Gemeinsam Lösungen gegen Wasserknappheit finden: Deutsch-israelische Wassertechnologie-Kooperation feiert 50jähriges Bestehen
Der Klimawandel bringt neue Herausforderungen für die Wasserwirtschaft in Deutschland. Immer wichtiger wird in diesem Zusammenhang auch das Thema Wasserwiederverwendung, um mit lokal und regional auftretender Wasserknappheit umzugehen. Auf diesem Sektor kann Deutschland viel von den langjährigen Erfahrungen Israels lernen. Den großen Wert der Zusammenarbeit betonten Vertreter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des israelischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie (MOST) auf einer Veranstaltung zur Wassertechnologie-Kooperation beider Länder.
Rund 70 Teilnehmende aus Israel und Deutschland kamen Mitte Juni in Koblenz zusammen, um die Ergebnisse aus den zwölf derzeit laufenden Kooperationsprojekten vorzustellen. Das diesjährige Statusseminar markierte das 50jährige Bestehen des bilateralen Wasserprogramms, das seit 1974 mehr als 162 Projekte mit Beteiligten aus beiden Ländern gefördert hat.
Zu den Schwerpunktthemen der aktuellen Förderrunde zählt unter anderem das Thema Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft. In Israel wird aufbereitetes Abwasser bereits seit vielen Jahren erfolgreich zur Bewässerung eingesetzt, um die Frischwasserressourcen zu schonen; die Wiederverwendungsquote liegt bei nahezu 85 Prozent. Auch in Deutschland wirken sich häufigere trockene Sommer und zusätzlich geringe Niederschläge im Winter in manchen Regionen bereits negativ auf die Wasservorräte aus. Die Nutzung von behandeltem Abwasser bietet daher hierzulande ebenfalls vielversprechende Potenziale zur Bewässerung in Landwirtschaft und Städten sowie in der industriellen Produktion. Höhere Effizienzen werden zum Beispiel durch maßgeschneiderte Nanofiltrations-Membranen im Projekt PEC-NF erreicht. Es vereint Forschende der Universität Duisburg-Essen und dem Technion in Haifa sowie Beteiligte des in Erkrath ansässigen Membranspezialisten CUT Membrane Technology.
Der Tagungsband zum Statusseinar mit allen Projektergebnissen steht hier zum Download bereit.
Zum Abschluss des Seminars unterstrichen die Beteiligten die große Bedeutung der jahrzehntelangen Wassertechnologie-Kooperation zwischen BMBF und MOST. Beide Länder streben eine Fortsetzung an. Zum letzten Stichtag am 13.03.2024 wurde wieder eine größere Anzahl von Projektbewerbungen zu den Themen „Biotechnologie für die Wasseraufbereitung" und „Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft" eingereicht, die derzeit ausgewertet werden. Ausgewählte Ergebnisse der Kooperation sind auch im BMBF-Innovationsatlas Wasser einzusehen.
Quelle: PTKA