Einzigartige Röntgenfarbkamera startet Betrieb am Helmholtz-Institut Freiberg
Das Gerät hat wie eine Fotokamera einen Detektorchip; hinzu kommt eine Spezialoptik für die Röntgenstrahlung. Es analysiert genau die chemische sowie räumliche Zusammensetzung einer Probe. „Der Vorteil ist, dass wir Stoffe nun deutlich schneller analysieren können als mit ähnlichen Methoden“, so Axel Renno, Leiter der Arbeitsgruppe Ionenstrahlanalytik am Helmholtz-Institut Freiberg. So könne sich die Untersuchung einer mineralischen Probe von einem Tag auf eine Stunde verringern. Das ist möglich, weil die Probe nicht nach und nach „abgetastet“, sondern auf einmal komplett beleuchtet und untersucht wird.
Zuerst wird ein Protonenstrahl – also schnelle, positiv geladene Teilchen aus einem großen Ionenbeschleuniger – gleichmäßig auf eine Probe gelenkt. Wenn die Protonen auf die Probe treffen, entsteht Röntgenstrahlung. Sie ist für jedes Element, das in der Probe enthalten ist, charakteristisch und wird von der Röntgenfarbkamera aufgenommen. Dadurch wissen die Forscher, aus welchen chemischen Elementen die Probe besteht. Auf einem Bildausschnitt mit einer Seitenlänge von je 12 Millimetern werden dabei 70.000 Bildpunkte gleichzeitig erfasst. Ein optisches Bild entsteht durch eine Speziallinse für die Röntgenstrahlung: Dafür wurde eine Kapillaroptik aus hauchdünnen Glasröhrchen entwickelt; sie ordnet jeden Röntgenstrahl auf der Probe den Bildpunkten zu.
Das Gerät wurde im Rahmen der r³ Fördermaßnahme durch das BMBF gefördert und ist Bestandteil des Gerätepools am Helmholtz-Institut Freiberg.
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