und Lebensstilansätzen. Städte werden dadurch zu einer Art Schmelztiegel vielfältiger Ausprägungen nachhaltigen Wirtschaftens (z.B. neue Mobilitätsmuster, nachhaltiger Konsum und nachhaltige Energieversorgung). Sie bieten sich daher in besonderer Weise dafür an, zu analysieren und zu erproben, wie die Mechanismen erweiterter Wohlstandsproduktion aussehen, welche Strategien zur Entkopplung vom Naturverbrauch bestehen und wie unterschiedliche Strategien zusammenwirken.
Project Objectives
Die Etablierung eines urbanen Reallabors bietet die Chance, das Zusammenspiel unterschiedlicher Formen Nachhaltigen Wirtschaftens zu untersuchen und in Pilotversuchen und Experimenten mit zentralen Akteursgruppen in einer Stadt in Co-Design und Co-Production zu erproben. Die Stadt Wuppertal verfügt dabei über herausragende Voraussetzungen zur Etablierung eines solchen Reallabors mit ihrem erheblichen Transfer- und Lernpotenzial. Das vorgeschlagene Forschungsprojekt etabliert daher ein trans- und interdisziplinäres urbanes Transformationslabor Wuppertal . Es schafft damit eine in Deutschland bisher einmalige Struktur für ein gesamtstädtisches Reallabor.
Project Management
Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit
(TransZent),
Prof. Dr. Maria Behrens
Bergische Universität Wuppertal
Bendahler Str. 31 (Wicküler City)
42285 Wuppertal
Tel.: +49 202 439 4713
E-Mail: mbehrens@uni-wuppertal.de
Verbundpartner
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
Prof. Dr. Uwe Schneidewind
Döppersberg 19,
42103 Wuppertal
Tel.: +49 202 2492 101
E-Mail: uwe.schneidewind@wupperinst.org
Eine Transformation des Wirtschaftssystems hin zu einer Green Economy beginnt unter Umständen als Innovation in Nischen. TransNIK untersucht in drei Handlungsfeldern Treiber und Hemmnisse für die Verbreitung von Innovationen. Transformationsansätze führen oft ein Nischendasein und wachsen langsam, bis sie in manchen Fällen in der Lage sind, bestehende Ordnungen und Verhaltensmuster langfristig und grundlegend zu verändern. Innovative Ansätze in Richtung Nachhaltigkeit lassen sich in verschiedenen Bereichen beobachten, so auch in den drei klassischen kommunalen Handlungsfeldern Energieversorgung, Wasserver- und -abwasserentsorgung sowie Bauen und Wohnen. In TransNIK sollen Treiber und Hemmnisse für Entwicklung und Verbreitung innovativer, nachhaltiger Ansätze in diesen Handlungsfeldern untersucht und zentrale Punkte für eine Transition zu neuen Lösungen identifiziert werden.
Project Objectives
Im Fokus des Projekts stehen Ansätze, die zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise beitragen und in denen sich innovative organisatorische, technische und soziale Strukturen sowie Produktions- und Nutzungsmuster herausbilden und besser etablieren können. Das Projekt setzt an der bestehenden Nachhaltigkeitsforschung an. Diese empfiehlt, lokale und regionale Transformationsprojekte zu fördern. In enger Zusammenarbeit mit Praxispartnern werden ausgewählte innovative Ansätze in den drei Feldern identifiziert. Auf Basis von Fallstudien zu konkreten Ausprägungen dieser Nischen sollen Handlungsempfehlungen für die beteiligten Akteure und die politische Rahmensetzung abgeleitet werden, um solche Veränderungen zu fördern. Praxispartner profitieren bereits während der Projektlaufzeit u.a. durch die Teilnahme an Workshops von den Zwischenergebnissen. Die Ergebnisse sollen zur Hebung von Synergieeffekten zwischen den Handlungsfeldern beitragen und domänenübergreifendes Lernen ermöglichen, indem Nischen in den drei Bereichen nicht nur isoliert betrachtet, sondern ganz gezielt Schnittstellen und Wechselwirkungen untersucht werden.
Project Management
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung
ISI
Dr. Nele Friedrichsen
Breslauer Str. 48, 76139 Karlsruhe
Tel.: 0721/6809-304
Fax: 0721/6809-77304
E-Mail: nele.friedrichsen@isi.fraunhofer.de
Verbundpartner
Institut Wohnen und Umwelt GmbH
Dr. Ina Renz
Rheinstraße 65, 64295 Darmstadt
E-Mail: i.renz@iwu.de
Tel: 06151/2904-79,
Fax: 06151/2904-97
Leuphana Universität Lüneburg
Fakultät Nachhaltigkeit
Prof. Dr. Harald Heinrichs
E-Mail: harald.heinrichs@uni.leuphana.de
Tel: 04131/677-2931
Fax 04131/677-2819
Welchen Beitrag leisten Geschäftsmodelle der Sharing Economy zum nachhaltigen Wirtschaften in Deutschland? Diese Frage möchte das Projekt i-share im Rahmen einer Forschungsplattform und unter Beteiligung von Organisationen der Sharing Economy beantworten. Verschiedene Geschäftsmodelle der Sharing Economy Organisationen (SEO) versprechen, in unterschiedlicher Form zu ökonomischen, sozialen und ökologischen Zielen beizutragen. Es fehlen jedoch bisher ein systematischer Vergleich verschiedener Geschäftsmodelle, eine vergleichende Analyse der positiven und negativen Wirkungen hinsichtlich dieser Ziele und eine Abschätzung des aktuellen und des zukünftigen gesamtgesellschaftlichen Beitrags dieser Modelle.
Project Objectives
Ziel des Forschungsverbundes i-share ist es, diesen Beitrag zu bestimmen und ökologische, ökonomische und soziale Wirkungen der Sharing Economy abzuschätzen. Hierfür wurde ein Analyseansatz entwickelt, mit dem unter anderem folgende Forschungsfragen beantwortet werden sollen: Welche Sharing Economy Organisationen existieren
in Deutschland? Welche Geschäftsmodelle können in der Sharing Economy identifiziert werden? Wie lässt sich der Beitrag unterschiedlicher Geschäftsmodelle erfassen und vergleichen? Wie kann die Ausdehnung positiv wirkender Geschäftsmodelle unterstützt werden?
Project Management
Universität Mannheim
Institut für Mittelstandsforschung (ifm)
Prof. Dr. Michael Woywode
Tel.: 0621/181-2894
E-Mail: woywode@ifm.uni-mannheim.de
Verbundpartner
Universität Göttingen
Professur für Organisation und Unternehmensentwicklung
Prof. Dr. Indre Maurer
Hertie School of Governance
Prof. Johanna Mair, Phd
Universität Mannheim
Lehrstuhl für ABWL, Public & Nonprofit Management
Prof. Dr. Bernd Helmig
Universität Augsburg
Lehrstuhl für Information Systems & Management
Prof. Dr. Daniel Veit
Plattform GmbH
Tino Schöllhorn
esses. Gefragt sind vor allem die Konsumentinnen und Konsumenten: Durch einen hohen Gestaltungswillen zu mehr Verantwortung und Suffizienz, also dem maßvollen Umgang mit oder dem Verzicht auf Ressourcen, können Sie einen hohen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten Eine zunehmende Basisnachfrage für eine Entwicklung hin zu einem nachhaltigeren Konsum ist im Sektor Tourismus vorhanden. Neben den touristischen Onlineportalen im Internet schätzen und nutzen deutsche Urlauberinnen und Urlauber aufgrund des direkten Kundenkontaktes die fast 10.000 Reisebüros. Für das Produkt nachhaltiger Tourismus sind diese daher ein unverzichtbarer Vertriebskanal, in dem bisher jedoch nur begrenzt und unzureichend nachhaltige Reisen angeboten werden. Das Projekt Green Travel Transformation nimmt das Gesamtsystem der Tourismuswirtschaft in den Blick, um Rahmenbedingungen setzen zu können, die eine deutliche Veränderung in Richtung Nachhaltigkeit erwirken können
Project Objectives
Ziel des Projektes ist es, den Anteil der eher nachhaltigen Reisen an allen gebuchten Reisen deutlich zu steigern. Dafür müssen diese Reisen für den Konsumenten sichtbar gemacht werden (Kennzeichnung) und buchbar sein (in den Informations- und Buchungssystemen). Durch eine gezielte Beratung der Reisebüromitarbeiterinnen und -mitarbeiter in Bezug auf die Realisierung nachhaltiger Reisen werden zwei Aspekte erreicht: Reisenden werden die Vorzüge wie auch Chancen der Nachhaltigkeit sichtbar und sie haben die Möglichkeit gezielt nachhaltig zu buchen. Entsprechend wird es gelingen, Verantwortung, Effizienz und gegebenenfalls Suffizienz zu verbinden. Die Reisende oder die Reisende entscheidet sich bewusster und öfter für nachhaltige Reisen, entsprechend werden solche Reisen gefördert, die weniger Ressourcen verbrauchen sowie in günstigeren ökonomischen und sozialen Kontexten realisiert werden und damit besser den Kriterien der Nachhaltigkeit entsprechen.
