Impulse für die kommende Plenarsitzung des Weltbiodiversitätsrates beim 7. Nationalen IPBES-Forum
Die Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle veranstaltet jährlich im Auftrag des BMBF und des BMU das Nationale IPBES-Forum, um nationale Akteure aus Wissenschaft, Politik und Nichtregierungsorganisationen über die laufenden Aktivitäten des Weltbiodiversitätsrats IPBES (Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) zu informieren. Beim diesjährigen Forum am 5. April 2019 in Bonn wurde u. a. die neue BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt vorgestellt.
Prof. Dr.-Ing. René Haak, Leiter des Referats „Globaler Wandel – Klima, Biodiversität“ (724) im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), begrüßte die Teilnehmenden gemeinsam mit Vertreterinnen des Bundesumweltministeriums (BMU) sowie des IPBES-Sekretariats. In seinem Grußwort wies Prof. Haak besonders auf den dringlichen Bedarf von wissenschaftlich untermauerten Handlungsoptionen hin, um eine Trendwende beim anhaltenden Artenverlust einzuleiten. In diesem Zusammenhang stellte er die neue Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt vor. Sie ist eine der vier Leitinitiativen des BMBF-Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA). Ziel dieser Forschungsinitiative ist es, auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, Handlungsoptionen zu entwickeln, die Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft befähigen, dem Verlust der biologischen Vielfalt effektiv und schnell entgegenzuwirken.
Die vorgestellte Forschungsinitiative des BMBF stieß beim Nationalen IPBES-Forum auf großes Interesse, weil sie u. a. dazu beitragen wird, die Wissenslücken zu schließen, die im Rahmen der Erstellung von IPBES-Berichten als Barrieren für evidenzbasierte Lösungsstrategien zum Schutz der biologischen Vielfalt identifiziert werden.
Ein weiterer wichtiger Themenschwerpunkt des diesjährigen Forums war die bevorstehende Verabschiedung des neuen IPBES-Berichts zur Bewertung der globalen Biodiversität und Ökosystemleistungen auf der kommenden 7. IPBES-Plenarsitzung in Paris (29. April - 4. Mai 2019). Der Bericht liefert ein wichtiges Update zum Status und zu den globalen Trends der biologischen Vielfalt sowie der Ökosystemleistungen. Er dient auch als wichtige Grundlage für die Erstellung des 5. Global Biodiversity Outlook (GBO-5) des „Übereinkommens über die biologische Vielfalt“ (Convention on Biological Diversity, CBD), der 2020 erscheinen wird. Damit findet der Bericht auch Eingang in die Ausgestaltung des Strategischen Plans der CBD nach 2020 (Nachfolge des aktuellen strategischen Plans 2011-2020), der den globalen Erhalt der Artenvielfalt und die Gewährleistung von Ökosystemleistungen zum Ziel hat. Prof. Dr. Josef Settele (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, UFZ) ist Ko-Vorsitzender dieses Berichts. Während der Erstellung des neuen IPBES-Berichts wurde Prof. Settele für seine internationalen Leitungstätigkeiten über drei Jahre vom BMBF gefördert und unterstützt.
Begleitet wurden die Diskussionen auf dem eintägigen Forum von einer Poster-Ausstellung. Geladene Expertinnen und Experten stellten in einem geführten Posterrundgang eine Auswahl an einschlägigen Folgeaktivitäten vor, die sich aus abgeschlossenen IPBES-Assessments entwickelt haben.
Das eintägige Nationale IPBES-Forum schloss mit Ein- sowie Ausblicken über den Prozess zur externen Evaluierung von IPBES sowie Überlegungen zur Gestaltung des künftigen IPBES-Arbeitsprogramms.
Weitere Informationen zum diesjährigen Forum entnehmen Sie bitte der entsprechenden Webseite der Deutschen IPBES-Koordinierungsstelle.
Hintergrund
Das Nationale IPBES-Forum ist eine etablierte Plattform für interessierte Expertinnen und Experten sowie weitere Akteure aus Wissenschaft, Politik und Nichtregierungsorganisationen, und wird jährlich im Auftrag der Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) sowie für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) von der Deutschen IPBES-Koordinierungsstelle ausgerichtet. Die Koordinierungsstelle ist seit 2014 im DLR Projektträger in Bonn angesiedelt.