Vorankündigung: Multinationale Förderbekanntmachung zur Stärkung der Klimaresilienz Westafrikas
Ende Mai startet der Förderaufruf der CS4RRA-Initiative – unter Beteiligung des BMBF. Ziel ist es, die afrikanisch-europäische Zusammenarbeit im Bereich Klimaresilienz in Westafrika zu intensivieren. Im Fokus stehen dabei die drei Säulen Forschung, Innovation und Kapazitätsaufbau.

Umweltzerstörung, Niederschlagsschwankungen, extreme Hitzewellen, Überschwemmungen – westafrikanische Länder sehen sich immer häufiger mit drängenden klimabedingten Herausforderungen konfrontiert. Neben den sich beschleunigenden Auswirkungen des Klimawandels tragen auch sozioökonomische Entwicklungen wie Bevölkerungswachstum und Urbanisierung zur Verschärfung der Situation bei. Die Folgen sind abhängig von den Naturgegebenheiten, den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen und Rahmenbedingungen. Auch haben die einzelnen Akteure aus Politik, Wirtschaft und Bevölkerung unterschiedliche Wissensstände und Fähigkeiten, um auf die veränderten neuen Herausforderungen reagieren und sich anpassen zu können.
Start des afrikanisch-europäischen Förderaufrufs Ende Mai
Um die Klimaresilienz in Westafrika zu stärken, veröffentlicht die afrikanisch-europäische Initiative „Climate Services for Risk Reduction in Africa (CS4RRA)" Ende Mai ihren ersten Förderaufruf, der sich an Forschungseinrichtungen aus dem westlichen Afrika und Europa richtet. Aktuell beteiligen sich folgende Länder als Förderer an der Ausschreibung: Burkina Faso, Côte d'Ivoire, Deutschland, Frankreich, Ghana, Italien und Norwegen. Für Deutschland beteiligt sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am multinationalen Call.
Die Hauptziele der Förderbekanntmachung CS4RRA sind:
- Stärkung der Klimaresilienz und Verringerung klimabedingter Risiken Westafrikas;
- Forschung zu Klimafolgen und Klimarisiken, (Weiter-)Entwicklung der Kapazitäten vor Ort und Klimadienstleistungen zur Minderung von Klimarisiken und zur Anpassung an den Klimawandel;
- Stärkung der afrikanisch-europäischen Partnerschaft.
Dazu sollen folgende Forschungsschwerpunkte gefördert werden:
- Verbesserung von Frühwarnsystemen;
- Verbesserung der operationellen Bewertung und Prävention klimabedingter Sicherheitsrisiken;
- Verbesserung der Finanzierung von Klimadiensten sowie deren institutionelle Einbindung.
Darüber hinaus sollen insbesondere transdisziplinäre Projekte, der Einsatz moderner Technologien (zum Beispiel Künstliche Intelligenz KI, Erdbeobachtung, Maschinelles Lernen, etc.) und partizipative Ansätze, die lokales Wissen miteinbeziehen (Citizen Science, etc.), gefördert werden.
Wer kann sich bewerben?
Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft – insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – sowie gesellschaftliche Nichtregierungsorganisationen (zum Beispiel Stiftungen, Vereine und Verbände). Förderfähige Projektkonsortien müssen aus mindestens drei förderfähigen Projektpartnern bestehen. Davon müssen zwei Partner westafrikanische Institutionen aus zwei verschiedenen westafrikanischen Ländern sowie ein Partner eine europäische Institution sein. Dies gilt für alle 16 westafrikanischen Staaten gemäß UN-Definition. Die maximale Förderung pro Projekt beläuft sich auf zwei Millionen Euro bei einer maximalen Laufzeit von drei Jahren.
Für Fragen im Voraus steht das Call-Sekretariat des vom BMBF beauftragten DLR Projektträgers (DLR-PT) und der französischen Agence Nationale de la Recherche (ANR) Verfügung:
Weitere Informationen zur Förderbekanntmachung sind im folgenden Dokument enthalten:
Die CS4RRA-Initiative
2023 ist die Initiative CS4RRA im Zuge der Umsetzung des erneuerten deutsch-französischen Freundschaftsvertrags (Vertrag von Aachen, 2019) ins Leben gerufen worden. CS4RRA baut dabei auf den Errungenschaften und Erkenntnissen früherer JPI Climate Aktivitäten auf (zum Beispiel Flagship Africa im Rahmen des SINCERE-Projekts). Der Fokus der CS4RRA-Initiative liegt darin, bestehende Kooperationen zwischen Deutschland und weiteren europäischen und afrikanischen Partnern im Bereich Klimaresilienz zu bündeln und zu stärken. Das übergeordnete strategische Ziel der CS4RRA-Initiative ist es, gemeinsame Wege zu entwickeln und zu einer langfristigen multinationalen Zusammenarbeit beizutragen. Diese Ziele orientieren sich an denen der GMES4Africa-Initiative und des WMO Global Framework for Climate Service. Im Fokus stehen bei CS4RRA drei Säulen:
Die Förderung von:
- Forschung zum besseren Verständnis des Klimawandels und seinen Folgen in Westafrika;
- Innovativen Klimadienstleistungen;
- Kapazitätsaufbau.