Bundes-Innovationspreis für „ReeL-Erfinder
Als herausragende Umweltinnovation ist jetzt die ressourceneffiziente „ReeL-Technologie ausgezeichnet worden. Sie nutzt Reste aus der Lederindustrie als Basis für neue Produkte. Die Technologie ist mobil einsetzbar - und wird vom Bundesforschungsministerium gefördert.
Der Spezialchemie-Konzern LANXESS erhielt den Innovationspreis des Bundesumweltministeriums in der Kategorie „Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen“ und ist damit einer von sieben diesjährigen Preisträgern. Die Technologie zur Wiederverwertung von Resten in der Lederherstellung entwickelte LANXESS gemeinsam mit dem Leverkusener Forschungsinstitut INVITE. „ReeL“ ist eine modulare Pilotanlage. Diese stellt aus Falzspänen und Schnittabfällen, die bisher in der Regel entsorgt wurden, und aus pflanzlicher Biomasse Nachgerbstoffe für Leder her. Die innovative Anlage kann in Gerbereien direkt an Ort und Stelle betrieben werden. Derzeit wird die modulare Produktionsanlage beim Forschungspartner „Heller Leder“ unter realen Bedingungen erprobt.
Die Innovation ersetzt fossile Rohstoffe durch Recycling und durch nachwachsende Rohstoffe. Sie spart große Energiemengen im Produktionsprozess. Für diesen ökologischen und nachhaltigen Gewinn erhielt ReeL den Innovationspreis 2018, den das Umweltministerium gemeinsam mit dem Bundesverband der deutschen Industrie vergibt.
„Die Auszeichnung ist ein herausragender Beleg dafür, dass wir mit unserer ressourceneffizienten Herstellung von Lederchemikalien den richtigen, weil nachhaltigen Produktionsweg einschlagen.“, sagte Luis López-Remón von LANXESS während der Preisverleihung. Er verwies vor allem auf die Mobilität der Technologie. Diese sei – im Vergleich zur traditionellen Herstellung von Nachgerbstoffen in Produktionsstandorten fernab der Gerbereien – viel effizienter. Eine Gerberei kann so einen Teil ihres Eigenbedarfs an Nachgerbstoffen vollautomatisch und weitgehend selbstständig herstellen.
Das dreijährige Gemeinschaftsprojekt von LANXESS, INVITE und Heller Leder hat ein Investitionsvolumen von fünf Millionen Euro. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert es im Rahmen der Fördermaßnahme „r+Impuls – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Impulse für industrielle Ressourceneffizienz“. Mit der Fördermaßnahme werden Projekte unterstützt, die innovative Technologien und Produkte aus dem Labor in die wirtschaftliche Anwendung bringen.