Aktion 21: Gleichwertige Lebensverhältnisse – Wohlstand, Teilhabe und Demokratie stärken

Wir wollen zukunftsfähige und nachhaltige Wissenschafts- und Wirtschaftsstrukturen in Deutschland schaffen und setzen uns für demokratische Teilhabe ein.

Wo stehen wir?

Um eine nachhaltige wirtschaftliche Dynamik anzustoßen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, müssen bestehende Chancen vor Ort erkannt und ergriffen werden. Es gilt, zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen und deren Attraktivität für Fachkräfte und Unternehmen zu erhöhen. Das erfordert eine langfristige wirtschaftliche und wissenschaftsbasierte Strukturbildung – also einen nachhaltigen Strukturwandel, der auf den regional vorhandenen Kompetenzen aufbaut und ein breites Spektrum an Akteuren mobilisiert. Derzeit stehen Teilhabe, Demokratie und offene Gesellschaft durch unterschiedliche gesellschaftliche Prozesse wie beispielsweise Globalisierung, Klimawandel, Digitalisierung und Populismus massiv unter Druck. Dem wollen wir mit einem nachhaltigen Strukturwandel sowie partizipativen Ansätzen für nachhaltigkeitsorientierte Lösungen begegnen und den Wohlstand befördern.

Wo liegt der Forschungsbedarf?

Forschung und Innovation sind Erfolgsfaktoren für das Gelingen des Strukturwandels, weil sie wesentlich dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen langfristig zu stärken und neue Wachstumschancen zu eröffnen – insbesondere in umweltrelevanten Branchen. Forschung bietet außerdem die Möglichkeit, neue Formen der Bürgerbeteiligung und Partizipation zu entwickeln. Forschungsbedarf besteht beispielsweise zu der Frage, wie geeignete Beteiligungsmöglichkeiten die Legitimität von nachhaltigkeitsorientierten oder strukturwandelbefördernden Maßnahmen erhöhen und gleichzeitig die Expertise der Bürgerinnen und Bürger aktiv in den Forschungsprozess eingebracht werden können. Dies ist sowohl ein Beitrag zur Stärkung der Demokratie insgesamt, die vielerorts in Europa unter Druck steht, als auch ein Beitrag zum schnellen Transfer zwischen Gesellschaft und Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund besteht auch Forschungsbedarf zu der Frage, wie sich das Erstarken von Populismus auf die Umweltforschung sowie das politische Ziel der Nachhaltigkeit auswirkt.

Umsetzungsschritte und Meilensteine

  • Wir unterstützen die Umsetzung der Ergebnisse der Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ mit passgenauen Förderangeboten, auch unter Einbindung der Zivilgesellschaft und anderer regionaler Akteure. So bringen wir beispielsweise die Programmfamilien „Innovation & Strukturwandel“ und „Unternehmen Region“, den Förderschwerpunkt zu Kommunen innovativ und die Förderung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten in das „Gesamtdeutsche Fördersystem für strukturschwache Regionen“ ein, das 2020 gestartet ist.
  • Mit der Programmfamilie „Innovation & Strukturwandel“ haben wir eine mehrjährige, themenoffene Innovationsförderung konzipiert, die auf den Stärken strukturschwacher Regionen aufbaut. Ziel ist es, die wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Innovationspotenziale der Regionen weiterzuentwickeln. Dadurch soll ein nachhaltiger Strukturwandel erreicht werden.
  • Wir werden strategische Partnerschaften für verschiedene regionale Kontexte und Akteure (zum Beispiel Stadt-Land-Partnerschaften, Akteure aus Politik, Verwaltung, Kommunen, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit) bei der Entwicklung gemeinsamer Strategien und Konzepte fördern. Erste Ergebnisse aus der Förderaktivität Stadt-Land-Plus werden wir ab 2022 präsentieren.
  • Basierend auf einer Übersichtsstudie zu politischen Prozessen, die zur Ablehnung der Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele führen können, werden wir ab 2022 die Forschung zur Zukunftsfähigkeit der Demokratie, zu neuen demokratischen Beteiligungsformen sowie zu den Herausforderungen bei Legitimation und Umsetzung von Nachhaltigkeitspolitiken weiter voranbringen.

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