Klimaresilienz in Afrika: CS4RRA-Konferenz – multinationale Ausschreibung von BMBF und Partnern aus Afrika und Europa angekündigt

Klimaresilienz in Afrika stärken – so lautet das Ziel der Initiative CS4RRA. Nach erfolgreichen Webinaren wurde in einer Synthese-Konferenz in Gambia die geplante multinationale Ausschreibung mit europäischen und afrikanischen Partnern weiter ausgearbeitet.

Afrika ist bereits heute stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. Doch was brauchen die Länder, um ihre Klimaresilienz zu stärken? Wie können die Schäden durch Hitze- und Starkregenereignisse minimiert werden? Welche Unterstützung ist gefragt? Diesen Fragen widmeten sich die Teilnehmenden der CS4RRA-Synthesekonferenz am 5. und 6. November 2024, die vom BMBF-geförderten Klimakompetenzzentrum WASCAL (West African Science Service Centre on Climate Change and Adapted Land Use) gemeinsam mit dem französischen Forschungsinstitut für Entwicklung (IRD) in Banjul, Gambia, ausgerichtet wurde – finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom französischen Forschungsministerium (MESR).

Rund 120 Akteure aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft nahmen an der Konferenz vor Ort teil, zusätzlich schalteten sich etwa 150 Teilnehmende online dazu. Nach Grußworten – unter anderem durch den Vizepräsidenten der Republik Gambias, Muhammad B. S. Jallow, und durch Akteure der EU-Kommission – präsentierten die Vortragenden die bereits im Vorfeld der Konferenz identifizierten Bedarfe, um eine neue Richtung hin zu mehr Klimaresilienz einzuschlagen.

Vorbereitung eines multinationalen Calls zur Stärkung der Klimaresilienz Westafrikas
Als prioritäre Themen der CS4RRA-Initiative wurden zum Beispiel die Verbesserung von Frühwarnsystemen für Extremwetter und eine schlechte Datengrundlage angesehen. Im Rahmen der Konferenz initiierte das BMBF gemeinsam mit dem MESR ein Förderer-Treffen, in dem die Ziele und Rahmenbedingungen eines ersten multinationalen Calls diskutiert wurden. An diesem Treffen haben interessierte Förderorganisationen aus Europa und Afrika teilgenommen. Afrikanische Förderorganisationen sind für die wirksame Ausrichtung der Ausschreibung auf die nationalen und lokalen Bedarfe besonders relevant. Die Bekanntmachung ist eine erste konkrete Maßnahme für eine angestrebte langfristige Forschungs-Partnerschaft europäischer und afrikanischer Organisationen, die auch WASCAL als regionales Klimakompetenzzentrum stärken soll.

Ergebnisse der vorangegangenen vier CS4RRA-Webinare
Grundlage der inhaltlichen Diskussionen bei der CS4RRA-Synthesekonferenz waren die vorangegangenen vier CS4RRA-Webinare, die 2023 und 2024 durchgeführt wurden und deren Ergebnisse im CS4RRA-White Paper zusammengefasst sind. Die vier Fachdialoge deckten folgende Schwerpunktthemen ab:

(1) Die Verbesserung von Frühwarnsystemen im Fall von Extremwetter
(2) Das Management von Wasserüberschuss
(3) Die Klimafolgen und -resilienz unter verschiedenen Szenarien einschätzen
(4) Klimaangepasste Landwirtschaft und nachhaltige Landschaftsplanung

Die meisten der in den Webinaren und dem CS4RRA-White Paper identifizierten Bedarfe und Prioritäten zukünftiger Forschungsaktivitäten wurden von den Teilnehmenden der Konferenz bestätigt. Als besonders relevant wurden darüber hinaus die nachhaltige Implementierung und Finanzierung von Klimadiensten sowie die umfassenden Bezüge zwischen Klimawandel und Sicherheit bewertet.

Hintergrund

Zur Initiative „Climate Services for Risk Reduction in Africa (CS4RRA)" – Klimadienstleistungen zur Risikominderung in Westafrika

Mit der 2023 gestarteten Initiative „Climate Services for Risk Reduction in Africa (CS4RRA)" wollen Frankreich, Deutschland und ihre westafrikanischen Partner bestehende Kooperationen für die Klimaresilienz in den Bereichen Forschung, Innovation und Kapazitätsentwicklung bündeln und verstärken. Die Initiative soll die Prävention gegen Klimarisiken sowie die Anpassung an den Klimawandel in Westafrika verbessern und weitere gemeinsame Forschungsaktivitäten vorbereiten. Diese Initiative wird vom Klimakompetenzzentrum WASCAL gemeinsam mit dem französischen Forschungsinstitut für Entwicklung (IRD) umgesetzt.