Forschungsprojekt "WaRM" will Konfliktpotenzial um knapper werdende Grundwasserressourcen in der Metropolregion Rhein-Main verringern
Grundwasser ist die entscheidende Wasserressource für die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main. Doch die Qualität des Grundwassers ist gefährdet und auch die verfügbaren Wassermengen in der Region werden knapper – denn der wachsende Ballungsraum, wichtige Naturräume sowie die intensive regionale Landwirtschaft mit ihrem steigenden Bewässerungsbedarf erheben immer mehr Ansprüche. Klimawandel und Bevölkerungswachstum verschärfen die Nutzungskonflikte und verlangen umfassende Lösungskonzepte für ein nachhaltiges und flexibles Wassermanagement.
Im Verbundprojekt "WaRM" entwickeln insgesamt zehn Partner aus Forschung, Industrie und Verwaltung in den kommenden drei Jahren unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI ein Wassersystemmodell am Beispiel der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main.
Das Projekt zielt darauf ab, das Konfliktpotenzial um die Wasserressourcen zu verringern. Untersucht werden geeignete Maßnahmen zur Steigerung von Wasserdargebot und -qualität und zur Verbesserung der Wassernutzungseffizienz. Dazu integriert das Wassersystemmodell numerische Modellierungsansätze mit Maßnahmenwirkungen unter Berücksichtigung möglicher Zukunftsszenarien.
Der Einfluss unterschiedlicher Maßnahmen auf Grundwasser und Wasserbedarf wird unter Berücksichtigung von Wandelszenarien quantifiziert und bewertet. Auf Basis von Feld- und Laboruntersuchungen wird gemeinsam mit betroffenen Akteuren ein integrierter Maßnahmenplan mit konkreten, direkt nutzbaren Bewirtschaftungsoptionen erarbeitet. Auch die dafür notwendigen Instrumente und Governance-Strukturen werden erörtert. Besonderer Schwerpunkt des Fraunhofer ISI im Projekt ist die Einbindung relevanter Stakeholder zur Bewertung der Umsetzbarkeit und Akzeptanz von Maßnahmen und die Erarbeitung eines Policy-Modells.
Die Ergebnisse können auch auf andere Regionen außerhalb des Rhein-Main-Gebiets übertragen werden. Das macht das Forschungsprojekt besonders relevant für vom Klimawandel betroffene Gebiete, die mit einem Nutzungskonflikt zwischen Wasserversorgung, Landwirtschaft und Naturschutz konfrontiert sind.
Das anwendungsorientierte Forschungsprojekt "Nachhaltige, flexible Grundwasserbewirtschaftung in Ballungszentren auf Basis eines Wassersystemmodells am Beispiel der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main – Modellierung, Maßnahmen, Governance – WaRM" wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Fraunhofer ISI leitet und koordiniert das Verbundvorhaben.
Projektpartner sind die Technische Universität Darmstadt, BGS UMWELT, Hessenwasser GmbH & Co KG, das Hessische Landesamt für Naturschutz und Geologie (HLNUG), BGD ECOSAX und die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt. Als Praxispartner sind das Hessische Umweltministerium (HMUKLV), die Stadt Frankfurt/Main und der Landkreis Groß-Gerau beteiligt.