Project Management
Leuphana Universität Lüneburg
Prof. Dr. Edgar Kreilkamp
Scharnhorststraße 1
21335 Lüneburg
E-Mail: kreilkamp@uni.leuphana.de
Verbundpartner
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik
UMSICHT, Oberhausen
Dr.-Ing. Hartmut Pflaum
Futouris e.V., Berlin
Inga Meese, Geschäftsführerin
travel-bridge GmbH, Bad Zwesten
Stephan Busch, CEO
Wie sollen innovative Logistikdienstleistungen gestaltet sein, damit sie sowohl sozioökologischen Anforderungen gerecht werden als auch nachhaltige Lebensstile von Konsumenten fördern und ermöglichen? Wie können andererseits Veränderungen auf der Konsumentenseite aussehen, um nachhaltige Logistikstrukturen zu unterstützen? Die Beantwortung dieser und anderer Fragen hat sich das Vorhaben ILoNa zum Ziel gesetzt. Logistische Dienstleistungen werden entsprechend den Bedarfs- und Bereitstellungsmengen sowie -zeitpunkten von Gütern, Dienstleistungen und/oder Personen kontinuierlich erweitert und abgestimmt. Die Ermöglichung von nachhaltigen Lebensstilen hängt somit zu einem bedeutenden Teil von der Wahrnehmung und Bearbeitung der Abhängigkeiten des Logistiksektors ab. Dabei sind zwei Seiten zu berücksichtigen: Auf der einen Seite die Bereiche der Produktion, des Transportes, des Umschlages und der Lagerung (durch Logistikdienstleister) und auf der anderen Seite die Bereiche des Konsums und der Entsorgung/Wiederverwertung. Es ist nicht nur eine gesellschaftliche, sondern auch eine betriebs- und gesamtwirtschaftliche Notwendigkeit, dass die Logistik sich auf innovative Weise mit der Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft und Wirtschaft auseinandersetzt.
Project Objectives
ILoNa liefert erste verbindende Forschungsansätze und integriert sozioökonomische und ökologische Aspekte systematisch, indem es etwa den stationären Handel, Internethandel und auch neue Formen der Sharing Economy in den Blick nimmt. Ebenso werden Verbindungsstationen und Konfigurationsmöglichkeiten von Produktionsprozessen bis zum Übergang des Produkts an den Konsumenten aus der Perspektive ganzheitlich verstandener Lieferketten analysiert und alternative, nachhaltige Handlungsoptionen entworfen. Das Projekt zielt darauf ab, die Unternehmen in ihrem Transformationspotenzial einzubeziehen. In einem letzten Schritt werden die Transformationspotenziale auf Unternehmens- bzw. Lieferketten-Ebene in verschiedenen Entwicklungsszenarien sozioökonomischer Rahmenbedingungen gespiegelt und die notwendige Ebene für Politikempfehlungen mit einbezogen. Das Vorhaben ILoNa zielt mit Hilfe der Beteiligung von Forschungs- und Praxispartnern darauf ab, dass die Resultate wissenschaftlich wie wirtschaftlich anschlussfähig und insbesondere die Forschungsergebnisse praktisch umsetzbar sind. Gemeinsam mit Praxispartnern aus Wirtschaft und Gesellschaft sollen die Logistikdienstleistungen als wirtschaftliche Verwertungen entwickelt und erprobt werden
Project Management
Universität Duisburg-Essen
Zentrum für Logistik & Verkehr (ZLV)
PD. Dr. Habil. A. Melkonyan; Klaus Krumme
Oststrasse 99 , BB, Room 913
47048 Duisburg
Tel.: +49 203 379 2542
Verbundpartner
Collaborating Centre on Sustainable Consumption and
Production gGmbH (CSCP)
Rosa Grözinger
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH
Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU)
Dr. Christian Geßner
EffizienzCluster Management GmbH (ECM)
Nomo Braun
Fiege Logistik Stiftung & Co. KG
Christoph Mangelmans
Die deutsche Ernährungswirtschaft ist von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) geprägt. Diese haben bei der Umsetzung eines umfassenden Nachhaltigkeitsmanagements häufig Nachteile gegenüber größeren Unternehmen, da ihnen in der Regel die notwendigen Ressourcen fehlen. Von oben vorgegebene, vom eigentlichen Arbeitsalltag losgelöste Nachhaltigkeitsziele entfalten unternehmensintern oft wenig Motivationswirkung: Einerseits ist das Thema Nachhaltigkeit in vielen Unternehmen höchst aktuell, andererseits scheint der Begriff aber noch zu schwammig und unkonkret. Nachhaltigkeit ist daher häufig nur ein zusätzlicher, nicht jedoch ein strategischer Bestandteil des unternehmerischen Handelns. Von diesem Umstand ausgehend möchte das Vorhaben untersuchen, wie Potenziale und Probleme im Bereich des nachhaltigen Handelns in kleinen und mittelständischen Unternehmen identifiziert und behoben werden können. Weiterführend betrachtet das Projekt die Ernährungswirtschaft über die Unternehmensperspektive hinaus: So werden auch Lieferanten und Konsumenten mit in die Analyse für eine kollaborative Nachhaltigkeitsstrategie einbezogen.
Project Objectives
Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Überprüfung einer Toolbox von Instrumenten und Methoden für KMUs, um Nachhaltigkeit in der gesamten Lebensmittelkette strategisch zu integrieren. Vor diesem Hintergrund sollen zudem neue Erkenntnisse über nachhaltige Handlungsmotive und über strukturelle und psychologische Barrieren sowohl im Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KMUs, als auch in den B2B-Geschäftsbeziehungen identifiziert werden. Weiterhin soll ermittelt werden, wie Transparenz vom Rohstoff bis zum Konsumenten hergestellt und in wie weit der mangelnden Informationsbereitschaft von Konsumenten entgegen gewirkt werden kann.
Project Management
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Institut für Agrarökonomie
Prof. Dr. Birgit Schulze-Ehlers
Tel.: +49 (0)431 880 4419
Fax: +49 (0)431 880 4550
Email: bschulze@ae.uni-kiel.de
Verbundpartner
Friesenkrone Feinkost Heinrich Schwarz & Sohn GmbH &
Co. KG
Hendrik Schwarz
Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-
Holstein GmbH (WTSH)
Dr. Ulrich Hausner
Peter Kölln GmbH & Co. KGaA
Dr. Stefan Geiser
Aus Nachhaltigkeitssicht besteht ein hoher Problem- und Zeitdruck, um eine Richtungsänderung hin zu nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern zu erreichen. Zwar existieren in der Praxis viele Einzelinitiativen, aber es fehlen ganzheitliche, auf Gesamtsysteme ausgerichtete Gestaltungsansätze, die zu grundlegenden Transformationen führen könnten. Insofern besteht ein großer gesellschaftlicher Bedarf an systemisch ausgerichteten und praxiserprobten Vorschlägen für Formen erfolgreicher(er) Gestaltung und Governance von Transformationsprozessen. Aus dem identifizierten Bedarf lassen sich u.a. folgende Forschungsfragen ableiten: Wie sieht in der Praxis das Wechselspiel von Politik und Zivilgesellschaft bei der Initiierung und Gestaltung von Transformationen aus? Wie kann eine partizipative Visionsentwicklung konkret gestaltet werden? Wie kann mit politischen und gesellschaftlichen Widerständen und besitzstandswahrenden Interessen umgegangen werden?
Project Objectives
Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung und Erprobung eines Modells und die Erstellung eines als E-Book vorgesehen Handbuchs zur Initiierung und aktiven Gestaltung von sozial-ökologischen Transformationsprozessen in der gesellschaftlichen und unternehmerischen Praxis. Das Projekt besteht aus zwei Phasen. In der ersten wird das in Grundzügen bereits vorliegende Gestaltungsmodell weiterentwickelt. Das Modell beschreibt zum einen relevante Teilsysteme des bestehenden Systems, wie beispielsweise vorherrschende Werte und Leitbilder, Politikinstrumente, Institutionen und materielle Infrastrukturen sowie spezielle Governance- Herausforderungen wie Partizipation und Konfliktmanagement. Es basiert auf einer umfassenden Literaturanalyse sowie der Auswertung historischer Transformationen. Zudem fließen auch erste Erkenntnisse aus der zweiten Phase des Vorhabens ein. Diese zweite Phase umfasst die Erprobung des Modells in den drei Anwendungsfeldern:
1. Papierloses Publizieren und Lesen mit E-Books und
E-Zeitungen sowie papierloses Büro:
2. Breite Nutzung von E-Bikes im Stadt- und Regionalverkehr:
3. Nachhaltige Produktion und Konsum von Fleisch:
Project Management
Öko-Institut e.V.
Carl-Otto Gensch
Tel. +49 761 45295-241
Fax +49 761 45295-288
c.gensch@oeko.de
Bio-Lebensmittel sind ein erster Schritt in Richtung einer sozial- und umweltverträglichen Lebensmittelversorgung. Frei von Problemen sind aber auch sie nicht. Das Projekt nascent untersucht daher neue Formen der Lebensmittelproduktion, insbesondere werden Selbstversorgungsinitiativen wie das Urban Gardening betrachtet. Regionale Herkunft und fairer Handel haben in der jüngeren Vergangenheit als weitere Nachhaltigkeitskriterien zunehmend an Gewicht gewonnen. Trotzdem bleiben wesentliche Teile des Angebots von und der Nachfrage nach Lebensmitteln immer noch weit davon entfernt, Kriterien einer nachhaltigen Entwicklung zu genügen. Problematisch ist nicht nur die zunehmende Verwundbarkeit des globalisierten Ernährungssystems durch Klimawandel, Ressourcenverknappung, Umweltverschmutzung oder Flächenkonkurrenz. Auch steigende Lebensmittelpreise, der Verlust von Biodiversität, Überdüngung, Versorgungsprobleme in ländlichen Regionen und vieles mehr machen zunehmend zu schaffen. Die Produktion und der Handel mit Lebensmitteln müssen sich umfassend wandeln, damit eine dauerhaft sozial- und umweltverträgliche Lebensmittelversorgung gewährleistet werden kann. In diesem Sinne haben sich in den letzten Jahren zahlreiche unternehmerische und Selbstversorgungsinitiativen auf den Weg gemacht, von Urban-Gardening- Projekten über Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften und Solidarische Landwirtschaft bis hin zu Manufakturkooperativen und regionalen Ernährungsnetzwerken. Das Projekt nascent untersucht deren Entwicklungspotenziale hin zu einer nachhaltigen Transformation der Ernährungswirtschaft.
