Querschnittsthema Forschungsinfrastrukturen
Für die Vorsorgeforschung von FONA sind große Forschungsinfrastrukturen essenziell. Sie bestimmendie Leistungsfähigkeit, Innovationskraft und die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Deutschland. Denn erst durch Forschungsinfrastrukturen wird es möglich, elementare Wissenslücken zu füllen und neue Forschungsgebiete zu erschließen.
Mit ihrer Hilfe werden zum Beispiel grundlegende Klimadaten oder Ökosysteminformationen generiert, um die komplexen Zusammenhänge im weltweiten Klimageschehen oder die Dynamiken und Folgen des Artenverlustes besserzu erfassen. Dieses Wissen wird dringend benötigt, um politische Entscheidungen treffen und gesellschaftliche Transformationsprozesse anstoßen zu können.
Wegen ihrer hohen Kosten können Forschungsinfrastrukturen häufig nur gemeinsam mit mehreren Partnern errichtet und betrieben werden. In Deutschland sind Träger großer Forschungsanlagen beispielsweise die außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) und der Leibniz-Gemeinschaft (WGL). Die HGF ist deutschlandweit der größte Anbieter von Forschungsinfrastrukturen beispielsweise in Form von Großgeräten und Forschungsschiffen, von denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler national wie international profitieren.
Die FONA-Strategie ist als offener Handlungsrahmen auf fünf Jahre angelegt. Die 25 Aktionen sind daher so konzipiert, dass die Ausrichtung der Forschungsinhalte zielgerichtet angepasst und fortlaufend weiterentwickelt werden kann. Zentrale begleitende Elemente sind politische Richtungsentscheidungen, eine auf Dialog ausgelegte Wissenschaftskommunikation und eine Evaluation der FONA-Strategie. Damit wollen wir die Umsetzung der Agenda 2030 politisch zielgerichtet mit einer breiten Beteiligung gesellschaftsrelevanter Akteure unterstützen.
Unsere Evaluationen stützen wir auf verlässliche Daten, umfassende Bilanzen und etablierte Indikatoren, die uns und allen beteiligten Akteuren Orientierung bieten. Auch FONA bedient sich Kriterien, die sich aus dem seitens der Europäischen Kommission empfohlenen Kriterienkatalog ableiten. Berücksichtigt werden dabei insbesondere die Aspekte Effektivität, Effizienz, Kohärenz und Relevanz. Prinzipiell stellt eine FONA-Evaluation immer darauf ab, die Qualität zu verbessern, die Zielerreichung und Wirksamkeit zu erhöhen, die Wirtschaftlichkeit zu steigern und entsprechende Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Darüber hinaus verfolgen wir ein systematisches Forschungsmonitoring, das Aufschluss über die Wirkungen von Projekten und Fördermaßnahmen gibt. Dabei behalten wir aktuelle Forschungs- und Innovationsbedarfe sowie Marktentwicklungen im Auge und beziehen diese mit ein.
Durch eine zielgruppenspezifische Wissenschaftskommunikation gelangen Forschungsergebnisse in Form von Orientierungs-, System- und Handlungswissen in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs und können so als Grundlage wissensbasierter Entscheidungen dienen. Sie ist daher Grundlage des Transfers von der Forschung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Mit der Website FONA.de haben wir ein Portal geschaffen, auf dem wir fortlaufend über unsere Forschungsprojekte und -ergebnisse berichten: vielfältig, multimedial und zugeschnitten auf die breite Öffentlichkeit und relevante Multiplikatoren.
Eines unserer zentralen Instrumente für fachlichen Austausch ist das FONA-Forum. Hier diskutieren und bewerten wir mit den Beteiligten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kommunen und Zivilgesellschaft frühzeitig Zukunftsthemen, Zielkonflikte und Risiken. Lösungsorientiert und basierend auf diesem Multi-Stakeholder-Ansatz beteiligen wir unsere Zielgruppen an Agenda- prozessen, in denen wir Forschungsbedarfe und -politiken kommender Jahre diskutieren – ein Instrument, in das wir auch zunehmend die Bevölkerung miteinbeziehen wollen.
Fachübergreifend wollen wir offene Diskurse und Praktiken in Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft noch stärker zusammenbringen – gerade auch im Umgang mit Daten, mit Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Dieses Ziel verfolgt das BMBF im Rahmen der Mission „Neue Quellen für neues Wissen“ der Hightech-Strategie mit dem Forum für offene Innovationskultur (innOsci), das vom Stifterverband organisiert wird. Das Forum versteht sich als Plattform, Thinktank und Experimentierraum; es vernetzt Initiativen und bringt Akteure zusammen. Wir wollen Wissen durch Open Access frei und digital zugänglich und nutzbar machen. So können wir einen ungehinderten Informationsfluss innerhalb von Wissenschaft und Forschung sowie in alle Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche garantieren. Entsprechend unterstützen wir Open Access als Standard des wissenschaftlichen Publizierens – beispielsweise indem wir Publikationskosten für Open-Access-Veröffentlichungen durch unsere Projektförderung abdecken.
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