Gemeinsam gegen Wassermangel im Nahen Osten
Neue Fördermaßnahme MEWAC unterstützt grenzüberschreitende Wasserprojekte
Sieben Kooperationsprojekte haben zum 1. Juli ihre Arbeit im Rahmen der neuen Fördermaßnahme zur Wasserforschung im Nahen und Mittleren Osten (MEWAC; Middle East Regional Water Research Cooperation Program) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) aufgenommen. Jeweils koordiniert von einem deutschen Partner forschen Beteiligte aus Ägypten, Irak, Iran, Israel, Jordanien, Katar, Libanon, den Palästinensischen Gebieten und Syrien in den kommenden drei Jahren gemeinsam an innovativen Lösungen, um Wasser in der Region effizienter zu nutzen und die Ressourcen über Ländergrenzen hinweg besser zu bewirtschaften.
Die Staaten des Nahen und Mittleren Ostens sind weltweit am stärksten von Wasserstress betroffen, was bedeutet, dass ein sehr hoher Prozentsatz der verfügbaren Wasserressourcen genutzt wird. Insbesondere betroffen sind Grundwasservorkommen: Sie werden oft nur in geringem Maß neugebildet und können bei den aktuellen Entnahmeraten in wenigen Jahrzehnten weitgehend aufgebraucht sein. Bereits heute herrscht eine hohe Konkurrenz verschiedener Sektoren um Wasserressourcen, die zu einer Übernutzung, der Verschlechterung der Lebensbedingungen und dem Verlust von Ökosystemen führt. Die Situation wird durch die Folgen des globalen Klimawandels verschärft. Hinzu kommen eine wachsende Bevölkerung und Wirtschaft, eine vielerorts unzureichende Wasser- und Abwasserinfrastruktur sowie ungenutzte Potenziale bei der Wasserwiederverwendung. Erhebliche Investitionen und Innovationen im Wassersektor sind in dieser Region daher dringend erforderlich.
Die multilateralen MEWAC-Forschungsverbünde werden Technologien und Konzepte zur Entsalzung, landwirtschaftlichen Bewässerung und Anbaumethoden, Wasserrückgewinnung im Bergbau und für ein Integriertes Wasserressourcenmanagement (IWRM) entwickeln. Mit ihrer Arbeit leisten sie auch einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) sowie zum grenzüberschreitenden Austausch in der Region.
Die Verbundprojekte teilen sich auf in zwei Module: Modul A mit drei Vorhaben, die Beteiligte aus Deutschland, Israel und mindestens einem weiteren Staat des Nahen und Mittleren Ostens vereinen. Unterstützer dieses Moduls ist neben dem BMBF das israelische Ministerium für Wissenschaft und Technologie (MOST). In vier weiteren Vorhaben (Modul B) kooperieren Institutionen aus Deutschland und mindestens zwei weiteren Ländern der Region. Relevante Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft werden von Anfang an mit eingebunden, um Praxisbezug und Verwertung der Forschungsergebnisse sicherzustellen. Die Fördermaßnahme MEWAC ist Teil der BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltige Entwicklung – FONA".