Project Objectives
Durch die Kooperation mit einer Vielzahl von Praxis- und Transferpartnern sollen diese Forschungsfragen transdisziplinär präzisiert und beantwortet werden. Dabei steht insbesondere eine Beschreibung und Systematisierung neuer Wirtschaftsformen im Zentrum der Aufmerksamkeit, wodurch Chancen, Möglichkeiten und Hindernisse transformativer Diffusionsprozesse analysiert werden sollen. Exemplarisch werden hierzu Initiativen in fünf Beispielregionen Deutschlands betrachtet: Oldenburg, Berlin, Leipzig und Dresden, München, Freiburg im Breisgau (jeweils mit Umland). Die gewonnenen Erkenntnisse hinsichtlich der Entwicklungs- und Verbreitungsmöglichkeiten neuer Wirtschaftsformen werden zielgruppenspezifisch für unterschiedliche Akteure aufgearbeitet und können auf diese Weise zur Förderung einer nachhaltigen Transformation des Ernährungssystems beitragen.
Project Management
Prof. Dr. Reinhard Pfriem
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Fakultät II
Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
Ammerländer Heerstr. 114 118
26129 Oldenburg
Verbundpartner
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
Prof. Dr. Reinhard Pfriem; Dr. Irene Antoni-Komar; Dr.
Christine Lenz; apl. Prof. Dr. Niko Paech; Dr. Marion Akamp
Hochschule für angewandte Wissenschaften
München
Prof. Dr. Cordula Kropp; Sven Stinner M.A.
Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis gemeinnützige
GmbH
Dr. Christa Müller; Dipl.-Soz. Andrea Baier
Projektkoordination
Dr. Irene Antoni-Komar
Tel.: +49 (0) 441-798 4457
E-Mail: irene.antoni.komar@uni-oldenburg.de
Meeresfischbestände sind ein klassisches Beispiel für eine natürliche Gemeinschaftsressource und die damit verbundenen Herausforderungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung. Das Projekt KoBeFisch untersucht Maßnahmen für neue Rahmenbedingungen, um die Bedürfnisse verschiedener Interessengruppen zu erfüllen. Die Fischereien in Europa und insbesondere auch die deutschen Ostsee-Fischereien haben das gesellschaftliche Ziel der Nachhaltigkeit bisher verfehlt. Daher besteht dringender Handlungsbedarf, um die Fischbestände wieder auf ein nachhaltigeres Niveau aufzubauen und die Folgen der Fischerei für die Meeresumwelt zu begrenzen. Dabei sollen auf der einen Seite dauerhafte Einkommensquellen für Fischer insbesondere in Küstenregionen mit wenig ökonomischen Alternativen erhalten werden, auf der anderen Seite aber auch weiterhin Konsumenten in Deutschland und weltweit nachhaltig mit Fisch versorgt werden. KoBeFisch geht von der Hypothese aus, dass die bisherigen Verantwortungsstrukturen in der Fischerei Ursache dafür sind, dass die europäische Fischereipolitik es bis in die jüngste Vergangenheit nicht geschafft hat, die Überfischung wirksam zu verhindern. Im gegenwärtigen Fischereimanagement der Europäischen Union tragen allein staatliche Akteure eine wesentliche Verantwortung für Nachhaltigkeit. Fischer und Fischkonsumenten hingegen haben praktisch kaum eine Möglichkeit, Fangmengen und damit die Bewirtschaftung der Bestände in Richtung von mehr Nachhaltigkeit zu beeinflussen. In KoBeFisch werden Alternativen untersucht und neu entwickelt, wie staatliche und nicht-staatliche Akteure gemeinsam mehr Verantwortung für Nachhaltigkeit tragen können.
Project Objectives
In Bezug auf diese Fragen verfolgt das Projekt KoBe- Fisch Ziele auf drei Ebenen:
Wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn: Wir zielen auf grundsätzliche Einsichten, die sich auf Fragen nachhaltiger Fischereiwirtschaft in anderen Zusammenhängen übertragen lassen.
Politische Handlungsoptionen auf europäischer, Bundes- und Länderebene: Wir zielen darauf, Maßnahmen der Fischereipolitik im Hinblick auf ökologische Konsequenzen und ihre kurz- und langfristigen Verteilungswirkungen hin zu evaluieren, um auf dieser Basis konkrete Verbesserungsvorschläge zu entwickeln. Insbesondere sollen Vorschläge für die Setzung neuer politischer und institutioneller Rahmenbedingungen erarbeitet werden, durch die privatwirtschaftliche Akteure (z. B. Konsumenten oder Fischer) mehr Verantwortung für die nachhaltige Nutzung von Fischbeständen übernehmen können.
Einzelwirtschaftliche Empfehlungen: Wir zielen auf wissenschaftliche Erkenntnisse, die es Fischereigenossenschaften und der Fischvermarktung in Deutschland ermöglichen, die Konsumentennachfrage nach nachhaltigem Fisch besser zu bedienen.
Project Management
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Institut für Volkswirtschaftslehre
Prof. Dr. Martin Quaas
Tel.: +49 431 880-3150
E-Mail: quaas@economics.uni-kiel.de
In vielen Gegenständen des alltäglichen Lebens finden sich problematische Inhaltsstoffe. Wie können Verbraucherinnen und Verbraucher besser informiert und Produkte nachhaltiger gestaltet werden? Das Vorhaben KInChem untersucht Maßnahmen, die bei der Beantwortung dieser Fragen helfen.
Die 2007 in Kraft getretene EU-Chemikalien-Richtlinie REACH soll ein hohes Schutzniveau sowohl für die Umwelt, als auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher sicherstellen. Will man diese Ziele erreichen, ergeben sich Herausforderungen aus der Vielzahl existierender problematischer Stoffe mit (öko)toxischem Gefährdungspotenzial sowie möglicher Stoff-Produkt-Kombinationen. Die Möglichkeiten staatlicher Akteure, generelle Verbote und Beschränkungen auszusprechen, reichen jedoch für die Zielerfüllung alleine nicht aus. Oft wissen Konsumentinnen und Konsumenten nicht, welche problematischen Stoffe in Produkten verarbeitet werden. Eine zielführende Handlungsalternative kann also darin bestehen, die Transparenz bezüglich problematischer Inhaltsstoffe von Produkten zu steigern. Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher ihr Kaufverhalten verstärkt danach ausrichten, welche Stoffe in den konsumierten Produkten wie Kosmetika, Textilien, Möbel etc. enthalten sind, reagiert der Handel, indem er sein Angebot anpasst. Daraus entstehen marktvermittelte Impulse, die vom Endverbraucher ausgehend entlang der Wertschöpfungskette Anreize zum Austausch von problematischen Stoffen bei den Produkt- und auch bei den Stoffproduzenten freisetzen. Darüber hinaus werden gesellschaftliche Such- und Lernprozesse in Gang gesetzt.
Project Objectives
Das erwähnte Anreizsystem kann sich nur dann voll entfalten, wenn ein Brückenschlag vollzogen ist, der die aus wissenschaftlichen oder regulatorischen Kontexten stammenden Informationen zu problematischen Stoff- und Produkteigenschaften überhaupt erst für die Verbraucherinnen und Verbraucher erschließt. Zu diesem Zweck entwickelt das Vorhaben Lösungen. Mit der REACH-Verordnung hat der Normgeber ein Regelungssystem geschaffen, das die Transparenz von Stoffen mit Gefährdungspotenzial gegenüber der Öffentlichkeit im Allgemeinen und den Verbraucherinnen und Verbrauchern im Speziellen erhöhen soll. Damit setzt das Regelwerk, ergänzend zu weiteren ordnungsrechtlichen Mechanismen, auf die genannten transparenzinduzierten Marktimpulse. Diese sind bislang jedoch auf die bloße Bereitstellung von Produktinformationen begrenzt. Im Rahmen des Vorhabens ist daher zu klären, wie die durch REACH gesammelten Informationen über problematische Stoffeigenschaften für die Verbraucherinnen und Verbrauchern fruchtbar gemacht werden können. Ebenso wird untersucht, in welchem Rahmen die Verbraucherinnen und Verbraucher von den Informationsmöglichkeiten Gebrauch machen müssen, damit eine Verhaltensänderung auf Seiten der Akteure in der Stoff-Wertschöpfungskette eintritt. Dazu werden auch institutionelle Innovationen wie etwa internetgestützte Plattformen berücksichtigt, die einen Beitrag zur Erreichung der normativen Ziele leisten können. Darüber hinaus werden Möglichkeiten in Betracht gezogen, um die EU-Richtlinie REACH um nationale Regeln zu ergänzen und so die Informationsbereitstellung zu erleichtern und Zugangshemmnisse der Verbraucherinnen und Verbraucher effektiv zu senken.
Project Management
Hochschule Darmstadt
Prof. Dr. Martin Führ
Haardtring 100
Tel.: 06151-168734
martin.fuehr@h-da.de
Verbundpartner
Hochschule Darmstadt, Forschungsgruppe sofia:
Prof. Dr. Martin Führ, Dipl.-Informationsjurist (FH) Julian
Schenten
Georg-August-Universität Göttingen, Wirtschaftspolitik
und Mittelstandsforschung:
Prof. Dr. Kilian Bizer, Mattheus Brenig, M.A
Das Projekt IMKoN setzt den Fokus auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen und untersucht, wie diese zum Erfolg von Open-Innovation-Prozessen beitragen können. Doch welche Bedingungen müssen dafür erfüllt sein? Sind entstehende Innovationen wirklich bedürfnisgerecht(er) und nachhaltig(er)? Das Projekt hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Fragen zu beantworten. Nachhaltigkeitsinnovationen stellen eine grundlegende Voraussetzung dar, damit Konsum- und Produktionsmuster sozial-ökologisch verträglicher gestaltet werden können. Open Innovation die Öffnung des unternehmerischen Innovationsprozesses für z.B. Konsumenten kann eine Möglichkeit sein, um die Entstehung und Verbreitung von Nachhaltigkeitsinnovationen voranzubringen. Die Integration externer Konsumenten in Innovationsprozesse wurde bereits umfangreich erforscht. Bisher eher wenig berücksichtigt wurde dagegen die Integration interner Konsumenten, also der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer privaten Nutzerrolle. Grundlegende Ausgangshypothese des Projektes IMKoN ist, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens als private Entscheider, Nutzer, Käufer und Entsorger in Verbindung mit unterschiedlichen Nachhaltigkeitsorientierungen innovations- und nachhaltigkeitsrelevante Ideen sowie Erfahrungen einbringen können.
