Der organisierte Blick über den (Projekt-) Tellerrand

Die ersten drei ReWaM-Querschnittsthemen haben die Arbeit aufgenommen

Am 5. September fand das erste Arbeitstreffen des Querschnittsthemas „Ökosystemleistungen“ in Berlin statt. Damit haben nun die ersten drei Querschnittsthemen in der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Maßnahme ReWaM ihre Arbeit aufgenommen. Die Arbeitsgruppen der beiden Querschnittsthemen „Wissenstransfer und Praxistransfer“ sowie „Probenahmestrategien und Methoden“ trafen sich bereits im Juni bzw. Juli dieses Jahres.

Mehr als die Summe seiner Teile
ReWaM Think outside the BoxIn der Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM) arbeiten in 15 Verbundprojekten Wissenschaftler, Unternehmer und Akteure aus der wasserwirtschaftlichen Praxis an anwendungsorientierten Wissens-, Informations- und Entscheidungsgrundlagen. Ziel von ReWaM ist es, Wege aufzuzeigen, wie sich verschiedene Nutzungsformen von Gewässern mit ihrem Schutz in Einklang bringen lassen, um die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der unterschiedlichen Gewässerökosysteme dauerhaft zu erhalten. Zwischen den Projekten bestehen Überschneidungen hinsichtlich der Methoden, Fragestellungen und der betrachteten Gewässertypen. Um die Zusammenarbeit der Projekte zu verbessern oder Ergebnisse zusammenzuführen, hat der ReWaM-Lenkungskreis sogenannte Querschnittsthemen (QTs) festgelegt. In den Querschnittsthemen bearbeiten Mitarbeiter aus unterschiedlichen ReWaM-Projekten übergeordnete Fragestellungen.

Bewährtes weitergedacht
Querschnittsthemen sind ein wirksames Werkzeug, um die Vernetzung innerhalb einer Fördermaßnahme zu verbessern. Darüber hinaus bieten sie die Chance, komplexe Fragestellungen zu bearbeiten, die über die Themen einzelner Projekte hinausgehen. Es ist daher wenig überraschend, dass dieses Instrument nicht nur in ReWaM, sondern in vielen großen Forschungsprogrammen zum Einsatz kommt. Ein Beispiel hierfür sind die Fördermaßnahmen des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM), wie ERWAS, INIS und RiSKWa, zu dem auch ReWaM gehört. Die erfolgreiche Bearbeitung solcher Querschnittsthemen ist jedoch kein Selbstläufer: Neben der Identifikation von Schnittstellen zwischen den Einzelprojekten ist die Bereitschaft der Projektbeteiligten an einem übergreifenden Diskurs notwendig, ebenso wie das gemeinsame Ziel einer solchen Arbeitsgruppe. Am Ende der Bearbeitung eines Querschnittsthemas können beispielsweise wissenschaftliche Veröffentlichungen, eine bisher nicht verfügbare Methodensammlung oder ein Handbuch stehen.

Querschnittsthemen der BMBF-Fördermaßnahme ReWaM
Bislang hat der ReWaM-Lenkungskreis drei projektübergreifende Arbeitsgruppen gebildet – weitere sind in Vorbereitung. Geplant sind bislang zwei bis vier Treffen der Arbeitsgruppen pro Jahr. Das vorläufige Ende der ReWaM-Querschnittsthemen orientiert sich an der Laufzeit der Verbundprojekte. Bei Interesse der Mitglieder können die Querschnittsthemen aber auch darüber hinaus bestehen.

  • QT 1 „Wissenstransfer und Praxistransfer“
    Wie gelangen Forschungsergebnisse in die Praxis und worin bestehen die Anforderungen der Wasserwirtschaft an die Wissenschaft? Diese und weitere Fragen beschäftigen die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe. Durch den Erfahrungsaustausch soll deutlich werden, mit welchen Instrumenten  sich der Transfer von theoretischem Wissen und seine Anwendung fördern lassen.

  • QT 2 „Probenahmestrategien und Methoden“
    Die ReWaM-Verbundprojekte erfassen eine große Zahl unterschiedlicher Messwerte. Ziel des Querschnittsthemas ist es, gemeinsam Strategien zu entwickeln, wie sich einige dieser Parameter effizienter messen und auswerten lassen. Im Mittelpunkt stehen unter anderem Online-Sonden, Datenvalidierungsverfahren, das Thema Datenmanagement sowie die Erfassung der Gewässerstruktur.

  • QT 3 „Ökosystemleistungen“
    In der wasserwirtschaftlichen Praxis besteht ein Bedarf an objektivierbaren und vergleichbaren Entscheidungsgrundlagen. Ein Lösungsansatz hierfür ist das Konzept der Ökosystemleistungen, dem sich in den Verbundprojekten in unterschiedlicher Weise angenähert wird. Das Querschnittsthema dient als Basis für den methodischen Austausch zwischen den Projekten.


Weitere Informationen zu Hintergrund und Zielen der ReWaM-Querschnittsthemen sind unter folgendem Link abrufbar.