30 Jahre erfolgreiche deutsch-chinesische Meeresforschung
Am 9. und 10. November trafen sich Vertreter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der chinesischen Meeresforschungsbehörde State Oceanic Administration (SOA) in der südostchinesischen Stadt Xiamen zur 19. Sitzung des deutsch-chinesischen Lenkungsausschusses für Küsten-, Meeres- und Polarforschung.
In den konstruktiven Verhandlungen wurden bilaterale Projektskizzen im Rahmen der zweiten Ausschreibungsrunde der deutsch-chinesischen Forschungsaktivitäten in den o. g. Forschungsbereichen abgestimmt und neue innovative Projekte zur gemeinsamen Förderung ausgewählt, die ab Mitte nächsten Jahres starten sollen.
Im Vorfeld der Sitzung der beiden Ministerien wurde ein Workshop durchgeführt, in dem Wissenschaftler beider Länder laufende Aktivitäten vorstellten: Ein Team von Wissenschaftlern untersucht beispielsweise die langfristigen Klimaveränderungen der südchinesischen Küstengewässer. Auch Themen der Polarforschung sowie die Erforschung von Ursachen der Ozeanversauerung sind von gemeinsamem Interesse. Ein großes bilaterales Vorhaben beschäftigt sich mit dem Küstenökosystem der tropischen Insel Hainan, dessen Schutz und der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen.
China nimmt an allen internationalen Forschungsprogrammen der Meeresforschung teil und ist in diesem Bereich mit weltweit beachteten Publikationen vertreten. Insbesondere in den Bereichen der Randmeer- und Küstenforschung sind vergleichende Studien von grundsätzlichem Interesse.
Im Anschluss an die Verhandlungen bestand für die deutschen Vertreter die Möglichkeit, ein kürzlich in Dienst gestelltes Forschungsschiff des chinesischen Dritten Instituts für Ozeanographie zu besichtigen. Modernste Technik auch für den Einsatz großer Infrastrukturen wie beispielsweise autonomer Tauchfahrzeuge ist an Bord vorhanden. Das etwa 100 Meter lange Schiff bietet Platz für bis zu 40 Wissenschaftler. Auch deutsche Wissenschaftler werden zukünftig im Rahmen der wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit das Schiff gemeinsam mit ihren Partner im Untersuchungsgebiet Südchinesisches Meer nutzen.