Project Objectives
Ziel des Projektes ist zunächst die Analyse möglicher Formen, Erfolgsdeterminanten und Effekte der Integration von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Konsumenten in Nachhaltigkeitsinnovationsprozessen. Daraus werden praktisch umsetzbare Instrumente und Handlungsempfehlungen für Unternehmen entwickelt. Angenommen wird, dass damit ein Beitrag zur Förderung unternehmerischen Nachhaltigkeits- und Innovationsmanagements, aber auch zu einem ganzheitlichen Personalmanagement geleistet werden kann. In Zusammenarbeit mit acht Praxispartnern und unter Berücksichtigung deren spezifischer Charakteristika wie z.B. Branche, Größe und Nachhaltigkeitsorientierung werden Innovationsworkshops entwickelt, geplant, durchgeführt und ausgewertet. Dabei sollen sowohl Nachhaltigkeitsinnovationen in Bezug auf Produkte und Dienstleistungen, als auch in Bezug auf die Gestaltung des Arbeitsplatzes und des Arbeitsumfelds im Mittelpunkt stehen.
Project Management
TU Berlin
FG Arbeitslehre/ Ökonomie und
Nachhaltiger Konsum
Prof. Dr. Ulf Schrader
Sekretariat MAR 1-1
Marchstraße 23
10587 Berlin
Tel.: +49 (0)30 314 28769
E-Mail: schrader@tu-berlin.de
Verbundpartner
TU Berlin
Zentrum Technik und Gesellschaft
Prof. Dr. Dr. Martina Schäfer
Alanus Hochschule
Prof. Dr. Susanne Blazejewski
Der Individualverkehr zählt noch immer zu den größten Verursachern von CO²-Emissionen in Deutschland. Die Alternative der Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kommt jedoch für viele Deutsche nicht in Frage. Die Gründe und Perspektiven für eine nachhaltigere Mobilität untersucht das Vorhaben GetMobil. Wegen der mangelnden Flexibilität und dem erhöhten Zeitaufwand kommt ein komplettes Verzichten auf das eigene Automobil für viele Deutsche nicht in Frage. Gefordert sind daher innovative Ansätze, die den Individualverkehr mit dem privaten PKW und den klassischen öffentlichen Personennahverkehr vernetzen. Vor allem vor dem Hintergrund des demographischen Wandels kann Mobilität besonders im ländlichen Raum gesichert und verbessert werden. Im Projekt GetMobil sollen Möglichkeiten der Weiterentwicklung von Ride-Sharing-Systemen erarbeitet und erprobt werden, die zu einer verstärkten Nutzung und insbesondere zu einer Erhöhung des bisher noch unzureichenden Angebots an öffentlichen Pkw-Fahrten führen.
Project Objectives
Ziel ist es, einerseits Menschen ohne eigenen Pkw mehr Mobilitätschancen zu eröffnen und andererseits Pkw-Fahrten zu bündeln und dadurch unnötige Emissionen einzusparen. Durch eine umfassende empirische Untersuchung sollen Nutzungshemmnisse und Erfolgsfaktoren bei Ride-Sharing- Systemen sowie Anforderungen aus der Perspektive der (potenziellen) Nutzerinnen und Nutzer identifiziert werden. Hierzu sollen sowohl aktuelle Nutzer als auch Nicht-Nutzer von Ride-Sharing-Fahrten zu Einstellungen, Hintergründen und Motiven ihres Verkehrsverhaltens befragt werden. Dabei werden spezifische Anforderungen verschiedener Zielgruppen insbesondere von benachteiligten Personengruppen berücksichtigt. Darüber hinaus ist vorgesehen, mit Hilfe dieser Befragungen unterschiedliche Ride-Sharing-Systeme miteinander zu vergleichen sowie das Nachfragepotenzial des Ride-Sharings allgemein auszuloten. Aus den Ergebnissen sollen konkrete Maßnahmen durch den beteiligten Verkehrsverbund im Verlauf des Projektes als Mobilitätsangebot in der Realität umgesetzt werden ( Realexperiment ). Es werden verkehrsplanerische und ökonomische Szenarien erarbeitet, wie sich Ride-Sharing weiter entwickeln und verbreiten könnte. Die Wirkungen dieser Szenarien in verkehrlicher, sozialer und nachhaltigkeitsbezogener Hinsicht werden ermittelt und die Szenarien dementsprechend bewertet. Daraus werden Empfehlungen für die Fortführung des Realexperiments gegeben. Die gewonnen Erkenntnisse können dann auf andere Regionen und Anwendungsfelder von geteilten und vernetzten Mobilitätsdienstleistungen übertragen werden.
Project Management
Universität Kassel
Institut für Volkswirtschaftslehre
Fachgebiet für Umwelt- und Verhaltensökonomik
Prof. Dr. Frank Beckenbach
34109 Kassel
Tel.: +49 561 804-3884
E-Mail: beckenbach@wirtschaft.uni-kassel.de
Verbundpartner
Universität Kassel
Institut für Verkehrswesen
Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssysteme
Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer
Universität Kassel
Institut für Wirtschaftsrecht
Fachgebiet Öffentliches Recht, insbesondere Umwelt- und
Technikrecht
Prof. Dr. Alexander Roßnagel
Nordhessischer Verkehrsverbund (NVV)
Jutta Kepper
Biokunststoffe sind eine zukunftsweisende Alternative zu herkömmlichen, auf fossilen Rohstoffen basierenden Kunststoffen. Um sie großflächig einzusetzen, sind auf Seiten der Hersteller und Verbraucher allerdings noch einige Hindernisse zu überwinden. Von Lebensmittelverpackungen, dem Einsatz in Medizin- und Kommunikationstechnik bis hin zu technischen Anwendungen zum Beispiel im Automobil: Kunststoffe begegnen uns in allen Bereichen des täglichen Lebens. Die meisten dieser Kunststoffe basieren auf fossilen Rohstoffen und damit einer endlichen Ressource. Vor diesem Hintergrund haben sich auf nachwachsenden Rohstoffen basierende Biokunststoffe als Alternative etabliert. Doch sind diese Biokunststoffe in Herstellung, Nutzung und Entsorgung am Ende ihres Lebensweges wirklich nachhaltiger als ihre fossile Konkurrenz und welche Problemstellungen ergeben sich z.B. bei der Nachhaltigkeitsbewertung? Welches ökologische Potenzial besteht durch die Kaskadennutzung? Wie ist der allgemeine Wissensstand zu Biokunststoffen und wie bewertet die Bevölkerung deren Einsatz? Welche Informationsmittel sind wirksam, wenn es darum geht, das Thema verbrauchergerecht zu kommunizieren? Diese und weitere Fragen stehen im Fokus der Forschungsplattform BiNa.
Project Objectives
Ein wichtiger Schritt hierzu ist die Errichtung einer Forschungsplattform für Biokunststoffe, die deren Möglichkeiten als wichtigen Baustein der Green Economy in Deutschland identifiziert und fundierte Strategien und Handlungsempfehlungen für verschiedene (gesellschaftliche) Themengebiete auf Basis frei zugänglicher Informationen entwickelt. Die Arbeiten werden in einem fachlich breit angelegten Konsortium durchgeführt und betrachten die Aspekte der ökologischen und sozio-ökonomischen Nachhaltigkeit von Biokunststoffen ebenso wie die
Chancen und Hemmnisse, die bei der Kommunikation und Vermarktung dieser Werkstoffe auftreten.
Im Rahmen der Forschungsplattform wird ein enger Austausch mit Industrie, Wissenschaft, Bevölkerung und Politik angestrebt, um den Informationsstand der unterschiedlichen Interessensgruppen zu Biokunststoffen zu verbessern. Die Vernetzung mit Unternehmen verschiedener Geschäftsfelder (z.B. Biokunststoffhersteller, Produzenten und Anbieter von Biokunststoffprodukten) sichert die Überprüfung der entwickelten
Strategien und Methoden auf Praxistauglichkeit. Auf dieser Basis gilt es, die Biokunststoffe als Teil der nachhaltigen Wirtschaft weiter zu etablieren und unterschiedliche Akteure zusammenzuführen, die aufgrund ihrer Kompetenzen einen Beitrag zur Implementierung
von Biokunststoffen leisten können.
Project Management
IfBB -Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe
der Hochschule Hannover
Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres
Kontakt
IfBB Hochschule Hannover
M. Eng. Sebastian Spierling
Heisterbergallee 12
30453 Hannover
Tel.: +49 511 9296 2275
E-Mail: Sebastian.Spierling@hs-hannover.de
Verbundpartner:
B.A.U.M. Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes
Management e.V.
Dipl.-Betriebswirt Dieter Brübach
Hochschule Hannover Fakultät III
Prof. Dr. Wiebke Möhring
TU Braunschweig IWF
Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann
Fraunhofer Institut für Bauphysik
Dr.-Ing. Stefan Albrecht
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Prof. Dr. Klaus Menrad
Beirat
EuropeanBioplastics e.V.
WWF Deutschland
Das Mittagessen in der Kantine oder der schnelle Imbiss auf dem Heimweg gehören mittlerweile bei vielen Menschen zum Alltag aufgrund komplexer Lebens- und Arbeitsbedingungen fehlt ihnen schlicht die Zeit für das Kochen zu Hause. Trotzdem wollen sie nicht auf eine hohe ökologische und gesundheitliche Qualität der Speisen verzichten. Nachhaltiges und gesundes Essen gibt es mittlerweile auch außer Haus: Aufgrund von Innovationen im Speisenangebot, der Preisgestaltung, der Kennzeichnung sowie bei den Darbietungsformen haben Konsumentinnen und Konsumenten leichten Zugang zu preislich angemessenen, attraktiven und genussreichen Speisen, die ihrem gesundheitsorientierten und nachhaltigen Lebensstil entsprechen. Sie können darauf vertrauen, dass die Nahrungsmittel entsprechend klar definierter ökologischer und sozialer Anforderungen hergestellt wurden, einen hohen Gesundheitswert haben und sich so für einen nachhaltigen und gesunden Lebensstil optimal eignen. Unternehmen der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) arbeiten, basierend auf der großen Nachfrage und den sich ändernden Konsumstilen, kontinuierlich an nachhaltigeren und gesünderen Speisenangeboten und entwickeln diese eng an den Kundenbedürfnissen und im Dialog mit den Kundinnen und Kunden weiter.
