UN-Ozeandekade 2021 – 2030: Das WASCAL Masterprogramm „Climate Change and Marine Sciences“ in Cabo Verde wurde als Dekade-Projekt ausgewählt
Ozeane sind ein Schlüsselsystem für das Klima. Sie regulieren es durch ständigen Energie- und Wärmeaustausch. Diese Zusammenhänge zu verstehen und weiter zu untersuchen ist Ziel des BMBF-geförderten WASCAL-Masterprogramms „Climate Change and Marine Sciences“. Das Programm wurde nun als Aktion in der UN-Ozeandekade ausgewählt.
Ein gesunder Ozean ist für den Menschen überlebenswichtig. Denn nachhaltige Entwicklung und wirtschaftliches Wachstum hängen von einem gesunden Ozean ab. Ozeane stellen eine wertvolle Quelle für viele Ökosystemleistungen dar, wie zum Beispiel als CO2-Senke, und spielen eine entscheidende Rolle für die globale Klimaregulation auf der Erde. Die Meere leiden aber unter massiven menschengemachten Eingriffen in das Ökosystem, wie Überfischung, Verschmutzung und Zerstörung von Lebensräumen. Dazu kommt die Erwärmung und Versauerung der Ozeane durch den Klimawandel.
Vor diesem Hintergrund haben die Vereinten Nationen (UN) für die Jahre 2021 bis 2030 die „UN-Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung 2021-2030" (Ozeandekade) ausgerufen. Ihr Ziel ist es, das Wissen über den Ozean und seine zentrale Rolle für das System Erde und unser Leben stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
Mit einer internationalen Ausschreibung wurden Forschende und marine Stakeholder weltweit eingeladen, die Ozean-Dekade virtuell zu bereichern. Verschiedenste Formate sollen die Vielfalt sowie den Austausch und die Teilnahme von Menschen aus unterschiedlichen Zeitzonen und Regionen der Welt gewährleisten.
Das Klimakompetenzzentrum WASCAL in Westafrika wurde mit seinem Master-Forschungsprogramm „Climate Change and Marine Sciences" in Cabo Verde für Graduierte als Aktion der Ozean-Dekade ausgewählt.
Die WASCAL Cabo Verde School (WASCAL-CV) feiert die Auszeichnung als Dekade-Projekt im Rahmen des Early Career Ocean Professionals Program (ECOP). Early Career Ocean Professionals (ECOP) werden regelmäßig mit sehr anspruchsvollen Aufgaben in allen Bereichen der Gesellschaft betraut. Dies ist eine wichtige Aufgabe für gesamte WASCAL-CV-Team, um die Übernahme der Prinzipien und Ansätze der Ozeandekade in all ihren Aktivitäten umzusetzen. Von der Entwicklung von Spitzenforschung und -technologie bis hin zur Umsetzung politischer Maßnahmen sind die ECOP eine treibende Kraft der Gesellschaft.
Das Ziel, als Ozeandekade-Aktion anerkannt zu werden, bestand darin, die Sichtbarkeit der Schule zu erhöhen, das Netzwerk von Mitarbeitenden sowie Partnerinnen und Partnern zu stärken, nicht nur um die Nachhaltigkeit der Schule zu gewährleisten, sondern auch um ihr Wachstum als Forschungs- und Ausbildungszentrum für Meereswissenschaften in Westafrika zu fördern.
WASCAL: Master-Forschungsprogramm zu Klimawandel und Meereswissenschaften
Das BMBF fördert neben Doktorandenprogrammen seit 2019 auch zwei WASCAL-Masterstudiengänge mit 1,2 Millionen Euro. Das Masterforschungsprogramm „Climate Change and Marine Science" wird von der Atlantischen Technischen Universität von Cabo Verde in enger Zusammenarbeit mit dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der Universität Kiel und dem Thünen-Institut als deutsche Partnerinstitutionen sowie dem Nationalen Institut für Fischereientwicklung (INDP) als Partnerinstitution vor Ort durchgeführt. Mit dieser Bündelung von Kompetenzen ist das Konsortium bestens geeignet, die notwendigen wissenschaftlichen und akademischen Fähigkeiten in den Bereichen Klima, Meereswissenschaften und Management sowohl auf internationaler als auch auf regionaler Ebene in Westafrika, im Kontext des Klimawandels zur Verfügung zu stellen.
Dieses Master Forschungsprogramm „Climate Change and Marine Science" wurde 2019 an der Technischen Atlantic Universität in Mindelo (Kapverden-Insel São Vicente) am Ocean Science Centre Mindelo (OSCM) gestartet. Der Masterstudiengang bietet elf Studierenden aus Westafrika hervorragende Möglichkeiten für Zusatzqualifikationen und Perspektiven in den Meeres- und Umweltwissenschaften und bereitet westafrikanische Studierende auf ein anschließendes Postgraduiertenstudium oder eine berufliche Laufbahn als Expertinnen und Experten in der Industrie, in Beratungsunternehmen oder in Regierungsbehörden vor.
Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler des Master-Forschungsprogramms „Climate Change and Marine Sciences" setzen sich vor allem mit sozial-ökologischen Systemen und Konzepten der Nachhaltigkeit im tropischen Nordostatlantik sowie mit Fischereimanagement und Wissenschaftskommunikation auseinander. Dabei werden nicht nur Auswirkungen des globalen Wandels und die Veränderungen in den lokalen Ökosystemen berücksichtigt, sondern es werden auch politische und sozio-ökonomische Rahmenbedingungen einbezogen, um den Übergang von einem überfischten Zustand hin zu einer nachhaltigen und ökonomisch effizienten Fischerei zu gestalten. Die Zusammenarbeit der Forschenden mit Fischern sowie mit Handelnden aus Politik und Gesellschaft vor Ort bei der Suche nach tragfähigen Lösungen ist dafür eine wichtige Grundlage.
Hintergrund: Die UN-Ozeandekade 2021-2030
Die am 1. Juni 2021 gestartete „UN-Dekade der Ozeanforschung für Nachhaltige Entwicklung (2021-2030)" hat in den kommenden zehn Jahren das weltweite Ziel, die zentrale Rolle des Ozeans für das Ökosystem Erde stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, neues Wissen zu schaffen, bestehendes Wissen zu bündeln und dieses verfügbar zu machen.