Bekanntmachung der Richtlinie zur Förderung von Forschungsprojekten zum Thema „Digital GreenTech – Umwelttechnik trifft Robotik“

Dank der technologischen Durchbrüche der letzten Jahre und der Integration von Künstliche Intelligenz (KI)-Modellen in robotische Systeme erweitern sich die Handlungsoptionen für Roboter und ihre Einsatzmöglichkeiten, insbesondere abseits abgeschirmter industrieller Fertigungszellen. Selbstlernende Roboter können schneller große Mengen sen­sorischer Daten erfassen und interpretieren sowie ihre Bewegungsabläufe optimieren. Dies eröffnet vor allem im Umweltbereich neue Einsatzpotenziale, wo häufig anspruchsvolle Mess- und Arbeitsbedingungen hohe Anforderungen an die eingesetzte Technik stellen, beispielsweise in unwegsamem Gelände.

1 Förderziel, Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage

Für KI-basierte Robotik bieten sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten im gesamten Umweltsektor, beispielsweise in der Wasserwirtschaft, der nachhaltigen Landwirtschaft, sowie in Umweltmonitoring und Naturschutz. Anwendungsgebiete für intelligente, agile Roboter können auf gefährliche Einsatzbereiche wie bei Umweltverschmutzungen oder bei der Handhabung von Gefahrgütern erweitert werden, um Fachkräfte im Außeneinsatz effektiver zu unterstützen und deren Gefährdungspotenzial zu verringern. Hierfür sind Weiterentwicklungen notwendig, damit die Roboter den schwierigen Umweltbedingungen gerecht werden können und eine ausreichende Energieversorgung sichergestellt ist.

Durch intelligente Robotik ergeben sich auch neue Möglichkeiten zur Steigerung der Ressourceneffizienz und zur Reduzierung von Umweltbelastungen in Unternehmen. In der Recyclingindustrie können intelligente Roboter beispielsweise effektiver bei komplexen oder risikobehafteten Sortier- und Demontagevorgängen eingesetzt werden. Hierdurch kann die Produktivität gesteigert und Rohstoffe sowie Energie eingespart werden. Weitere Einsatzbereiche finden sich auch in der Bauindustrie, in großen Produktionsketten der Automobil- oder Elektronikbranche sowie bei der Etablierung einer Kreislaufwirtschaft.

Entsprechend eingesetzt, eröffnet KI-basierte Robotik neue Handlungsspielräume für die Transformation zu einer resilienteren und nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft und kann zur wichtigen Schlüsseltechnologie für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der UN werden.

1.1 Förderziel

Ziel der Förderung ist es, Umweltbelastungen zu verringern und den Klimaschutz zu unterstützen. Hierfür sollen neue Ansätze und Möglichkeiten für den Einsatz intelligenter Robotik in der Umwelttechnik erforscht und entwickelt werden.

Als Ergebnis der Förderung sollen neuartige roboterbasierte Lösungsansätze vorliegen, die einen praktischen Nutzen zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele aufweisen. Es sind vor allem Beiträge zur Erreichung der Ziele 12 (Nachhaltig produzieren und konsumieren) sowie 13 – 15 (für Nachhaltigkeit in der Umwelt, insbesondere bezüglich: Klima, Wasser und Land) zu erarbeiten. Die Nachhaltigkeitsgewinne der Projekte müssen quantifizierbar aufgezeigt werden.

Gesucht werden nicht nur reine Technikentwicklungen, sondern vielmehr weitergehende Lösungen, die existierende Robotik-Technologien oder innovative neue Systeme für neue Anwendungsfälle im Bereich Umwelttechnik anpassen und weiterentwickeln.

Diese Förderrichtlinie bringt intelligente Robotik in der Umwelttechnik zur Anwendung und trägt damit einen neuen Schwerpunkt zur Umsetzung des „Aktionsplans Robotik" bei, mit dem das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seine Robotik-Forschung strategisch ausrichtet. Zudem greift die Maßnahme Impulse aus dem Zukunftsrat des Bundeskanzlers auf und leistet einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsstrategie der Bundesregierung. Hier vor allem zu Mission 1 („Ressourceneffiziente und auf kreislauffähiges Wirtschaften ausgelegte wettbewerbsfähige Industrie [...] ermöglichen") und Mission 4 („Digitale und technologische Souveränität Deutschlands und Europas sichern und Potenziale der Digitalisierung nutzen"). Die Bekanntmachung ist Teil der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit" (FONA) im Rahmen des Aktionsplans „Natürlich.Digital.Nachhaltig" des BMBF.