Lukas: Dem Klimawandel durch verstärkte Forschungszusammenarbeit in Europa begegnen

Staatssekretär Wolf-Dieter Lukas eröffnet Austauschforum für die Ausrichtung der europäischen Klimaforschung

Unter dem Leitmotiv „Providing Knowledge for a climate neutral and resilient Europe" startet heute das zweitägige virtuelle Austauschforum der gemeinsamen europäischen Programmplanungsinitiative JPI Climate. Anlässlich der Eröffnung des Forums erklärt Staatssekretär Wolf-Dieter Lukas:

„Wir müssen der enormen Herausforderung des Klimawandels in Europa gemeinsam begegnen. Es braucht einen europäischen Kraftakt. Eine verstärkte europäische Forschungszusammenarbeit ist hier nötig, um die Ursachen und Folgen des Klimawandels noch besser zu verstehen, politische Entscheidungen zielgerichtet zu treffen und die richtigen Maßnahmen in die Wege zu leiten - für ein klimaneutrales, nachhaltiges und innovatives Europa. Allein das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird in den nächsten fünf Jahren vier Milliarden Euro in die Forschung für nachhaltige Entwicklung investieren.

Wir brauchen für den Klimaschutz eine verlässliche und gemeinsame wissenschaftliche Basis. Das diesjährige JPI Climate Forum nimmt daher die wichtigsten Schwerpunkte der künftigen Forschungsförderung für ein klimaneutrales Europa 2050 sowie den Wissenstransfer in Politik und Praxis in den Blick. Wir müssen die Chancen und Grenzen neuer Technologien weiter erforschen, zum Beispiel die CO2-Entnahme aus der Atmosphäre. Und wir brauchen Impulse aus der Forschung für eine nachhaltige Finanzwirtschaft."

Hintergrund:

Das diesjährige Austauschforum wird vom BMBF unter dem Dach der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ausgerichtet und ist ein wichtiger Meilenstein für die klimaforschungspolitische Debatte im Kontext des europäischen „Green Deal" und des neuen EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation „Horizont Europa". Über 150 europäische Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Praxis und Politik werden miteinander diskutieren, welche dringenden Forschungsfragen in Zukunft behandelt werden müssen, um Europa bis 2050 klimaneutral und widerstandsfähig zu machen.

Die Gemeinsame Programmplanung (Joint Programming Initiative - JPI) ist ein Instrument zur Verwirklichung des Europäischen Forschungsraumes (European Research Area, ERA). Die JPI Climate ist eine der zehn zwischenstaatlichen JPIs in Europa. In den vergangenen zehn Jahren hat sich JPI Climate zu einem zentralen Austauschforum für die Ausrichtung der Klimaforschung auf europäischer Ebene sowohl zwischen den Mitgliedstaaten als auch mit der Europäischen Kommission entwickelt. Ziel ist es, grenzüberschreitende Klimaforschung zu ermöglichen und die Interaktion zwischen Wissenschaft und Praxis auszubauen, um die europäischen Klimaziele erreichen zu können.

Die wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Akteure und Akteurinnen Europas und der Europäischen Kommission kommen alle zwei Jahre im Rahmen des „JPI Climate Scoping Forum Symposiums" zusammen. In diesem Jahr findet das Symposium als offizielle Veranstaltung im Rahmen der Europäischen Ratspräsidentschaft Deutschlands statt und steht damit in Kontinuität zum „European Forum on Science & Education for Sustainability (EFSES)" vom Oktober 2020.

Deutschland hat sich 2010 federführend am Aufbau der JPI Climate Initiative beteiligt und ist heute eines der aktivsten Mitglieder. Aus der Initiative sind mehrere gemeinsam finanzierte Förderprogramme hervorgegangen, einige von der EU-Kommission ko-finanziert. Die JPI Climate hat dafür bisher über 110 Millionen Euro an Forschungsmitteln mobilisiert, mit etwa einem Fünftel der Summe hat sich das BMBF beteiligt.

Investitionen in die Klimaforschung sind ein Kernbestandteil einer wirksamen und glaubwürdigen Klimapolitik. Ohne intensive Forschung, Innovation und Bildung können die Klimaziele nicht erreicht werden. Mit der neuen Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit (FONA)" setzt das BMBF hier deutliche Akzente.

Die deutsche Klimapolitik ist europäisch eingebettet. Daher setzt das BMBF mit FONA auch auf die verstärkte europäische Forschungszusammenarbeit und eine gemeinsame Wissensgrundlage. Ab 13:30 Uhr geht es hier zum Livestream.