59 Masterstudierende aus Westafrika in Jülich und Aachen

Ohne gut ausgebildete Fachleute ist eine ausgefeilte Technologie nur halb so gut. Das gilt auch für die Energie- und Wasserstoffforschung. WASCAL, das Forschungszentrum Jülich und die RWTH Aachen bilden Studierende aus Westafrika für das Zukunftsthema Grüner Wasserstoff aus. 59 junge Menschen aus 15 westafrikanischen Staaten starten diese Woche ihr viertes Semester des International Masters Programme in Energy and Green Hydrogen (IMP-EGH), und zwar am Forschungszentrum Jülich, der RWTH Aachen und der Universität Rostock.

Der Studiengang legt wichtige Voraussetzungen, um eine neue Generation von Fach- und Führungskräften für Wirtschaft und Verwaltung auszubilden, die den Energiesektor im westlichen Afrika auf Grünen Wasserstoff vorbereitet. Im Mittelpunkt des Studiums steht die Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff – von der Produktion über die Speicherung, den Transport bis hin zur Nutzung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den zweijährigen Studiengang.

Dr. Peter Jansens, Mitglied des Vorstands für den Wissenschaftlichen Geschäftsbereich II, Forschungszentrum Jülich, sagte während der Einführungswoche, dass es eine große Freude ist, die Repräsentanten des Kooperationspartners WASCAL kennenzulernen. Der Klimawandel sei eine globale Herausforderung. Dr. Jansens drückte in seiner Rede seine Überzeugung aus, dass junge Leute, wie die IMP-EGH Studierenden, auch ein Erfolgsfaktor für das Gelingen der Energiewende seien.

Auch der Executive Director von WASCAL, Dr. Moumini Savadogo bekräftigte dies in seinen Eröffnungsworten. Die Zukunft sei gesichert, so Dr. Savadogo, das Engagement und die Leistungen der Studierenden machen ihn mehr als zuversichtlich, dass die Energieversorgung sicher und sauber sein wird.

Oda Keppler, Unterabteilungsleiterin im Bundesforschungsministerium bestätigte, dass der Umbau hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung kein Selbstläufer sei. Es sei ein Kraftakt, für Industrie, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft gleichermaßen. Alle müssten an einem Strang ziehen. Das gelte in Afrika, Europa und Deutschland gleichermaßen.

Prof. Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen, stellte in seiner Rede heraus, dass die Zusammenarbeit einen grenzüberschreitenden Mehrwert haben soll. Ziel des Programms ist es, die Energieversorgung Westafrikas zu verbessern, Infrastrukturen für erneuerbare Energien aufzubauen und den Überschussstrom in Form von grünem Wasserstoff exportierbar zumachen, um so einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Der Botschafter von Niger Seine Exzellenz Souleymane Issakou und Tchilabalo Abaki, Chargé d'Affaires der Republik Togo betonten die Wichtigkeit der Energiewende und möchten für ihr Land und die ganze Welt einen Beitrag zum Gelingen leisten. Zwei der Universitäten, an denen die Ausbildung der IMP-EGH Studierenden stattfindet, sind in Niger und Togo. Im Oktober dieses Jahres wird das Programm fortgeführt und ausgebaut.

Hintergrund
Westafrika hat enormes Potenzial, Sonnen- und Windenergie zu erzeugen und daraus Grünen Wasserstoff herzustellen – mehr als es für seinen eigenen Bedarf brauchen wird. Der Kontinent könnte künftig in großem Stil nachhaltigen Wasserstoff exportieren. Für die Ausbildung der Fachkräfte hatten die drei Partner Forschungszentrum Jülich, WASCAL und RWTH Aachen im November 2022 eine Übereinkunft unterzeichnet.