SASSCAL 2.0: Neue Forschungsprojekte im südlichen Afrika gestartet

Nahrungsmittelsicherheit, Wassersicherheit, Schutz der Artenvielfalt, nachhaltige Waldwirtschaft und Klimadaten – diese Themen stehen im Mittelpunkt der deutsch-afrikanischen Forschungsvorhaben, die das BMBF mit über zwölf Millionen Euro fördert.

Viele Regionen im südlichen Afrika sind bereits stark vom Klimawandel betroffen. Neue Lösungen sind gefragt, damit sich die Bevölkerung und Wirtschaft vor Ort besser an die Folgen anpassen können – wie zum Beispiel an langanhaltende Dürren und damit einhergehende Ernteeinbußen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) setzt hier auf die Wissenschaft als Schlüssel für neue Lösungen und fördert mit insgesamt über zwölf Millionen Euro 13 neue deutsch-afrikanische Projekte im Rahmen der Fördermaßnahme „SASSCAL 2.0 − Kompetenzzentrum zur wissenschaftlichen Unterstützung gegen den Klimawandel und des anpassungsfähigen Landmanagements im südlichen Afrika ". Insgesamt sind 52 Institutionen an den interdisziplinären Forschungsvorhaben beteiligt. Dabei arbeiten Forschende aus allen SASSCAL-Mitgliedsländern sowie aus Deutschland Hand in Hand.

Zum Start aller Projekte trafen sich vom 22. bis 24. März mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Windhoek, Namibia, um sich über ihre geplanten wissenschaftlichen Arbeiten auszutauschen und untereinander zu vernetzen. Das SASSCAL 2.0-Programm setzt Schwerpunkte in den fünf Kernbereichen Nahrungsmittelsicherheit, Wassersicherheit, Erhalt von Biodiversität und nachhaltige Waldwirtschaft sowie der Entwicklung und Bereitstellung von Klimadienstleistungen – wie etwa regionale Klimadaten – für diese Handlungsfelder.

 

 

Klima verändert Landwirtschaft, Forschung sucht Lösungen

Von den 13 Forschungsvorhaben nehmen sich sieben Projekte dem wichtigen Thema der Ernährungssicherheit an, darunter auch das Projekt FoSReCs, das seine Forschungen in Namibia und Sambia durchführt. Unwägbarkeiten und Lücken in der Ernährungssicherheit sind häufig auf klimabedingte ausgedehnte Dürreperioden, die sinkende Bodenfruchtbarkeit, die geringe Vielfalt in der Pflanzenproduktion, Schädlinge und Ernteverluste zurückzuführen. Das FoSReCs-Projektteam untersucht dabei den Anbau von mindestens vier Pflanzenarten an zwei Untersuchungsstandorten. Dabei wird auch die potenzielle Eignung der Pflanzen für ausgewählte Gebiete anhand aktueller klimatischer Trends und Zukunftsprognosen ermittelt. Das Projekt wird die Landwirte zudem mit potenziellen neuen Märkten und verbesserten Lagertechnologien vertraut machen und die Politik über die Ergebnisse von Prognosen und Analysen der pflanzlichen Leistung und des Klimawandels informieren.

Regionale Kipppunkte im südlichen Afrika

Ein weiteres Themenfeld ist die Gewinnung und Bereitstellung von Klimainformationen – denn nur mit möglichst belastbaren Prognosen können die passgenauen Maßnahmen gefunden und umgesetzt werden. Beispielsweise beschäftigt sich das SASSCAL 2.0-Projekt TIPPECC mit klimabedingten Kipppunkten von ausgewählten Ökosystemen im südlichen Afrika. Klimatisch bedingte Kipppunkte haben abrupte Auswirkungen auf die Umwelt zur Folge, die nahezu unumkehrbar sind. Die Folgen davon sind in der Regel negativ. Das Projekt erforscht zunächst, welche Kipppunkte es im hydrologischen System, wie zum Beispiel beim Wasserkreislauf, geben kann. Dies ist für die Wasserversorgung für die Bevölkerung und für die Landwirtschaft essenziell. Ein weiteres Ziel ist es, Maßnahmen zu identifizieren, wie diese Kipppunkte vermieden werden können.

Alle vom BMBF geförderten SASSCAL 2.0-Projekte tragen durch ihre Forschung dazu bei, dass sich künftige Generationen besser an den Klimawandel vor Ort anpassen können.