Fachkräfte-Nachwuchs für Grünen Wasserstoff
Mit dem “International Master Program in Energy and Green Hydrogen” (IMP-EGH) wollen das West African Science Service Centre on Climate Change and Adapted Land Use (WASCAL) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Studierende für das Zukunftsthema “Grüner Wasserstoff” qualifizieren. 60 Studierende aus den 15 Ländern der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS) sind für den zweijährigen Masterstudiengang in Westafrika und Deutschland eingeschrieben.
Subsahara-Afrika hat ein großes Potenzial, mittels Sonnen- und Windenergie Grünem Wasserstoff zu erzeugen - mehr als es für seinen eigenen Bedarf brauchen wird. Die Produktion von Grünem Wasserstoff könnte den lokalen Energiebedarf unterstützen, sein Export wäre eine neue Einnahmequelle. Ob und wie der neue Energieträger zum wirtschaftlichen Motor für Subsahara-Afrika wird, hängt auch vom verfügbaren Know-how innerhalb der lokalen Gemeinschaften ab.
Für die Erzeugung und Nutzung von Grünem Wasserstoff werden neue Technologien und Fachwissen gebraucht. Während die Wasserstofftechnologien importiert werden können, müssen Fachkräfte vor Ort ausgebildet werden (Capacity Building). Und das Interesse ist groß: 900 Bewerbungen erreichten die Organisatoren des Projektes auf 60 zu vergebene Plätze. Das zweijährige Masterstudium wird an vier westafrikanischen Universitäten angeboten. Ein Semester und die Abschlussarbeit werden die Studierenden jedoch in Deutschland absolvieren. Daher sind die RWTH Aachen und das Forschungszentrum Jülich Partner des Projektes. Während ihres Studiums lernen die Studierenden die gesamte Wertschöpfungskette des Grünen Wasserstoffs kennen - von der Produktion, über die Speicherung bis hin zu Nutzung und Anwendung. Dabei wird auch auf Erneuerbare Energien und die Wasserverfügbarkeit eingegangen - Voraussetzungen für die Erzeugung von Grünem Wasserstoff.
Zum Start des Studiengangs besuchte eine Delegation die Studierenden in Niger. Dabei trafen sich auch Politikvertreter und Projektbeteiligte aus den mitwirkenden Ländern. Sie sehen Afrika als globalen Game Changer in der Energiewende an und sind sich einig, dass die Partnerschaft im Wasserstoffbereich für alle Seiten Vorteile bringt.