Project Objectives
Das Verbundprojekt zielt auf die Initiierung und Verbreitung von Transformationsprozessen zum nachhaltigen Produzieren und Konsumieren in der Außer-Haus-Verpflegung. Dazu werden Methoden zur Bewertung der Nachhaltigkeits- und Gesundheitswirkungen von AHV-Angeboten entwickelt. Kriterium soll dabei vor allem sein, wie die praxistaugliche Integration dieser Methoden in betriebliche Entscheidungsprozesse gelingen kann. Konkret gilt dies für die Bereiche Produktentwicklung, Sortiments-und Preisgestaltung sowie Kommunikation.
Auf Seiten der Verbraucherinnen und Verbraucher wird der Außer-Haus-Konsum analysiert, um für diesen gezielt Instrumente zur Förderung von Nachhaltigkeit zu empfehlen. Dabei soll Konsumentenbedürfnissen nach einfachen statt komplexen Entscheidungssituationen und Entlastung im Alltag entsprochen werden. Als erfolgsversprechende Stellschrauben werden neben dem Speisenangebot selbst auch Verbraucherinformationen, Art der Darbietung sowie die Preisgestaltung eingestuft. Zusätzlich wird auch die Frage berücksichtigt, wie Konsumentinnen und Konsumenten durch Partizipationsund Anreizsysteme zu einem nachhaltigeren Konsum motiviert werden können.
Project Management
Fachhochschule Münster
Prof. Dr. rer. pol. Petra Teitscheid
Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management
Corrensstraße 25
48149 Münster
Tel: 0251 83-65422
Fax: 0251 83-65402
petra.teitscheid@fh-muenster.de
Verbundpartner
Faktor 10 Institut für nachhaltiges Wirtschaften gGmbH
Holger Rohn
Rheinische Friedrich Wilhelms Universität Bonn
Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik
Abteilung für Marktforschung der Agrar- und Ernährungswirtschaft
Dr. Nina Langen
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH
Melanie Lukas
Praxispartner
Compass Group GmbH; McDonald´s Deutschland Inc.; Upgrade Hospitality GmbH; Mensaverein Rheine e.V.; LWL-Klinik Münster
Viele Innovationen auf dem Weg hin zu einer Green Economy erfüllen nicht die an sie gestellten Erwartungen. Der Grund ist oft eine unzureichende Marktakzeptanz. Zudem erfüllen sie aufgrund unerwarteter realer Nutzungsmuster oft nicht die ursprünglichen Erwartungen an ihre Nachhaltigkeitswirkungen. Das Projekt INNOLAB hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Umstand zu ändern. Das Vorhaben bezieht den Nutzer mit Hilfe von Living Labs von Anfang an in den Entstehungsprozess von Innovationen ein. Living Labs sind Forschungs- und Innovationsplattformen, die realweltliche Nutzungsvorgänge bereits in frühen Phasen des Innovationsprozesses ansprechen. So sollen in Living Labs besonders frühe Phasen der Produktentwicklung beeinflusst werden, sodass noch vor Markteintritt Nutzerfeedback integriert werden kann. Dadurch können Haftungsrisiken und Probleme der Service-Aufrechterhaltung während der Implementierung reduziert, Haltbarkeit und Nutzbarkeit gefördert und Vertrauen in Innovationsprozesse erhöht werden.
Project Objectives
Einer Living Lab Infrastruktur in Deutschland wird ein großes Potenzial für die Entwicklung nachhaltiger Zukunftsmärkte zugeschrieben. Dementsprechend zielt das INNOLAB Projekt auf die Demonstration der Leistungskraft von Living Labs in der Green Economy ab. Unter Einbezug von Nutzerinnen und Nutzern sowie besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten (u.a. zu Rebound-Effekten und vermeidbarer Obsoleszenz) entwickeln und testen Unternehmen und Forschungseinrichtungen in drei Living Labs (dem Fraunhofer-inHaus-Zentrum in Duisburg, dem Innovative Retail Laboratory in Saarbrücken und den Praxlabs in Siegen) Assistenzsysteme für eine verbesserte Mensch-Technik-Interaktion in den drei Handlungsfeldern Mobilität, Wohnen und Einkaufen und konzipieren entsprechende Geschäftsmodelle. Zudem bauen die Projektpartner das nationale und internationale Netzwerk aus und entwickeln eine Roadmap zur Stärkung des Living Lab Ansatzes im Forschungs- und Innovationssystem.
Project Management
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
Dr. Justus von Geibler
Döppersberg 19
42103 Wuppertal
E-Mail: Justus.geibler@wupperinst.org
Tel.: 0202 / 2492 -168
Verbundpartner
Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
Lorenz Erdmann
Universität Siegen, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und
Neue Medien
Prof. Dr. Volker Wulf
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz
GmbH
Prof. Dr. Antonio Krüger
Kooperationspartner
SODA GmbH; infoware GmbH; GS1 Germany; ARGE REGIO Stadt- und Regionalentwicklung GmbH
Die gegenwärtig vorherrschende, auf Gewinnmaximierung ausgerichtete Wirtschaftsweise geht nicht selten mit negativen ökologischen und sozialen Folgen einher. Die zivilgesellschaftliche Bewegung der Gemeinwohl- Ökonomie (GWÖ) setzt sich daher für eine Alternative ein. Sie hat ein auf demokratischen Grundwerten fußendes Modell entwickelt, welches einen Beitrag zum gesellschaftlichen Gemeinwohl als Zweck des Wirtschaftens verfolgt. Monetärer Gewinn wird dabei nicht als das Ziel, sondern als reines Mittel betrachtet. Über 1800 Unternehmen, darunter vor allem kleine und mittlere, haben sich im Rahmen des Projektes als Unterstützer der Gemeinwohl- Ökonomie eingetragen. Etwa 200 Unternehmen haben bereits auf freiwilliger Basis ihre Gemeinwohlorientierung nach dem Punktesystem der GWÖ bewertet. Diese sogenannte Gemeinwohl-Bilanz stellt ein zentrales Instrument der Gemeinwohl-Ökonomie dar. Perspektivisch strebt die Bewegung eine politische Verankerung an: Unternehmen, die eine gute Gemeinwohl- Bilanz vorweisen, sollen steuerliche Vorteile genießen und bevorzugt öffentliche Aufträge bekommen.
Project Objectives
Ziel des Forschungsvorhabens ist die gesellschaftliche und wirtschaftsethische Einordnung sowie die empirische Erforschung gemeinwohlorientierten Wirtschaftens. Im empirischen Teil der Forschung gewähren Praxispartner Gemeinwohl-Anstrengungen. Untersucht wird, welche sozialen und ökologischen Effekte es mit sich bringt, wenn Wirtschaftsakteure ihr Handeln stärker am Gemeinwohl orientieren und eine Gemeinwohlbilanzierung durchführen. GIVUN leistet einen Beitrag zur Erforschung neuer Ansätze für nachhaltiges Wirtschaften , ihrer Skalierung und Übertragbarkeit sowie zu systemischen Fragen zur Transformation des Wirtschaftssystems. Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens werden sowohl wissenschaftlich publiziert, als auch in die Öffentlichkeit und die CSR- sowie GWÖ-Community kommuniziert und dort verbreitet. Durch ein multidisziplinäres Forschungsteam und die aktive Einbeziehung von Praxispartnern trägt das Projekt zum inter- und transdisziplinären Wissensaustausch bei. Zum Ende des Projektes ist eine Abschlusskonferenz in Berlin geplant, bei der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen mit Politikern sowie Praxispartnern aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Projektergebnisse diskutieren.
Project Management
Europa-Universität Flensburg
Norbert Elias Center for Transformation Design & Research
(NEC)
Dr. Bernd Sommer
Prof. Dr. Harald Welzer
Auf dem Campus 1
24943 Flensburg
Tel.: +49 (0) 461-805-2239
Fax: +49 (0) 461-805-952239
E-Mail: bernd.sommer@uni-flensburg.de
Verbundpartner
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Prof. Dr. Ludger Heidbrink
Zwischen pro-sozialer, nachhaltiger Einstellung und tatsächlichen Konsummustern des Großteils der Bevölkerung klafft oft eine Lücke. Da Verhaltensmuster im Alltag oft unbewusst ablaufen und nicht hinterfragt werden, setzt das Vorhaben BiNKA auf Achtsamkeitstraining, um das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu stärken. Unzureichende Angebote und Informationen, aber auch angewöhnte und damit unreflektierte Konsummuster sind der Grund für eine Schere zwischen nachhaltiger Einstellung und tatsächlichem Konsumverhalten vieler Menschen. Das Projekt BiNKA greift diesen Umstand auf und überträgt den beispielsweise aus der Behandlung chronischer Stresslevel bekannten Ansatz des Achtsamkeitstrainings auf den Bereich des Nachhaltigen Konsums. Durch Achtsamkeitstrainings soll das Bewusstsein für zentrale Werte und Einstellungen sowie für das eigene Handeln gestärkt und so die Einstellungs-Verhaltens-Lücke geschlossen werden. Die Frage nach einem möglichen Zusammenhang zwischen Achtsamkeitstraining und nachhaltigem Konsumverhalten steht dabei im Mittelpunkt des Projektes.
Project Objectives
Übergeordnetes Projektziel ist die Wirksamkeitsstärkung von BNK (Bildung für Nachhaltigen Konsum). Aus wissenschaftlicher Perspektive geht es dabei um die Konzeptualisierung und Messung des Zusammenhanges zwischen Achtsamkeit und nachhaltigem Konsumverhalten. Das Projekt soll zudem dazu beitragen, die bisher wenig erforschten Mechanismen von Achtsamkeit tiefer zu ergründen und ihr Potenzial als ein Ansatz von BNK sowie persönlicher und organisationaler Weiterentwicklung in Theorie und Praxis zu präzisieren.
