H2-Reallabor-Update von Wissenschaft und Industrie

Rund 90 Forschende beim zweiten Jahrestreffen des Projekts „H2-Reallabor Burghausen – ChemDelta Bavaria“

Der aktuelle Forschungsstand des auf vier Jahre und mit einem Budget von fast 60 Millionen Euro ausgestatteten Projekts „H2-Reallabor Burghausen – ChemDelta Bavaria" stand beim zweiten Jahrestreffen der Projektteilnehmer im Fokus. Der Fortschritt der acht Arbeitspakete wird in konkrete Phasen mit Versuchscontainern führen, zuerst bei den Wissenschaftspartnern und dann vor Ort im Chemiedreieck.

Mit dem im April 2023 gestarteten Reallabor-Projekt sollen neue Technologien entwickelt werden, um Wasserstoff als stoffliche Basis in der chemischen Industrie zu nutzen: Der Forschungsschwerpunkt liegt dabei in den Produktionsstandorten des bayerischen Chemiedreiecks. Gefördert wird das Projekt bis März 2027 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit über 40 Millionen Euro.

Rund 90 Forscherinnen und Forscher der acht Reallabor-Arbeitspakete aus Wissenschaft und Wirtschaft trafen sich zum zweitägigen Jahrestreffen im oberbayerischen Burghausen, im Zentrum des „ChemDelta Bavaria", des bayerischen Chemiedreiecks. Begrüßt wurden sie von Gesamtprojektleiter Dr. Christian Hackl von der Reallabor Burghausen – ChemDelta gGmbH und vom Leiter des Burghauser Werks der Wacker Chemie AG, Dr. Peter von Zumbusch. 

Die „Status-Updates" und der gegenseitige Austausch am Campus Burghausen der TH Rosenheim standen dabei im Mittelpunkt für die Forschenden. Diese kommen von zwölf Lehrstühlen und sechs Fachrichtungs-Professuren der Hochschulen TU München, TH Rosenheim und OTR Regensburg, von den zwölf Partnerfirmen aus der Industrie sowie von zwei Forschungseinrichtungen. Die Leiter der acht H2-Reallabor-Arbeitspakete stellten die nach mittlerweile zwei Jahren im Verbundprojekt erzielten Forschungsergebnisse und Innovationen vor.

Dr. Christian Hackl zeigte sich begeistert über die „zahlreichen Innovationen", die entwickelt werden konnten und zog eine positive Bilanz für den Status der Arbeitspakete: Trotz mancher Widrigkeiten, wie zum Beispiel durch den Wegfall des Firmenprojektpartners Landwärme wegen Insolvenz, laufe es gut. 

„Die Ampeln der Einzelprojekte stehen überwiegend auf grün. Wir kommen heute noch wie zeitlich geplant aus der Phase der Vorarbeiten heraus und treten dann sogar bei einigen Arbeitspaketen schon in die Phase der konkreten Umsetzung, in Form von Versuchscontainern, die zuerst bei den Wissenschaftspartnern aufgebaut und im Anschluss bei den Industriestandorten im Chemiedreieck betrieben werden."

Nach dem Jahrestreffen stehen die nächsten Meilensteine des H2-Reallabor-Projekts laut Dr. Hackl bereits an: Die einzelnen Arbeitspaket-Teams diskutieren in vertraulichen Workshops mit ausgewählten Unternehmensvertretern technische Details und das weitere Vorgehen. Außerdem wird das H2-Reallabor Burghausen im Rahmen eines externen „Industry-Roundtable" auch Verantwortliche von Firmen aus der südostbayerischen Wirtschaftsregion, die nicht am Verbundprojekt beteiligt sind, zum Informationsaustausch einladen.

Hintergrundinformationen:

Das Projekt H2-Reallabor Burghausen – ChemDelta Bavaria (H2 steht für Wasserstoff) wird mit aktuell über 40 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das ihm angeschlossene FONA „Forschung für Nachhaltigkeit" (Eine Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung) im Zeitraum von April 2023 bis März 2027 gefördert: Damit sollen neue Technologien entwickelt und zur Marktreife geführt werden, um Wasserstoff insbesondere als stoffliche Basis in der chemischen Industrie zu nutzen. 

Die Gesamtleitung des Projekts H2-Reallabor Burghausen – ChemDelta Bavaria liegt bei der Reallabor Burghausen - ChemDelta Bavaria gGmbH, die 2021 von der Stadt Burghausen, dem Landkreis Altötting sowie sechs weiteren Gesellschafter aus der Chemieindustrie und der Logistik als gemeinnützige Gesellschaft gegründet wurde, um innovative und nachhaltige Lösungen für die Transformation der Region ChemDelta Bavaria hin zur Wasserstoffwirtschaft zu erforschen und zu Anwendungsmöglichkeiten in weiteren Branchen einschließlich der Logistik zu entwickeln. www.reallabor-burghausen.de

ChemDelta Bavaria: Das bayerische Chemiedreieck im südöstlichen Oberbayern gehört zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren des High-Tech-Standorts Bayern und zu den bedeutenden Chemieregionen Europas. Die rund 25 Unternehmen der chemischen Industrie beschäftigen direkt mehr als 20.000 Menschen und erwirtschaften ein Gesamtumsatzvolumen von rund 12 Mrd. Euro. Das entspricht rund 50 Prozent aller Chemiebeschäftigten in Bayern und über sechs Prozent des deutschen Chemieumsatzes. www.chemdelta-bavaria.de