Amtsübergabe am GEOMAR: Katja Matthes folgt auf Peter Herzig
Die Klimaforscherin Prof. Katja Matthes hat am 1. Oktober die Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel übernommen. Sie tritt die Nachfolge von Prof. Peter Herzig an, der nach über 16 Jahren an der Spitze der international erfolgeichen Meeresforschungseinrichtung in den Ruhestand geht.
In ihrer Antrittsrede schaute Katja Matthes nach vorne: „Ich freue mich auf die Herausforderung, auch zukünftig am GEOMAR eine exzellente Forschungsumgebung auf internationalem Spitzenniveau zu ermöglichen, um mit unserer Ozeanforschung zu nachhaltigen Lösungen für die drängenden Zukunftsfragen beizutragen.“ Sie skizzierte eine neue Forschungsstrategie, die in den vergangenen Monaten auf einer breiten wissenschaftlichen Basis erarbeitet worden sei. Die Umsetzung werde eine ihrer ersten zentralen Aufgaben sein, sagte die neue Direktorin. „Im Kern unserer Forschung steht der Ozean und seine vielschichtige Wechselbeziehung zu uns Menschen. Deshalb haben wir auch den zentralen Slogan für das GEOMAR angepasst: Unsere Welt ist der Ozean. Darunter werden wir künftig unsere Forschung und ihre Ergebnisse einordnen.“
Im Rahmen einer Festveranstaltung wurde die Leitung des GEOMAR offiziell übergeben. In einer Reihe von Grußworten würdigten Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Land, der Stadt Kiel und der Helmholtz-Gemeinschaft die Leistungen des aus dem Amt scheidenden Direktors Peter Herzig und überbrachten der neuen Direktorin ihre besten Wünsche.
Der Leiter der Abteilung 7 „Zukunftsvorsorge - Forschung für Grundlagen und nachhaltige Entwicklung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und Kuratoriumsvorsitzende des GEOMAR, Ministerialdirektor Volker Rieke, sagte: „Ich danke Herrn Professor Herzig im Namen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sehr für sein beeindruckendes Engagement, mit dem er das GEOMAR in den vergangenen Jahren von einem Leibniz-Institut in ein international erfolgreiches und sichtbares Helmholtz-Zentrum weiterentwickelt hat. Ich bin mir sicher, dass wir mit Frau Professorin Matthes eine würdige Nachfolgerin gefunden haben, die ebenso mit großem Einsatz und viel Begeisterung die Ozeanforschung zu nachhaltigen Lösungen für die drängenden Zukunftsfragen zum Schutz der Küsten und Meere vorantreiben wird.“
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther unterstrich in seiner Videobotschaft: „Das GEOMAR ist unter der Leitung von Peter Herzig zu einem echten Leuchtturm der Meeresforschung gewachsen, der weit über die Landesgrenzen Schleswig-Holsteins strahlt. Ich freue mich, dass mit Professorin Matthes eine so kompetente und engagierte Nachfolgerin gefunden wurde, die am GEOMAR neue Impulse setzen wird.“
Glückwünsche kamen auch von Wissenschaftsministerin des Landes, Karin Prien. „Schleswig-Holstein konnte mit Prof. Katja Matthes eine renommierte Wissenschaftlerin als neue Direktorin am GEOMAR gewinnen. Ihre Idee, sich mit GEOMAR aktiv einzumischen und den Dialog zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik mitzugestalten, unterstütze ich unbedingt. Denn dieses vernetzte Arbeiten auch mit den Bildungsinstitutionen und der Wirtschaft ist die einzige Lösung, um globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel oder der Welternährungssituation zu begegnen. Ich freue mich auf diesen Dialog und auf ein neues Kapitel für die Kieler Meereswissenschaften.“
Katja Matthes studierte an der Freien Universität Berlin Meteorologie und war im Anschluss an ihre Promotion mehrere Jahre am renommierten National Center for Atmospheric Research in Boulder/Colorado, USA, tätig. 2011 wurde die Forscherin auf eine Professur für „Atmosphären-Hydrosphären Systeme“ an der Freien Universität Berlin berufen. 2012 folgte sie dann dem Ruf auf eine Professur für Meteorologie am GEOMAR und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Seit 2018 leitet sie den Forschungsbereich Ozeanzirkulation und Klimadynamik am GEOMAR. Professorin Matthes ist Expertin auf dem Gebiet von Klimavariabilität und Klimaveränderungen, insbesondere dem Einfluss der Sonne auf das Klima. Sie ist Mit-Autorin des aktuellen 6. IPCC-Berichtes und Mitglied in diversen nationalen und internationalen Gremien. Ihre Forschungsarbeiten tragen zur genaueren Bestimmung des anthropogenen Klimaeinflusses und der Verbesserung von kurzfristigen Klimavorhersagen bei.