Die Entwicklung der BiNKA-Trainings im Projekt erfolgt auf Grundlage einer Integration verschiedener disziplinärer Forschungsstände (u.a. Umweltpsychologie und Achtsamkeitsforschung, Bildungsforschung, betriebswirtschaftliche Konsumforschung) und in Kooperation mit erfahrenen Achtsamkeitstrainern. Die Trainings werden bei Praxispartnern des Projektes (Unternehmen, Schulen, Universitäten) mit verschiedenen Zielgruppen (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Schülerinnen und Schüler, Studierende) durchgeführt. Die kurz- und langfristigen Wirkungen dieses Trainings im Hinblick auf die kognitiven, emotionalen und spirituellen Verhaltensvoraussetzungen für nachhaltigen Konsum werden mithilfe neu zu entwickelnder quantitativer und qualitativer Untersuchungsinstrumente evaluiert. Die Ergebnisse dieser Evaluation dienen wiederum der Optimierung des Trainings. Die validierten und praxiserprobten methodischen Ansätze zum Einsatz von Achtsamkeitstrainings in der Bildungspraxis zu nachhaltigem Konsum werden abschließend im Projekt in Form von Trainingsmodulen und Handlungsempfehlungen aufbereitet und an relevante Adressaten in den Praxisfeldern (Bildungsakteure, Anbieter von Achtsamkeitskursen, Unternehmen) übertragen.
Project Management
TU Berlin
FG Arbeitslehre/ Ökonomie und
Nachhaltiger Konsum
Prof. Dr. Ulf Schrader
Sekretariat MAR 1-1
Marchstraße 23
10587 Berlin
Tel.: +49 (0)3031 428 769
E-Mail: schrader@tu-berlin.de
Verbundpartner:
Leuphana Universität Lüneburg
UNESCO Chair Higher Education for Sustainable
Development
Dr. Daniel Fischer
Das vom United Nations Environment Programme (UNEP) entworfene Leitbild einer Green Economy lässt sich nicht allein über staatliche Vorgaben und öko-effiziente Produktionsverfahren erreichen. Auch Konsumentinnen und Konsumenten sind wichtige Akteure bei der Erreichung globaler Nachhaltigkeitsziele. Wie genau sie zu einer nachhaltigen Transformation beitragen können untersucht das Projekt SPIN. In ihrer Gesamtheit üben private Haushalte über ihre Konsumentscheidungen einen wesentlichen Einfluss auf den Klimawandel, die Ausbeutung natürlicher Ressourcen sowie auf die aktuellen und zukünftigen Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen aus. Die grundlegende Fragestellung des SPIN-Projekts richtet sich darauf, wie nachhaltige Konsumgewohnheiten erfolgversprechend gefördert werden können. Das Projekt stellt sich die Aufgabe, nachhaltiges Konsumentenverhalten zu analysieren und zu verstehen. Aus diesem differenzierten Verständnis sollen konkrete Empfehlungen zur Förderung nachhaltiger Konsumstile für die Wirtschaft und die Verbraucherpolitik abgeleitet werden. Dazu bedarf es belastbarer, insbesondere empirisch gesicherter Erkenntnisse über das Nachhaltigkeitsbewusstsein von Konsumentinnen und Konsumenten. Als Messinstrument wird die speziell zu diesem Zweck konzipierte Consciousness for Sustainable Consumption (CSC)-Skala an einem für Deutschland repräsentativen Datensatz eingesetzt, um das erforderliche Wissen zum nachhaltigen Konsum zu gewinnen.
Project Objectives
Globales Ziel des Projektes ist es, Erkenntnisse zu gewinnen, die vom Handel, den Medien und der Verbraucherpolitik zur Förderung nachhaltiger Konsumstile und -kompetenzen erfolgreich eingesetzt werden können. Dazu soll untersucht werden, wie über verschiedene Kommunikationskanäle (Online und Offline) nachhaltiger Konsum gefördert werden kann. Ein wirkungsvoller Ansatz, um im Handel auf die Konsumentscheidung Einfluss zu nehmen, ist der Einsatz von (Offline-)Maßnahmen direkt am Verkaufsort (Point of Sale). Auf der Auslotung dieser Möglichkeiten liegt ein erster Schwerpunkt des Projekts. Durch die digitale Durchdringung aller Lebensbereiche der Konsumentinnen und Konsumenten bieten sich zudem innovative Ansatzpunkte, über Online- und Mobile-Kanäle kommunikativ auf sie einzuwirken. Darüber hinaus können virtuelle Plattformen zum Teilen, Tauschen und Leihen im Rahmen der Sharing Economy genutzt werden. Diese aktuellen Entwicklungen sollen in der Projektarbeit aufgegriffen werden, um ein vertieftes Verständnis für die Strukturen und Potenziale nachhaltigen Konsums zu entwickeln und die Möglichkeiten zu dessen Förderung zu untersuchen. Die drei Teilprojekte im Forschungsverbund legen ihrer Arbeit folgende Ziele und Ergebniserwartungen zugrunde:
Project Management
Univ.-Prof. Dr. Ingo Balderjahn
Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre mit
dem Schwerpunkt Marketing
Universität Potsdam
August-Bebel-Str. 89
14482 Potsdam
E-Mail: ingo.balderjahn@uni-potsdam.de
Verbundpartner
HHL Leipzig Graduate School of Management
SVI-Stiftungslehrstuhl für Marketing, insbes. E-Commerce
und Crossmediales Management
Prof. Dr. Manfred Kirchgeorg
Leibniz Universität Hannover
Institut für Marketing und Management
Prof. Dr. Klaus-Peter Wiedmann
Technische Universität Braunschweig,
Institut für Marketing
Dr. Barbara Seegebarth
Seit einigen Jahren zeigen kollaborative Formen des Konsums eine gewaltige Dynamik. Bei den verbreiteten Angeboten, wie dem Carsharing, steht nicht mehr der Besitz von, sondern der Zugang zu Produkten im Vordergrund. Das Projekt PeerS untersucht das Potenzial dieser Konsummodelle.
Wichtige Treiber sind das mobile Internet und digitale Netzwerke. Aber auch gesellschaftliche Wandlungsprozesse wie etwa das pragmatischere Verhältnis zum Gütereigentum begünstigen diese Entwicklung. Eine konkrete Ausprägung des kollaborativen Konsums ist das Peer-to-Peer Sharing der über eine innovative Internetplattform vermittelte Verleih, Weiterverkauf oder Tausch von Produkten zwischen Privatpersonen. Noch ist dieser Ansatz ein Nischenphänomen, in einigen Bereichen hat er jedoch schon große Teile von Wirtschaft und Gesellschaft erfasst. Doch welchen Beitrag kann der geteilte Konsum zum Schutz natürlicher Ressourcen leisten? Welches soziale Potenzial hat Sharing und welche unerwünschten Nebeneffekte hat die Verbreitung dieser neuen Geschäftsmodelle? Unter welchen Bedingungen kann Sharing sozial-ökologischen Wandel befördern? Antworten auf diese Fragen werden im Forschungsprojekt PeerSharing erarbeitet.
Project Objectives
Das Projekt zielt darauf ab, das Nachhaltigkeitspotenzial des Peer-to-Peer Sharing abzuschätzen. Durch die enge Zusammenarbeit mit Praxispartnern soll es zu einer Professionalisierung der Plattformen beitragen und ihre Etablierung als nachhaltige Konsumalternative unterstützen. Im Dialog mit Praxispartnern aus den Bereichen Mobilität, Übernachtung und Bekleidung wird unter anderem untersucht, welche ökologischen und sozialen Wirkungen das Peer-to-Peer Sharing erzielt und in welchem Umfang Rebound-Effekte entstehen können. Darüber hinaus sollen hindernde und fördernde Faktoren für die Tragfähigkeit und Verbreitung des Sharing-Ansatzes ermittelt werden sowohl auf Ebene der Geschäftsmodelle als auch mit Blick auf politisch-rechtliche Rahmenbedingungen. Ebenso sollen auf Verbraucherseite Motive und Hemmnisse sowie die Rolle von Konsumroutinen und Lebensstilen für die Akzeptanz von Peer-to-Peer Sharing analysiert und erforscht werden. Über die gesamte Projektlaufzeit wird ein intensiver Dialog mit den Zielgruppen des Projekts geführt, zu denen Anbieter von Peer-to-Peer Sharing-Plattformen, nachhaltigkeitsorientierte Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zählen.
Project Management
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) GmbH
Dr. Gerd Scholl
Tel.: +49 30-884 594-20
Fax: +49 30-882 54 39
E-Mail: Gerd.Scholl@ioew.de
Verbundpartner
ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg
GmbH
Jürgen Giegrich
IZT Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung
gemeinnützige GmbH
Dr. Siegfried Behrendt
Nachhaltigkeit in den Bereichen Mobilität und Ernährung gehört für viele Konsumentinnen und Konsumenten schon länger zu einem wichtigen Auswahlkriterium. Aber auch im Handlungsfeld Bekleidung achten die Kundinnen und Kunden verstärkt auf eine umwelt- und sozialverträgliche, ressourceneffiziente Produktion. Das Potenzial für mehr Nachhaltigkeit ist aber damit noch nicht ausgeschöpft: Steigern lässt sich dieses zusätzlich durch eine gleichzeitige Absenkung des Konsumniveaus, eine Verringerung des Massendurchsatzes von Kleidung und eine damit verbundene Verlängerung der Nutzungsphase ( Slow Fashion ). Im Rahmen des Projekts wird untersucht, ob und wie Innovationen in den Bereichen Modedesign und -entwurf, Textiltechnik, Kleidungsproduktion und Dienstleistungsangebote dazu beitragen können, die Nutzungsphase von Kleidung zu verlängern. Außerdem wird analysiert, wie der Diffusionsprozess innovativer Angebote für nachhaltigere Bekleidung über die avantgardistischen und ökologisch orientierten Milieus hinaus in die (bürgerlichen) Mainstream-Milieus gelingen und gefördert werden kann. Grundlage dafür ist die Untersuchung fördernder und hemmender Faktoren für einen nachhaltigeren Kleidungskonsum.
