Nachhaltige Wassernutzung in der Landwirtschaft: Das Projekt FarmImpact aus der BMBF-Fördermaßnahme CLIENT II hat Lösungen für den Klimawandel-bedingten Wassermangel von Farmen in Südafrika erforscht
Wassermangel als Folge des Klimawandels bedroht weltweit Landwirtschaft und Nahrungsmittelsicherheit. Das deutsch-südafrikanische Projekt FarmImpact entwickelt auch auf Deutschland übertragbare Lösungsansätze für innovatives Wassermanagement.
Extreme Hitze, Dürre und Wassermangel als Folgen des Klimawandels sind ein globales Problem. Besonders für Südafrika ist der Wassermangel neben dem Verlust der Artenvielfalt und der Ökosystemfunktionen sowie zunehmender menschlicher Vulnerabilität eine der größten Herausforderungen des Klimawandels.
Das Westkap hat als Zentrum des Weizen-, Wein- und Obstanbaus eine hohe Bedeutung für die Nahrungsmittelsicherheit des Landes. Zudem ist Südafrika seit Jahren ein wichtiger Exporteur von Produkten aus der Land- und Forstwirtschaft nach Europa.
Das deutsch-südafrikanische Verbundprojekt „FarmImpact" der BMBF-Fördermaßnahme CLIENT II hat in dreieinhalb Jahren innovative und integrative Lösungsansätze für ein verbessertes Wasser- und Energiemanagement für die südafrikanische Landwirtschaft entwickelt. Nun trafen sich die Projektbeteiligten, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Botschaft, des südafrikanischen Forschungsministeriums und des DLR Projektträgers vom 19. bis 21. September 2022 in Stellenbosch, um die gewonnenen Ergebnisse zu präsentieren und zu diskutieren. Das Vorhaben verfolgt den Ansatz der klimaangepassten Landwirtschaft („Climate Smart Agriculture"), der sowohl ökologische als auch technologische Maßnahmen umfasst, um den Wasserverbrauch zu reduzieren.
In dem interdisziplinären Projekt wurden beispielsweise Feldmessungen und Modellierungen des Wasserverbrauchs von Wein- und Obstkulturen miteinander verknüpft. Aktive Maßnahmen zur Veränderung des Mikroklimas können einen Beitrag zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel leisten. Dafür wurden Bäume und Windschutzstreifen in die Agrarlandschaft integriert, um auf diese Weise positive Wirkungen auf das Mikroklima zu erzielen. So führt die Reduzierung der Windgeschwindigkeit zu einem verminderten Wasserverbrauch der Kulturen von bis zu 20 Prozent im Einflussbereich der Hecken und Windschutzstreifen. Ein optimiertes Design der Windschutzstreifen ist ein geeigneter öko-technischer Ansatz zur Verringerung des Wasserverbrauchs und zur Verbesserung der Wassereinsparung in Weinbergen, Obstplantagen und Getreidefeldern in der Region.
Gemeinsame Untersuchungen mit der Stellenbosch University zeigten zudem auch eine höhere Fruchtqualität bei windempfindlichem Obst, wie Zitrus und Pflaumen. Die im Rahmen des Projektes entwickelten Anwendungen sind auch auf Deutschland übertragbar, um Anpassungen in der Agrarlandschaft unter Einfluss des Klimawandels in die Praxis umzusetzen.
Das BMBF hat FarmImpact von 2019 bis 2022 mit rund einer Million Euro gefördert.