Erste Förderbekanntmachung der kofinanzierten Europäischen Biodiversitätspartnerschaft – Biodiversa+ unterstützt den Schutz der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme an Land und im Meer
Am 1. Oktober 2021 veröffentlichte die neue kofinanzierte Europäische Biodiversitätspartnerschaft unter dem EU-Rahmenprogramm Horizont Europa – Biodiversa+ eine erste internationale Förderbekanntmachung zum Thema „Unterstützung des Schutzes der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme an Land und im Meer“. Mit der Bekanntmachung sollen transnationale Forschungsprojekte, integrierte gebietsbezogene Schutzmaßnahmen und Maßnahmen zum wirksamen Schutz wildlebender Arten gefördert werden.
Die Förderbekanntmachung gliedert sich in drei Unterthemen:
1. Wissen zur Ermittlung von Gebieten, die für den Schutz der biologischen Vielfalt wichtig sind, zur Etablierung wirksamer und resilienter ökologischer Verbundsysteme, zur Verbesserung des Artenschutzes und zur Erhaltung der genetischen Vielfalt
2. Kosten und Nutzen des Schutzes der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme: Synergien und Zielkonflikte
3. Effizientes Management sowie integrative und adaptive Governance-Strategien zur Erreichung ehrgeiziger Naturschutzziele.
Die Förderbekanntmachung bezieht sich auf alle Ökosysteme, d. h. terrestrische und aquatische (limnische und marine). Sie zielt zudem auf Forschungsarbeiten zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in den EU-Gebieten in äußerster Randlage sowie den Überseeischen Ländern und Gebieten der EU.
Projektvorschläge müssen in englischer Sprache über ein elektronisches Antragsportal (Electronic Proposal Submission System, EPSS) eingereicht werden. Es wird ein zweistufiges Antragsverfahren angewandt. Die Frist für die Einreichung der Voranträge (Pre-proposals) endet am 30. November 2021. Vollanträge (Full proposals) müssen bis zum 14. April 2022 vorgelegt werden. Hinweise zu den Einreichungs-, Zulassungs- und Bewertungskriterien und andere relevante Informationen können auf der Webseite von Biodiversa abgerufen werden.
Für die Bekanntmachung haben sich 46 Förderorganisationen der Europäischen Biodiversitätspartnerschaft aus 34 Ländern zusammengeschlossen, die die Forschungsprojekte gemeinsam mit der Europäischen Kommission mit über 40 Mio. Euro fördern werden. Von deutscher Seite beteiligen sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Als Teil der Partnerschaft wird die Europäische Kommission diesen Call kofinanzieren und das verfügbare Forschungsbudget aufstocken. Die vollständige Liste der beteiligten Förderorganisationen ist auf den Call-Webseiten abrufbar.
Die Europäische Biodiversitätspartnerschaft – Biodiversa+
Die Europäische Biodiversitätspartnerschaft – Biodiversa+, die gemeinsam mit der Generaldirektion Umwelt sowie der Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission im Rahmen von Horizont Europa umgesetzt wird, ist ein paneuropäisches Netzwerk von Organisationen, die seit 2008 Forschung zu biologischer Vielfalt, Ökosystemleistungen und naturbasierten Lösungen planen und finanzieren. Die Partnerschaft umfasst 75 Organisationen aus 37 Ländern. Sie wird Forschungsprogramme zwischen der EU, ihren Mitgliedstaaten und assoziierten Ländern koordinieren und Umwelt- und Forschungsministerien ebenso wie Finanzierungsorganisationen und Umweltschutzbehörden als Schlüsselpartner für die Umsetzung von Biodiversitätsforschung und -innovation mobilisieren.
Die Strategische Forschungs- und Innovationsagenda (SRIA) der Biodiversitätspartnerschaft sieht für den Zeitraum 2022-2028 insgesamt sechs kofinanzierte Calls (zu jeweils ca. 40 Mio. Euro) für Forschungsvorhaben, Biodiversitätsmonitoring sowie Beratungstätigkeiten an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik vor.