BMBF fördert fünf Projekte zur Zukunftsfähigkeit der Ozeane

Das Belmont Forum stellt eine internationale Kooperation von Förderorganisationen, Wissen-schaftsgremien und regionalen Konsortien dar, um die Erforschung globaler Umweltveränderungen voranzubringen und Nachhaltigkeitsstrategien zu unterstützen. Mehr als 14 gemeinschaftliche Forschungsvorhaben wurden in den vergangenen Jahren vom Belmont Forum auf den Weg gebracht – eine neue Fördermaßnahme legt den Fokus auf die Zukunftsfähigkeit der Ozeane.

Das Belmont Forum hat gemeinsam mit Future Earth und der EU Joint Programming Initiative „Healthy and Productive Seas and Oceans“ (JPI Oceans) zur Einreichung von Projektskizzen mit einer transdisziplinären Ausrichtung aufgerufen, die sich mit dem nachhaltigen Umgang mit Ozeanen („Transdisciplinary Research for Ocean Sustainability“) befassen. Das gemeinschaftliche Forschungsvorhaben wird von insgesamt zwölf Ländern gefördert (Deutschland, Frankreich, Island, Schweden, Brasilien, Indien, Japan, Philippinen, Republik Südafrika, Russland, Saudi-Arabien, USA). Hauptziele sind der nachhaltige und zwischen den Nutzern abgestimmte, gleichberechtigte Umgang mit den Ozeanen sowie die Analyse und Reduzierung von Auswirkungen des globalen Wandels.

In einem zweistufigen Begutachtungsverfahren wurden 13 Projekte zur Förderung ausgewählt. An fünf dieser Projekte sind deutsche Universitäten, Forschungseinrichtungen und eine Firma beteiligt, die vom 1. Juni 2020 bis 31. Mai 2023 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden. So beschäftigt sich das Forschungsvorhaben MARISCO mit dem Thema Meeresforschung und Innovation für ein nachhaltiges Management von Küsten und Ozeanen. Auf deutscher Seite ist die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg beteiligt, Partnerländer sind Südafrika und die USA. Um eine Nachhaltigkeitsbewertung von Ocean-Multi-Use-Strategien, der gemeinsamen Nutzung von Meeresressourcen durch mehrere Nutzer in unmittelbarer geographischer Nähe, geht es beim Projekt MULTI-FRAME, in dem das deutsche Unternehmens.Pro - sustainable projects GmbH eingebunden ist - neben Partnern aus Frankreich, Norwegen, Schweden, Mosambik und den USA.

Das Projekt ShipTRASE untersucht Folgen der globalen Schifffahrt für die Meere, speziell die Luft-Ozean-Wechselwirkungen im Zusammenhang mit Schiffsemissionen und deren Auswirkungen auf biogeochemische Kreisläufe. An diesem Vorhaben ist das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel sowie die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel beteiligt. Partnerländer sind Frankreich und Schweden. Thema des Projekts OceanFront CHANGE ist das nachhaltige Management von Ökosystemen entlang ozeanischer Fronten, die vom Klimawandel betroffen sind. Als deutsche Forschungseinrichtung ist die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg beteiligt, neben Projektpartnern aus Frankreich, Kenia und den USA. Im Forschungsvorhaben NoCRISES untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland (Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung /ZMT), Australien, Südafrika, Schweden und den USA die Ursprünge und Faktoren von Nutzungskonflikten in intensiv genutzten Ozeanregionen und entwickeln Strategien zur ihrer Vermeidung. Geplant sind sechs weltweite Fallstudien.

An sämtlichen Projekten sind Naturwissenschaftler, Sozialwissenschaftler und Vertreter der Zivilgesellschaft aus mindestens drei Ländern beteiligt. Geplant ist ein Transfer der Forschungsergebnisse in die Politik, Gesellschaft und Wirtschaft.