Deutsche und vietnamesische Wissenschaftler diskutieren aktuelle Themen der Biodiversitätsforschung in Hanoi

Mehr als 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und Vietnam haben sich am 28. Oktober 2019 in Hanoi in einem Workshop zum Thema „Biodiversitäts- und Ökosystemforschung in Vietnam“ über innovative Ansätze und Anwendungen sowie die Möglichkeiten für internationale Kooperationen ausgetauscht.

Aufgrund der unterschiedlichen Klimazonen und der Vielzahl an verschiedenen Landschaften und Ökosystemen gehört Vietnam zu den weltweiten Biodiversitäts-Hotspots. Jedes Jahr wird hier eine Vielzahl von neuen Arten in Flora und Fauna sowie neue Mikroorganismen entdeckt.

Ähnlich wie in Deutschland führen verschiedene Faktoren, wie etwa Landnutzung, eine steigende Bevölkerung, ein erhöhter Energiebedarf, die aktuelle Wirtschaftsweise bis hin zum einzelnen Konsumverhalten zu einem hohen Ressourcenverbrauch und dem Verlust von Lebensräumen. Der Klimawandel verschärft diese Situation. Immer mehr Arten verschwinden, die meisten von ihnen unbemerkt. Infolgedessen geraten für uns lebensnotwendige Ökosystemfunktionen und deren Dienstleistungen zunehmend unter Druck. Vor diesem Hintergrund ist der Verlust der biologischen Vielfalt eine der zentralen Herausforderungen für unsere Zukunft und weltweit eines der dringendsten Politikfelder.

Kein Land kann diese Herausforderungen alleine meistern. Der Erhalt von Artenvielfalt und Ökosystemen ist daher besonders prädestiniert für internationale Kooperationen in Forschung und Wissenschaft.

Aufgrund der traditionell guten Beziehungen zwischen Deutschland und Vietnam in der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit, haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Länder im Vorfeld des German Science Day 2019 in Hanoi zusammengefunden, um in einem Workshop über die Biodiversitätsforschung zu diskutieren.

Hierbei standen folgende Themenfelder im Fokus:

  • Biodiversität und Gesellschaft
  • Biodiversität und Biotechnologie
  • Biodiversitätsforschung als integrierte Informationswissenschaft
  • Biodiversitätsforschung für Naturschutz und Landmanagement.

Dabei wurden viele Themen von gemeinsamem Interesse, wie z. B. Ökosystemdienstleistungen, Screenings zur Nutzbarmachung der Artenvielfalt, biologische Sammlungen und Schutz der Biodiversität, identifiziert. Als wichtige gemeinsame Klammer um alle Themen wurden der Aufbau und die Pflege von Datenbanken sowie die Integration von Daten der verschiedenen Fachrichtungen festgehalten.

Der vom BMBF finanziell unterstützte Workshop wurde gemeinsam vom Museum für Naturkunde in Berlin und dem Vietnam National Museum of Nature organisiert.