Erstes Projekt der Innovationsallianz Photovoltaik abgeschlossen
TÜV bestätigt Weltrekordwert von 306 Watt für 60-Zellenformat-Modul aus PERC-Pilotfertigung der zweiten Generation / Leistungsgarantie der Module auf 30 Jahre erhöht / Forscherteam erreicht deutliche Reduktion der Photovoltaik-Stromkosten durch Steigerung der Modulleistung und Verbesserung der Modulqualität
Berlin/Freiberg, 14. Januar 2014 – Nach dreijähriger Entwicklungsarbeit hat der Forschungsverbund SONNE als erstes Projekt der Innovationsallianz Photovoltaik sein Vorhaben erfolgreich abgeschlossen. Zehn Unternehmen aus den Bereichen Produktion, Anlagenbau und Materialherstellung sowie vier Forschungseinrichtungen hatten sich 2011 zusammengeschlossen, um gemeinsam hocheffiziente und kostengünstige Solarzellen und -module zu entwickeln. Der deutsche Solarkonzern SolarWorld hatte die Koordination des Verbunds übernommen. Die Leistung konnte in der Pilotfertigung von heute üblichen 240 bis 260 Watt dank der neuen PERC-Technologie auf 300 Watt gesteigert werden. „Der TÜV Rheinland hat die Module der zweiten Generation mit einer Leistung von 306 Watt zertifiziert. Das stellt einen Weltrekord für PERC-Module im Standard-60-Zellenformat dar“, betonte Dr. Holger Neuhaus, Geschäftsführer der SolarWorld-Forschungsgesellschaft. In der Produktion der SolarWorld werden bereits PERC-Module der ersten Generation mit 265 bis 275 Watt gefertigt. Dies reduziert die Systemkosten für die Kunden erheblich: Sie ernten auf geringerer Fläche dieselbe Energie und reduzieren zugleich die flächenabhängigen Kosten wie beispielsweise für die Installation.
Bewährt hat sich der Ansatz der Innovationsallianz Photovoltaik die
gemeinsam durch das Bundesforschungsministerium und das Bundesumweltministerium
umgesetzt wird, Solarunternehmen der gesamten Produktionskette
zusammenzubringen. Aus Sicht der beiden Bundesministerien zeigt das Projekt
SONNE eindrucksvoll, wie die enge Kooperation über Wertschöpfungsstufen
schnelle Entwicklungszyklen vom Labor in die Fertigung möglich macht. Die
Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit
der deutschen Solarbranche weltweit. Die neuen Fertigungsverfahren, die das
deutsche Forscherteam entwickelt hat, werden bereits heute in der Produktion
eingesetzt. Entwickelt wurden beispielsweise neue Glas-Glas-Solarmodule, deren
Lebensdauer nochmals deutlich verlängert werden konnte. Die Leistungsgarantie
für diese Qualitätsmodule „made in Germany“ konnte dank der Verbesserungen um
fünf Jahre auf 30 Jahre verlängert werden. „Das nutzt der Umwelt, denn die
verbesserten Solarmodule können länger und günstiger Strom produzieren“, so
Neuhaus. Sie sind seit wenigen Monaten auf dem Markt. Die künftige
Leistungssteigerung auf 300 Watt und die verbesserte Modulqualität durch die
Glas-Glas-Technologie führen zu einer weiteren Reduktion der
Photovoltaik-Stromkosten. „Das ist genau das, was wir brauchen. Wir müssen
gemeinsam alle Potentiale erschließen, um Solarstrom immer kostengünstiger zu
machen“, so Neuhaus.
Die dreijährige Entwicklungsarbeit im Projekt SONNE hat 21,5 Millionen Euro
gekostet. Die Hälfte haben die Industriepartner und Forschungsinstitute
übernommen. Gefördert wurde das Projekt durch die Innovationsallianz
Photovoltaik, mit der das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und
Reaktorsicherheit (BMU) und Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Zusammenschlüsse von Photovoltaik-Herstellern, Anlagenbauern, Ausrüstern und
Forschungseinrichtungen mit mehr als 100 Millionen Euro unterstützt.