Ein Plenum von Zukunftskommunen

Gewinn aus eigenen Ressourcen, nachhaltig, als umfassender Klimaschutz: Kommunale Entscheiderinnen und Entscheider erhalten in der „Roadshow“ Lösungen der Forschung, wie sie Wasser, Energie und Land vorausschauend managen können. Vorletzte Station: Leipzig. Impressionen.

Auch die Digitalisierung ist ein Baustein von Klimaschutz und Nachhaltigkeit, sagt Bürgermeister Thomas Pöge aus dem sächsischen Thallwitz. Leistungsfähiges, gut verfügbares Breitbandkabel ermöglicht den Menschen zum Beispiel, im Home-Office zu arbeiten. Das vermeidet Pendlerströme und Verkehr und kann perspektivisch auch ein Grund sein, warum sich Menschen in Gemeinden neu ansiedeln. Die Region Wurzener Land unweit Leipzigs, vier Gemeinden mit rund 230.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, setzt seit mehr als 15 Jahren auf ein nachhaltiges Konzept. Dazu gehören erneuerbare Energien, mit denen zum Beispiel alle kommunalen Einrichtungen betrieben werden. Dazu gehören ein Ausbau der Elektromobilität und Klimaschutzkonzepte für jedes Quartier. Die Wurzener Land-Werke-GmbH als kommunaler Eigenbetrieb steuert diese nachhaltige Entwicklung.

Das Wurzener Land ist eine der nachhaltigen Kommunen, die sich zur „Roadshow“-Veranstaltung in Leipzig präsentierten. Neben FONA-Forschenden, die ihre Modelle für ein gewinnbringendes Management von Energie, Wasser, Land vorstellen, sind bei dieser bundesweiten Veranstaltungsreihe auch immer Menschen aus Gemeinden dabei, die mit nachhaltigen Forschungsergebnissen arbeiten. Leipzig war am 20. und 21. März die vorletzte Station der „Roadshow“, die letzte wird am 11. und 12. April Nürnberg sein.

Auch in Leipzig dabei: Bürgermeister Manfred Scherer aus der „Null-Emissions-Gemeinde“ Sprendlingen-Gensingen. Seine Kommune agiert nach einem umfassenden Konzept für alle Ressourcen, mit dem sie klimaneutral werden will. „Nutzen Sie die Möglichkeit, mit Forschenden zu kooperieren“, appellierte Scherer an seine rund 70 Kolleginnen und Kollegen aus Sachsen. Den Mehrwert dieser Kooperationen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit beschreibt die Nachhaltigkeitsmanagerin der Gemeinde, Heike Müller: Ein analytischer Blick von außen; neue fundierte Daten als Arbeitsgrundlage; Innovationen, die direkt auf die Kommune abgestimmt sind.

„Nachhaltigkeit ist das bessere Wirtschaften“, sagt Prof. Peter Heck vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement, der Leiter der „Roadshow“. Alle teilnehmenden Kommunen aller insgesamt sechs „Roadshow“-Konferenzen können dies nun selbst praktizieren. Als eine von 25 Modellkommunen können sie mit den „Roadshow“-Forschenden an eigenen Nachhaltigkeitsprojekten für Energie, Wasser und Land arbeiten, gefördert vom Bundesforschungsministerium. Im April startet dazu ein Wettbewerb für die Zukunftskommunen.