Echtzeit-Wassermanagement zur Linderung von Wasserknappheit
Neues Forschungsvorhaben „iWaGSS unter Federführung Wittener Wasserforscher am Krüger-Nationalpark in Südafrika gestartet
Ein vom Institut für Umwelttechnik und Management an der Universität Witten/Herdecke koordinierter Forschungsverbund aus acht deutschen Partnern wird in enger Kooperation mit südafrikanischen Partnern ein computergestütztes Echtzeit-Wassermanagement-System (iWaGSS - „integrated Water Governance Support System) zur Unterstützung von regionalen Entscheidungsträgern und zur Erhöhung der Steuerungskompetenz im Wassersektor (good governance) entwickeln. Die innovative Verknüpfung von Risikobewertung, neuen Technologien zur Echtzeitüberwachung der Wasserqualität und lösungsorientierter Softwaresysteme auf Basis hydrologischer bzw. hydraulischer Modelle und fundierter sozio-ökonomischer Kennzahlen soll den Informationsfluss verbessern und eine vorausschauende nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung ermöglichen.
Direkt am weltweit bekannten Krüger-Nationalpark konkurrieren in einer als UNESCO Biosphärenreservat ausgewiesenen Region zahlreiche Nutzer wie Bergbau, Industrie, Landwirtschaft und (Öko-)Tourismus um die knappen verfügbaren Wasserressourcen. Die hier gewonnenen praktischen Erfahrungen sollen als Grundlage für eine spätere Übertragung des modularen iWaGSS-Konzeptes auf andere Regionen dienen.
Der Forschungsverbund aus vier universitären Forschungseinrichtungen, namentlich dem Projektkoordinator IEEM gGmbH - Institut für Umwelttechnik und Management an der Universität Witten / Herdecke, der Ruhr-Universität Bochum, dem Karlsruher Institut für Technologie, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, und vier industriellen Partnern, LAR Process Analysers AG (Berlin), disy Informationssysteme GmbH (Karlsruhe), Global Water Franchise Agency GmbH (Berlin) und Die GEWÄSSER-Experten! (Lohmar), wird drei Jahre lang nach innovativen Konzepten und praxistauglichen Instrumenten zur Linderung von Wasserstress und zur vorausschauenden Wasserbewirtschaftung in Regionen mit überbeanspruchten Wasserressourcen in Afrika und weltweit forschen. Unterstützung erhalten sie hierbei von den südafrikanischen Kooperationspartnern SANParks (South African National Parks), SAEON (South African Environmental Observation Network), CSIR (Council for Scientific and Industrial Research), Lepelle Northern Water, WRC (Water Research Commission) sowie den südafrikanischen Ministerien für Wissenschaft und Technologie und für Wasser und Abwasser.
Das Verbundprojekt wird als Bestandteil der Fördermaßnahme „GROW – Globale Ressource Wasser im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 2,6 Millionen Euro geförder.