EU-Gewässermission veranstaltet Leuchtturm-Event für Ostsee und Nordsee
Nachhaltige Blaue Wirtschaft, klimaneutral und zirkulär – unter diesen Schlagworten lädt die Europäische Kommission gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zum Leuchtturm-Event für die Ostsee- und Nordseeregion der EU-Mission „Restore our Ocean and Waters by 2030“ vom 25. bis 26. April 2023 nach Hamburg.
Wie können wir dem steigenden Nutzungsdruck auf die Meeresumwelt in Nord- und Ostsee begegnen, welche Impulse benötigt eine CO2-neutrale maritime Wirtschaft, und wie können wir gemeinsam mit allen Nord- und Ostseeanrainern intelligente Lösungen für die Zukunft entwickeln? Die nachhaltige Nutzung unserer Meere hat viele Facetten. Zugleich besteht die große Herausforderung, einen gesunden und widerstandsfähigen Ozean zu erhalten. Das BMBF fördert im Rahmen nationaler Forschungsmissionen schon jetzt Projekte, die Lösungswissen erarbeiten, um Nord- und Ostsee naturverträglich zu gestalten und leistet damit mit einen substanziellen Beitrag für die EU-Mission „Restore our Ocean and Waters by 2030“.
Mit dem “Baltic and North Sea Lighthouse Event” vom 25. bis 26. April 2023 in Hamburg findet die nunmehr vierte regionale Veranstaltung der EU-Mission statt. Zuvor gab es Auftaktveranstaltungen für die weiteren Leuchtturm-Regionen Mittelmeer, Atlantik-Arktis und Donaueinzugsgebiet. Zu dieser internationalen Veranstaltung in Hamburg werden hochrangige Vertreter aus Politik, Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft erwartet. Veranstaltungsort ist die Factory Hammerbrooklyn, offen zur Teilnahme für allen Interessierte – sowohl vor Ort, als auch virtuell.
Lighthouse-Event lädt zu neuen Partnerschaften ein
Ziel des zweitägigen High-Level-Events ist es, die vielfältigen Akteure für die Ziele der EU-Mission der Nord- und Ostseeregion zusammenzubringen und den Leuchtturm in Aktion zu präsentieren. In den vergangenen zwei Jahren hat die EU-Kommission über das Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa eine Implementierungsstruktur für die Gewässermission aufgebaut. Mithilfe von inter- und transdisziplinären Projekten sowie Begleitmaßnahmen sollen die Ziele der Mission bis 2030 erreicht werden. Für das Lighthouse der Ostsee- und Nordseeregion wurde die koordinierende Maßnahme BlueMissionBANOS initiiert. In den kommenden drei Jahren will BlueMissionBANOS relevante Interessensgruppen inspirieren, gemeinsames Engagement anstoßen und dabei auf bestehenden Strukturen aufbauen.
Hier knüpft das Lighthouse-Event in Hamburg an und lädt zu neuen und innovativen Partnerschaften ein – gemeinsam mit Akteuren aus Forschung und Industrie, Politik und Zivilgesellschaft. Neben der Präsentation erfolgreicher Forschungsvorhaben aus der Ostsee- und Nordseeregion und von Praxisbeispielen aus der maritimen Wirtschaft wie Dekarbonisierungstrategien von Häfen oder regionalen Strategien zum Wassermanagement sollen wichtige Impulse für die Umsetzung der Mission in den kommenden Jahren gesetzt werden. Auch die Unterzeichnung der Mission Charta als Commitment der relevanten Akteure steht im Zentrum des Lighthouse-Events.
Partizipative Meeresforschung für Europa
Das Besondere an der EU-Gewässermission ist, dass sie Forschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vereint. Von der Forschung bis zum praktischen Leben am, vom und mit dem Meer - alle sollen an einem Strang ziehen, um die Ziele der Mission zu erreichen und den nachfolgenden Generationen intakte Meere und Gewässer zu hinterlassen. So rückt auch das Lighthouse-Event in Hamburg den Ozean ins Bewusstsein der Öffentlichkeit.
Eine kleine Ausstellung zeigt Aktivitäten, die die allgemeine Bevölkerung ansprechen sollen. So stellt eine Künstlerin aus Finnland kreative Erzeugnisse wie Schmuck bis hin zu Möbelstücken aus Makroalgen her. Auch ein Spiel zur maritimen Raumplanung soll zum Ausprobieren und Mitmachen anregen. Ebenso vor Ort ist der „deutsche Exportschlager fürBürgerwissen“, die Plastikpiraten. Seit 2016 fördert das BMBF dieses Citizen-Science-Projekt, in dem Schülerinnen und Schüler bundesweit Plastikmüll an deutschen Flüssen sammeln und analysieren, in Zukunft auch an deutschen und europäischen Küsten. Denn seit 2022 sind unter der EU-Gewässermission weitere elf europäische Länder beteiligt. Das BMBF unterstützt die Kampagne mit einer Co-Finanzierung über 600.000 Euro für die nächsten drei Jahre.
Hintergrund zur EU-Gewässermission
Als eine von fünf Missionen hat die EU-Kommission die Gewässermission „Restore our Ocean and Waters by 2030“ im Rahmen von Horizont Europa gestartet, neben anderen Missionen zu klimaneutralen Städten, gesunden Böden, Krebsforschung und Anpassung an den Klimawandel. Ein zentrales Ziel ist es, Exzellenz in der europäischen Wissenschaft zu fördern. In allen fünf Missionen sind Querschnittsaktivitäten wie Bürgerbildung und Bürgerbeteiligung zur Unterstützung der Missionsziele verankert.
Die Gewässermission bettet sich in den EU Green Deal ein, unterstützt maßgeblich die Ziele der UN Ozeandekade und trägt zur Erfüllung der UN Nachhaltigkeitsziele, vor allem dem Ziel 14 „Leben unter Wasser“ bei. Zentrales Ziel der Mission sind Handlungsempfehlungen zum Schutz und zur Sanierung der europäischen Meeresbecken und Gewässer. Bis 2030 sollen konkrete Maßnahmen in den Bereichen Forschung und Innovation, maritime Wirtschaft und Meeresschutz gestartet werden, um eine signifikante Verbesserung zu des Gewässerzustandes zu erreichen. Die Mission unterstützt dabei neue Forschungsansätze zur Lösung dringender gesellschaftlicher Fragestellungen. Insbesondere die Teilnahme aller relevanter Akteure aus Forschung, Industrie, Politik, ebenso wie das Engagement der Bürger und Bürgerinnen Europas stehen im Fokus.