5. WASCAL-Ministerratssitzung: Eigenfinanzierung durch Mitgliedsländer, Klimaservices ausbauen sowie Transfer in internationalen Kooperationen stärken

Das Klimakompetenzzentrum WASCAL steht für Forschung, 16 Graduiertenschulen und eine Wasserstoffpartnerschaft. Der Ministerrat in Accra diskutierte künftige Strategien. Neue Vorsitzende ist die Forschungs-Ministerin von Guinea, Dr. Diaka Sidibé.

Die Bewältigung des Klimawandels ist global eine große Herausforderung. Afrika ist der Kontinent, den die Folgen des Klimawandels, wie Dürre, Stürme und Überschwemmungen, am härtesten treffen, obwohl es die wenigsten Treibhausgas-Emissionen verursacht. Im Klimakompetenzzentrum WASCAL in Accra (Ghana) werden regionale Forschungsinfrastrukturen und damit Klimawissen und -kompetenzen aufgebaut. Hier wird untersucht, welche Klimaanpassungsmaßnahmen am besten gegen Dürre, Stürme und Überflutungen helfen. Ziel ist es, für jede Region Westafrikas die wirksamsten Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen zu erforschen und umzusetzen.

Das BMBF fördert im Rahmen von WASCAL (West African Science Service Centre for Climate Change and Adaptive Land Management) vor allem anwendungsorientierte Klimaforschung, eine Grüne Wasserstoffpartnerschaft mit Deutschland (seit Februar 2023) sowie 16 Graduiertenschulen. In den Graduiertenschulen werden junge Forschende ausgebildet, die später in Behörden, wissenschaftlichen Institutionen und weiteren Einrichtungen in ganz Westafrika arbeiten.

Fünftes Ministerratstreffen im November 2023 in Accra
Am 21. November tagte der WASCAL-Ministerrat in Accra, Ghana, zum fünften Mal. Seitens des BMBF begrüßte Ministerialrat Dr. Karsten Hess, Referatsleiter „Globaler Wandel und Klimaforschung", die Runde aus zwölf Forschungsministerinnen und -ministern der Mitgliedstaaten vor Ort.  Auf der Agenda standen eine nachhaltigere Finanzierung durch Mitgliedsbeiträge der WASCAL-Staaten, Drittmitteleinwerbung sowie mittel- und langfristige inhaltliche Ziele und Strategien.

Potenziale für die Zukunft - Klimaservices ausbauen
Über eines waren sich alle Teilnehmenden einig: Die Zukunft von WASCAL liegt in der Entwicklung bedarfsorientierter und stark nachgefragter Klimaservices sowie im Wissenstransfer. Beides soll die gestaltende Rolle von WASCAL in internationalen Kooperationen und Diskursen stärken und seine Zukunft sichern, wie etwa mit dem Transfer von Klimawissen in die Afrikanische Union und auf der nächsten Weltklimakonferenz.

Erweiterung durch Länder der Region
Ein weiteres Ziel von WASCAL ist die Erweiterung der Kooperation im regionalen Kontext, insbesondere durch die Aufnahme aller ECOWAS-Länder (ECOWAS/Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft). Heute hat der Ministerrat die Republik Guinea offiziell als 12. Mitgliedsland aufgenommen und begrüßt.

Wechsel im Vorsitz des Ministerrats
Auf dem Programm stand abschließend die Wahl eines beziehungsweise einer neuen Ministerratsvorsitzenden. Bisheriger Vorsitzender des WASCAL-Ministerrats war der malische Forschungsminister Bouréma Kansaye. Zur neuen Vorsitzenden des WASCAL-Ministerrats für zwei Jahre wurde die Forschungs-Ministerin der Republik Guinea, Dr. Diaka Sidibé, gewählt.

HIntergrund: WASCAL - Klimakompetenzzentrum

WASCAL (West African Science Service Centre for Climate Change and Adapted Land Use) ist eine gemeinsame Initiative des BMBF mit Kooperationspartnern aus zwölf Ländern Westafrikas (Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea, Kapverden, Mali, Niger, Nigeria, Senegal und Togo) für Klimaforschung und nachhaltiges Landmanagement. 

Ziel des Klimakompetenzzentrums ist es, Mensch und Umwelt im westlichen Afrika besser vor den Folgen des Klimawandels, wie Dürre und Überschwemmungen, zu schützen. Seit 2012 stehen bei WASCAL die Ausbildung von Klimaforschenden in Graduiertenschulen, nationale und internationale Forschungskooperationen und der Aufbau von Forschungsinfrastrukturen im Fokus.

Das BMBF hat WASCAL von 2012 bis zum Oktober 2023 mit insgesamt 123 Millionen Euro gefördert.