Erdbeobachtungsnetz PollyNet bekommt neue Station in Asien
Das Erdbeobachtungsnetz PollyNet bekommt Verstärkung: Die sechste Messstation des weltweiten Atmosphärennetzwerks zur Erforschung des Klimas nahm am 26. Juni 2019 in Duschanbe, der Hauptstadt Tadschikistans, ihren Betrieb auf. Die neue Station ist die erste in Zentralasien und liegt innerhalb des globalen Staubgürtels, der sich von Marokko bis China erstreckt.
PollyNet ist ein Netzwerk von Lichtradaren, die mit Laserstrahlen die Atmosphäre vom Boden aus erforschen. Es trägt mit seinen Messungen zur Europäischen Forschungsinfrastruktur ACTRIS bei, die Aerosole, Wolken und Spurengase untersucht. Koordiniert wird es vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig. PollyNet-Stationen messen bereits in Finnland, Deutschland, Griechenland, Polen, Portugal und Südkorea per Laser kontinuierlich den Staub in der Atmosphäre. Weitere Stationen folgen in Zypern und auf den Kapverdischen Inseln. Die Forschenden erhoffen sich neue Erkenntnisse darüber, welchen Einfluss Aerosole auf die Wetterentwicklung und den Klimawandel haben.
Für die Technik der Stationen in Tadschikistan, Zypern und auf den Kapverdischen Inseln hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) knapp drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um Beobachtungslücken zu schließen und die erfolgreiche Kooperation mit diesen Ländern zu vertiefen. Durch die technische Unterstützung aus Deutschland und die Betreuung vor Ort durch die Akademie der Wissenschaften der Republik Tadschikistan können die durchgeführten Testmessungen im Rahmen des CADEX-Projektes (Central Asian Dust Experiment) nun in operative Dauermessungen überführt werden, die wichtige Langzeitdaten für Klima und Luftqualität in Zentralasien liefern werden.
Das CADEX-Projekt wurde ebenfalls durch das BMBF im Rahmen von „Partnerschaften für nachhaltige Problemlösungen in Schwellen- und Entwicklungsländern" finanziert. In diesem Rahmen wurde eine enge wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem Physikalisch-Technischen Institut der Akademie der Wissenschaften von Tadschikistan und dem Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) aufgebaut. Das Projekt wurde inzwischen vom BMBF als ein „Leuchtturmprojekt" ausgezeichnet, da es herausragende Ergebnisse lieferte.