Ministerkonferenz der beiden afrikanischen Kompetenzzentren WASCAL und SASSCAL – für internationalen Klimaschutz und -anpassung
Heute unterzeichnete Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger eine gemeinsame Absichtserklärung mit den afrikanischen Partnerländern: Die Klima- und Energiepartnerschaft zwischen WASCAL, SASSCAL und dem BMBF soll auch in Zukunft weiter gestärkt werden.
Vor über zehn Jahren initiierte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Gründung der Klimakompetenzzentren WASCAL und SASSCAL zusammen mit Partnerländern im westlichen und südlichen Afrika. Am Anfang stand der Aufbau der Zentren im Fokus. Mittlerweile sind WASCAL und SASSCAL etablierte Organisationen. Das Ziel: gemeinsam Hochschulausbildung und Anpassungskapazitäten stärken und Strukturen schaffen, um deutsch-afrikanische Forschung zu Klimaschutz und Klimaanpassung in Afrika zu bündeln und auszubauen. Im Rahmen der Ministerkonferenz in Berlin unterzeichnete Ministerin Bettina Stark-Watzinger zusammen mit Ministerin Philda Kereng, stellvertretende Vorsitzende des Ministerrats von SASSCAL, und Minister Prof. Amadou Keita, Vorsitzender des Ministerrats von WASCAL, eine gemeinsame Absichtserklärung: Auch in Zukunft soll die Klima- und Energiepartnerschaft zwischen WASCAL, SASSCAL und dem BMBF weiter gestärkt werden und durch deutsch-afrikanische Forschung innovative Lösungen finden – wie zum Beispiel für klimaangepasste Landnutzung oder beim Thema „Grüner Wasserstoff".
Deutsch-afrikanische Klimaforschung: Lösungen für die lokale Bevölkerung, zur besseren Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels
Bis heute hat das BMBF bereits über 250 Millionen Euro in den Aufbau und die Weiterentwicklung von WASCAL und SASSCAL investiert. Die Fördermittel zielen sowohl auf die Stärkung der Forschungs- und Dateninfrastruktur als auch auf die deutsch-afrikanische Klimaforschung selbst ab. Aktuell arbeiten in WASCAL sechs deutsch-afrikanische Verbünde in der zweiten Phase des Forschungsprogramms. Bei SASSCAL 2.0 sind es derzeit 13 deutsch-afrikanische Verbünde. Im Fokus stehen dabei Lösungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. So erforscht beispielsweise der Projektverbund Climate Smart Crops, wie mit bestimmten trockenresistenten, einheimischen Pflanzenarten gleich mehrere Ziele erreicht werden können: Sie können der Wüstenbildung entgegenwirken, die Ernährung sichern und auch darüber hinaus vielfältig vermarktet werden. Doch Afrika kämpft nicht nur mit Trockenheit, sondern zunehmend auch mit katastrophalen Überschwemmungen, wie 2022 in Nigeria. In Westafrika arbeitet daher der Projektverbund FLURIFLOOD gemeinsam mit Entscheidern und Betroffenen an lokal angepasste Grundlagen für das Management von Hochwasserrisiken.
Mit Nachwuchsforschenden vor Ort die Weichen für eine starke Klimaforschung in Afrika legen
In den vergangenen Jahren bauten WASCAL und SASSCAL Graduiertenschulprogramme auf. Die Bildungsprogramme bieten den Nachwuchsforschenden berufliche Perspektiven: Jedes der Programme ist autonom und an einer federführenden afrikanischen Universität angesiedelt. Durch die enge Kooperation afrikanischer und deutscher Wissenschaftsorganisationen wird eine gute Ausbildung vor Ort geschaffen und Fachkräfte für die Besetzung von Schlüsselpositionen für die nachhaltige Entwicklung Afrikas durch Fachkräfte aus der Region ausgebildet. Dabei sind die Bildungsprogramme sehr gefragt: Über 660 Studierende haben die Programme bereits erfolgreich abgeschlossen oder sind aktuell in der Ausbildung. Für die rund 340 Studierende des vierten und fünften fünften Jahrgangs, die sich aktuell in der Ausbildung befinden, investiert das BMBF zusammen 24 Millionen Euro.
Warum ist gemeinsame Klimaforschung in Afrika wichtig?
Das Klima in Afrika wird variabler und unberechenbarer. Viele Menschen geraten dort in Not, weil sich Regenzeiten verändern, Temperaturen steigen und Trockenperioden verlängern. Mit dem „Übereinkommen von Paris" aus 2015 ist Deutschland die Verpflichtung eingegangen, besonders betroffene Länder bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels zu unterstützen und die Widerstandsfähigkeit zu stärken. Forschung ist ein Schlüssel dazu. Die afrikanischen Regionen, mit denen das BMBF in SASSCAL und WASCAL kooperiert, sind überproportional vom Klimawandel betroffen.