Westafrikanisches Klimakompetenzzentrum WASCAL: Erfolgreicher Abschluss für Absolvent:innen des Masterstudiengangs „Klimawandel und Informatik“

Der erste Jahrgang des WASCAL-Masterprogramms „Klimawandel & Informatik“ hat sein Studium erfolgreich abgeschlossen: Ende Juli erhielten elf Absolvent:innen ihre Zeugnisse von der Universität Joseph-Ki-Zerbo in Ouagadougou, Burkina Faso.

Die ersten Absolvent:innen des Masterstudiengangs „Klimawandel und Informatik" im Rahmen des Graduiertenschulprogramms des westafrikanischen Klimakompetenzzentrums WASCAL sind nach diesem zweijährigen Studium optimal ausgebildet, um ihr Wissen in nationalen sowie internationalen Institutionen anzuwenden. So können sie dabei mitwirken, dem Klimawandel in Westafrika und international gezielt zu begegnen. Anhand der Erkenntnisse aus ihrem Studium können sie beispielsweise Klimaprognosen und Szenarien auswerten und auf dieser Grundlage Klimadienstleistungen entwickeln sowie konkrete Handlungsoptionen dafür aufzeigen, wie vor Ort politische Entscheidungen zum Klimawandel sachgerecht getroffen werden können. So können die westafrikanischen Absolvent:innen die Klimaforschung sowie Maßnahmen zum Klimaschutz und zur angepassten Landnutzung entscheidend stärken.

Zur Zeugnisverleihung waren Dr. Christoph Rövekamp, Referatsleiter im BMBF, Forschungsminister Prof. Alkassoum Maiga und Umweltminister Siméon Sawadogo aus Burkina Faso sowie zahlreiche Mitglieder des WASCAL-Ministerrats und prominente Regierungsvertreter aus Westafrika anwesend und haben die Zeugnisse persönlich den Absolvent:innen überreicht.

BMBF fördert das Klimakompetenzzentrum WASCAL seit 2012

Das BMBF hatte die Absolvent:innen mit einem Stipendium unterstützt. Seit 2014 fördert das BMBF das WASCAL-Graduiertenstudienprogramm mit rund 50 Millionen Euro. Bisher haben bereits über 300 Doktorand:innen und Masterabsolvent:innen von diesem Programm profitiert. Die Absolvent:innen haben ihre neuen Beschäftigungsfelder bisher zur Hälfte in der Wissenschaft und Forschung, zu fast einem Viertel in staatlichen Entwicklungsagenturen und zu 15 Prozent in Klimaschutz-Institutionen gefunden.

Die Folgen des Klimawandels treffen Afrika besonders hart. Obwohl in Afrika weitaus weniger Emissionen produziert werden als in der übrigen Welt, steigen die Temperaturen hier durch den Klimawandel stärker an als auf anderen Kontinenten. Wetterextreme, wie Hitze, Dürre und Überschwemmungen vernichten viele Ernten.

Qualifiziert, um Maßnahmen zur Klimaanpassung zu entwickeln

Doch die Situation ist von Region zu Region unterschiedlich. Deshalb gibt es keine Patentrezepte für effizienten Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen, diese müssen für jede Region entwickelt, immer wieder angepasst und nicht zuletzt mit den lokalen Behörden und Landnutzern ausgehandelt werden. Die Faktenbasis dafür bilden aktuelle Klimadaten, für deren Erhebung, Analyse und Bewertung die Absolvent:innen des Masterstudiengangs „Klimawandel und Informatik" schwerpunktmäßig ausgebildet worden sind.

Die qualifizierte und anwendungsnahe Ausbildung wird dadurch ermöglicht, dass das WASCAL Kompetenzzentrum in Ouagadougou inzwischen über eine umfassende Forschungsinfrastruktur verfügt, mit deren Hilfe räumliche Klima- und Umweltdaten sowie langjährige Zeitreihen für die Region Westafrika erhoben und gespeichert sowie für Lehre, Forschung und innovative Klima- und Umweltdienstleistungen aufbereitet werden können.

Zu den Studiengängen von WASCAL gehört des Weiteren ein Forschungsaufenthalt von sechs Monaten in Deutschland. So haben sich Kontakte und Synergien mit Deutschland ergeben, die die internationale Zusammenarbeit und den Austausch in der Klimaforschung erleichtern und gleichzeitig vertiefen. Im Herbst startet bereits die 5. Auflage des Graduiertenschulprogramms im Rahmen von WASCAL.

Hintergrund

Das Klimakompetenzzentrum WASCAL (West African Science Service Centre for Climate Change and Adapted Land Use) in Accra (Ghana) sowie in Ouagadougou (Burkina Faso) ist seit 2012 eine gemeinsame Initiative des BMBF mit Kooperationspartnern aus elf Ländern Westafrikas: Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Kapverden, Mali, Niger, Nigeria, Senegal und Togo. Ziel ist es, den Klimaschutz und die Klimaanpassung in Westafrika und international zu verbessern, insbesondere durch nachhaltiges Landmanagement. Im Fokus steht die Aufgabe, Mensch und Umwelt im westlichen Afrika besser vor den Folgen des Klimawandels, wie Naturkatastrophen und Ernteausfall zu schützen – durch Forschung, Aufbau von Kooperationen sowie mit Capacity-Building in der Aus- und Weiterbildung von Studierenden vor Ort.