Project Objectives
Durch angewandte Forschung und einen engen Praxisbezug soll die Entwicklung und Umsetzung von Innovationen, die zu mehr Nachhaltigkeit im Handlungsfeld Bekleidung beitragen (mit Schwerpunkt Slow Fashion ), unterstützt werden. Es sollen unter Einschluss neuer Geschäftsmodelle Innovationspotenziale und mögliche Hemmnisse für ihre Realisierung entlang der gesamten textilen Wertschöpfungskette - vom Design über Textil- und Kleidungsproduktion bis zum Handel - identifiziert und gemeinsam mit Praxisakteuren Ansätze für die Verbreitung dieser Innovationen erarbeitet werden. Parallel dazu sollen die soziale Anschlussfähigkeit und das Marktpotenzial nachhaltigerer Kleidungsalternativen untersucht werden, um auf dieser Basis Strategien für eine breite Diffusion nachhaltigerer Produkte und Dienstleistungen zu erarbeiten.
Project Management
ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und
Bildung
Dr. Silke Kleinhückelkotten
Nieschlagstr. 26
30449 Hannover
Tel.: +49 511-473915-13
E-Mail: silke.kleinhueckelkotten@ecolog-institut.de
Verbundpartner
Hochschule Hannover, University of Applied Sciences & Arts
Fakultät III, Studiengang Modedesign
Prof. Martina Glomb
Leuphana Universität Lüneburg, Centre for Sustainability
Management (CSM)
Prof. Dr. Stefan Schaltegger
MSH Medical School Hamburg
Prof. Dr. Gundula Hübner
Hochschule Reutlingen, T&D, Textile Verfahrenstech-nik
und Produktentwicklung
Kai Nebel
Haushalte haben einen großen Anteil am CO2-Ausstoß in Deutschland. Trotz hoher Einsparungspotenziale kommt die energetische Sanierung des Wohngebäudebestands jedoch nur schleppend voran. Die Gründe hierfür werden im Projekt Sandy untersucht. Vorhandene Instrumente berücksichtigen die verschiedenen Ausgangssituationen und Motivationslagen der Eigentümer von Wohnimmobilien nicht ausreichend. So gibt es einerseits teils erhebliche Unterschiede zwischen aktuellen und zukünftigen realen (und empfundenen) finanziellen Situationen, den persönlichen Wohnperspektiven sowie dem Informationsstand. Auf der anderen Seite ist die Perspektive von Immobilien von vielen Faktoren abhängig, darunter unter anderem Lage, Wohnumfeld und baulicher Zustand. Insbesondere demografische Dynamiken, die sich kleinräumig sehr unterschiedlich ausprägen, werden bislang kaum berücksichtigt. Damit bleiben auch die Vielfalt der Gesellschaft und die daraus resultierenden Herausforderungen und Chancen weitgehend unbeachtet. So sind Immobilienpreise in Wachstumsregionen bereits so hoch, dass nach dem Immobilienerwerb Kapital für eine grundlegende energetische Sanierung fehlt. Aus Vermietersicht ist dort eine Renovierung wenig attraktiv, da eine Umlage der Renovierungskosten angesichts stark steigender Mieten kaum möglich
ist und auch hohe Nebenkosten akzeptiert werden. In Schrumpfungsregionen kann dagegen die unsichere Entwicklung zu Sanierungsbarrieren führen, wobei es in besseren Lagen dort gerade attraktiv sein kann, Leerstandsrisiken durch Sanierung zu verringern. Zudem verändert sich die Bevölkerung selbst. So hat der wachsende Anteil älterer Menschen Auswirkungen auf die Sanierung von Immobilien: Ältere Menschen verfügen in der Regel über ein geringeres Einkommen als Erwerbstätige, so dass sich das für die Sanierung günstige Zeitfenster zukünftig schließen wird. Zudem werden Menschen mit Migrationshintergrund bisher kaum erreicht. Andererseits ergeben sich jedoch auch Chancen durch Synergien, z. B. mit Barrierefreiheit, Lärmschutz usw.
Project Objectives
Übergeordnetes Ziel des Projektes Sandy ist die Weiterentwicklung bestehender Instrumente der Umwelt-, Sozial- und Wohnungsmarktpolitik hin zu einer wirksamen Sanierungsoffensive von Wohngebäuden. Die angestrebte Sanierungsoffensive versteht sich dabei als Prozess, der die Interessen und Handlungsmöglichkeiten verschiedener Akteure für die energetische Wohngebäudesanierung einbezieht. Gleichzeitig wird ein Rahmen geschaffen, der es vielen Akteuren gemeinsam ermöglicht, den vielfältigen Wohngebäudebestand in Deutschland zu sanieren. Entsprechend beschränkt sich das Projekt nicht auf die technische Ebene der Wohngebäude, sondern bezieht die Verfügungsberechtigten, insbesondere ihre Motivationslage und ihren Handlungsspielraum, sowie weitere Akteure ein. Adressat der Forschung ist dabei vorrangig die Kommune. Teilziele des Vorhabens umfassen: Die Entwicklung eines Werkzeugkastens mit zielgruppenorientierten Maßnahmen, Instrumenten und Strategien auf kommunaler Ebene zur nachhaltigen energetischen Sanierung von Wohngebäuden sowie die Spiegelung der Ergebnisse auf die nationale Ebene, um mit der lokalen Ebene abgestimmte Instrumente zu entwickeln.
Project Management
Universität Ulm
Professur für Wirtschaftschemie
Prof. Dr. Michael Hiete
Albert-Einstein-Allee 11
89081 Ulm
Tel.: +49 731 50-30711
E-Mail: michael.hiete@uni-ulm.de
https://www.uni-ulm.de/index.php?id=76092
Verbundpartner
Universität Kassel
Fachgebiet Ökonomie d. Stadt- und Regionalentwicklung (ÖSR)
Prof. Dr. Ulf Hahne
UniKasselTransfer
Stefan Rötzel
Green City Energy AG, München
Simone Brengelmann, Dr. Martin Demmeler
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Deutsch-Französisches Institut für Umweltforschung (DFIU)
Prof. Dr. rer. pol. Frank Schultmann
Lehrstuhl Ökonomie u. Ökologie des Wohnungsbaus (ÖÖW)
Prof. Dr.-Ing. Thomas Lützkendorf
Öko-Zentrum NRW GmbH
Manfred Rauschen, Koji Nagai, Birgit Stracke
Hochschule für Gesundheit
Professorin für Sozialraum und Gesundheit Prof. Dr. Heike Köckler
Kaum eine Entwicklung wird Deutschland in den kommenden Jahren so prägen wie der demografische Wandel. Er verstärkt insbesondere in ländlichen Regionen die ohnehin bestehenden Probleme. Wie können Unternehmen dazu beitragen, diesen Effekt abzufangen? Der demografische Wandel verschärft die im ländlichen Raum vorherrschenden Binnenwanderungen in urbane Zentren, was sich negativ auf die sozialen Strukturen der Regionen auswirken kann. Er wirkt sich außerdem negativ auf den bestehenden bzw. prognostizierten Fachkräftemangel aus, der insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) betrifft und dabei auch die Wettbewerbsfähigkeit der Region beeinflusst. Es stellt sich somit die Frage, was die Attraktivität von Regionen als Lebensort und von KMUs als Arbeitgeber so erhöhen kann, dass Menschen dort leben und sich mit ihrer Arbeitskraft an die ansässigen KMUs binden wollen. Das Forschungsvorhaben Regio TransKMU untersucht in diesem Kontext, ob und wie durch nachhaltig sozial-ökologisch handelnde KMUs, unterstützt durch entsprechende regionale Rahmenbedingungen, ländliche Regionen attraktiv gestaltet werden können. Folgende übergeordnete Forschungsfragen werden dazu bearbeitet: 1. Unter welchen Bedingungen sind Unternehmen, insbesondere KMUs, dazu bereit sozial-ökologisch zu handeln und wie kann ein solches Handeln sinnvoll erfasst und dargestellt werden? Welche unterstützenden regionalen Rahmenbedingungen braucht es dazu? 2. Kann sozial-ökologisches Handeln die Attraktivität von KMUs und ihrer Standortregion für (potenzielle) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Marktpartner sowie Endnutzer(innen) steigern und welchen Nutzen können KMUs und Region daraus ziehen? 3. Wie können innovative Modelle der Zusammenarbeit zwischen kommunalen Akteuren, KMUs, (potenziellen) Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Endverbraucherinnen und -verbrauchern aussehen, um sozial-ökologisches Handeln zu fördern?
Project Objectives
Das Ziel des Vorhabens ist es herauszufinden, unter welchen Bedingungen Unternehmen (insbesondere KMUs) dazu bereit sind, sozial-ökologisch zu handeln und welche unterstützenden regionalen Rahmenbedingungen dazu notwendig sind. Ebenso soll untersucht werden, ob sozial-ökologisches Handeln die Attraktivität von KMUs und ihrer Standortregion für (potenzielle) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Marktpartner sowie Endnutzer steigern kann. Dazu sollen auch innovative Modelle der Zusammenarbeit zwischen kommunalen Akteuren, KMUs sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Verbraucherinnen und Verbrauchern entworfen und analysiert werden, um Möglichkeiten zur Förderung sozial-ökologischen Handelns zu identifizieren. Das Projekt wird am Beispiel der Region Steinfurt in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung und dem dortigen Unternehmernetzwerk im energieland2050 durchgeführt. Dieses Netzwerk besteht aus 50 Mitgliedern, der größte Teil davon sind KMUs. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Basis einer bereits erfolgten transdisziplinären Problemeingrenzung durch die Forschungspartner auf der Analyse zweier Handlungsfelder: 1. Fachkräfte binden : Hier steht der Austausch zwischen KMUs und Ausbildungsstätten bzw. potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Mittelpunkt 2. regionale Wertschöpfung stärken : Den Fokus bilden hier das Unternehmernetzwerk und Schnittstellen zu den Marktpartnern und Endnutzerinnen und -nutzern.
Project Management
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Zentrum für Erneuerbare Energien (ZEE) und Fakultät für
Umwelt und Natürliche Ressourcen (UNR)
Dr. Chantal Ruppert-Winkel und Simon Funcke
Tennenbacher Straße 4
D-79106 Freiburg
Tel.: 0761 203-3792
Fax: 0761 203-3690
E-Mail: chantal.ruppert@zee.uni-freiburg.de,
simon.funcke@zee.uni-freiburg.de
Verbundpartner
Öko-Institut e.V.
Bereich Umweltrecht und Governance
Christoph Brunn
Kreis Steinfurt
Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Jutta Höper
(Dem Amt obliegt die Geschäftsführung des Unternehmernetzwerks
im energieland2050 )
In drei von vier Haushalten wird mindestens einmal im Jahr eine Zierpflanze gekauft. Damit sind diese ein integraler Bestandteil der Lebens- und Konsumwelt von Menschen. Oft sind jedoch weder Produktion noch die Art und Weise der Nutzung der Pflanzen nachhaltig. In der Produktion von Zierpflanzen sind derzeit die Umweltbedingungen auf Wuchsleistung und Verkaufsqualität optimiert und berücksichtigen nicht die späteren Alltags- und Umweltbedingungen beim Verbraucher. Auf der Konsumentenseite fehlt heutzutage jedoch häufig die notwendige Kompetenz in der Pflanzenpflege. Durch suboptimale Bedingungen und Behandlungen zeigen viele Zierpflanzen Stresssymptome, die einen Verlust des Zierwertes zur Folge haben. Somit entwickeln sich Zierpflanzen zunehmend vom Gebrauchs- zum Verbrauchsartikel und werden vorzeitig entsorgt. Im Projekt ProKonZier soll das in großem Ausmaß vorhandene Nachhaltigkeitspotenzial von Zierpflanzen sowohl auf der Verwendungs- als auch auf der Produktionsseite durch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle genutzt werden.
Project Objectives
Das Projekt soll in einer interdisziplinären Struktur zum einen Bewertungsmodelle auf Basis des Product Carbon Footprint (PCF) für die Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette von Zierpflanzen erarbeiten. Zum anderen sollen in ethnografischen Studien erstmals detailliert die späteren Verwendungskontexte und Umweltbedingungen bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern ergründet und darauf aufbauend in Anbauversuchen neue Produktionsverfahren für stressadaptierte Zierpflanzen getestet werden. In Zusammenarbeit mit Partnern aus Produktion und Einzelhandel sollen nachhaltige Produktkonzepte entstehen und deren Akzeptanz in einer Verbraucherstudie untersucht werden. Durch die ins Projekt eingebundenen Unternehmen können die Erkenntnisse unmittelbar in die Praxis umgesetzt werden.
Project Management
Hochschule Geisenheim University
Fachgebiet Gartenbauökonomie
Prof. Dr. Kai Sparke
Von-Lade-Str. 1
65366 Geisenheim
Tel: +49 (0) 6722 / 502 732
Fax: +49 (0) 6722 / 502 710
E-Mail: kai.sparke@hs-gm.de
Verbundpartner
Hochschule Geisenheim University
Institut Urbaner Gartenbau und Zierpflanzenforschung
Prof. Dr. Heiko Mibus-Schoppe
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Wissenschaftszentrum Straubing
Fachgebiet Marketing und Management
Prof. Dr. Klaus Menrad
Mineralische Rohstoffe werden auf dem Markt nahezu ausschließlich aufgrund ihrer Qualität bewertet und gehandelt. Für den Endverbraucher werden die Aspekte soziale und ökologische Nachhaltigkeit jedoch immer wichtiger. NamiRo greift diesen Umstand auf und entwickelt Handlungsempfehlungen für die beteiligten Akteure.
Informationen zu Herkunft und Umständen der Förderung und zur Aufbereitung von mineralischen Rohstoffen werden selten in der Lieferkette kommuniziert oder gehen im Zuge der globalen Verarbeitung verloren. Für Unternehmen, die unter hohen Umwelt- und Sozialstandards produzieren, bedeutet dies einen Wettbewerbsnachteil. Diese Leistungen sind systembedingt wenig sichtbar und werden dementsprechend nicht honoriert. Auf der anderen Seite ist bei Produzenten und Verbrauchern mittlerweile immer öfter ein Umdenken festzustellen. So fragen Endkunden verstärkt nachhaltige Produkte nach und Anleger sind auf der Suche nach nachhaltigen Geldanlagen. Entsprechend gibt es verschiedene Interessen, Markttransparenz zu fördern und Informationen zu Umwelt- und Sozialleistungen sichtbar zu machen. Eine Möglichkeit sind hier Standardsetzungssysteme, deren Einhaltung vom Unternehmen selbst oder durch Dritte nachprüfbar ist. Bisher gibt es solche Systeme im Bereich mineralischer Rohstoffe beispielsweise in Bezug auf die Konfliktfreiheit von einigen Rohstoffen, für ausgewählte hochwertige Rohstoffe wie Gold und Diamanten und für bestimmte Baurohstoffe.
Project Objectives
Ziel des Projektes ist es, Optionen für ein System (Standardsetzung, Zertifizierung etc.) zur Darstellung und Prüfung von Nachhaltigkeitsaspekten bei Gewinnung und Aufbereitung von mineralischen Rohstoffen zu untersuchen sowie Machbarkeit und Akzeptanz zu prüfen. Dabei sollen insbesondere die Auswirkungen und Chancen für die beteiligten Akteure untersucht werden. Dazu zählen auf der einen Seite zum Beispiel Bergbauunternehmen in Deutschland, die verarbeitende Industrie sowie Finanzunternehmen und Anleger mit Interesse an nachhaltigen Geldanlagen, auf der anderen Seite aber auch Verbraucherinnen und Verbraucher. Aufgrund der themenübergreifenden Bedeutung für
wissenschaftliche Erkenntnisse und der hohen Praxisrelevanz setzt der Forschungsansatz auf eine transdisziplinäre
Vorgehensweise.
Project Management
Universität Ulm
Professur für Wirtschaftschemie
Prof. Dr. Michael Hiete
Albert-Einstein-Allee 11
89081 Ulm
Tel.: +49 731 50-30711
E-Mail: michael.hiete@uni-ulm.de
https://www.uni-ulm.de/index.php?id=76092
Verbundpartner
Universität Kassel
Fachgebiet Supply Chain Management
Prof. Dr. Stefan Seuring
Fachgebiet Unternehmensfinanzierung
Prof. Dr. Christian Klein
UniKasselTransfer
Stefan Rötzel
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)
Dr. Gudrun Franken
Beak Consultants GmbH
Dr. Andreas Barth
Offene Werkstätten sind ein Dreh- und Angelpunkt von kollaborativen Wirtschaftsformen. Hier wird Personen einerseits der Zugang zu Fertigungstechnologien ermöglicht, andererseits werden aber auch Erfahrungen und Know-how ausgetauscht. Die Bandbreite reicht vom traditionellen Handwerk bis hin zu hoch technisierten Fertigungsmethoden wie dem 3D-Druck. Durch solche dezentralen Produktionsansätze ergeben sich vielfältige Potenziale für eine Green Economy, denn lange Transportwege entfallen. Gleichzeitig wirken offene Werkstätten als Erprobungs- und Realisierungsort neuartiger Ansätze: Dazu zählen Upcycling (Umwandlung von Abfall in neue Produkte), Suffizienz (Genügsamkeit), aber auch die Reparatur von Gegenständen in sogenannten Repair Cafés. Das Projekt geht demnach von der Annahme aus, dass offene Werkstätten Ausdruck und Ergebnis sich verändernder Produktions- und Innovationsbedingungen sind und zugleich das Potenzial haben, nachhaltigere Formen des Wirtschaftens hervorzubringen. Die zentrale Forschungsfrage von COWERK lautet daher: Wie können die neuen Wertschöpfungsmuster ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig gestaltet, in der gesellschaftliche Breite verankert und mit bestehenden ökonomischen Strukturen im Kontext offener Innovationsprozesse verknüpft werden?
Project Objectives
Ziele des Projekts sind eine Verbesserung der Richtungssicherheit der dezentralen Produktionen in offenen Werkstätten in allen drei Nachhaltigkeitsdimensionen, die Integration von Praktiken offener Werkstätten in eine Green Economy und die Öffnung von Schnittstellen zwischen offenen Werkstätten einerseits und Wirtschaft, Politik, Forschung und Gesellschaft andererseits. Das Projekt will nicht nur inhaltliche Fragestellungen beantworten, sondern auch in die Praxis zurückwirken: Aufbau, Betrieb und langfristige Stabilität von offenen Werkstattformaten sollen befördert und Unternehmen Wege eröffnen werden, sich mit kollaborativen Produktionsgemeinschaften zu vernetzen und so ihr Nachhaltigkeits- und Innovationspotenzial zu steigern. Ersteres erfolgt primär durch ein zu entwickelndes Wiki, das als Fenster zur Forschung die im Forschungsprozess generierten Erkenntnisse praxisrelevant aufarbeitet. Die Vernetzung wird durch ein Innovationsnetzwerk Collaborative Production umgesetzt. Dieses soll Akteuren aus der kollaborativen Ökonomie als Plattform dienen, um den Wissenstransfer zu beschleunigen sowie Kommunikations- und Kooperationsstrukturen weiterzuentwickeln und zu verstetigen.
Project Management
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Ulrich Petschow
E-Mail:Ulrich.Petschow@ioew.de
Tel.: +49 30 884 594 0
Verbundpartner:
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik
UMSICHT
Jürgen Bertlinga
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung
ISI
Lorenz Erdmann
Universität Bremen
Technikgestaltung und Technologieentwicklung
Michael Steinfeld
Verbund Offener Werkstätten e.V.
Matthias Röder
Multiplicities
Bastian Lange
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