Impulse zur Marktreife für grüne Innovationen
Neue Produkte mit Mehrwert für das Klima; neue Technologien, die Edelmetalle und seltene Erden zurückgewinnen – das BMBF fördert grüne Innovationen, die den letzten Schritt zur Marktreife gehen. Zum Status quo tauschen sich Forscher und Unternehmer auf ihrer Konferenz am 3. und 4. Mai aus.
Zum Beispiel, indem sie recycelte Kohlenstofffasern für Leichtbauteile von Fahrzeugen verwenden. Im Projekt „MAREMO stellen sieben Partner aus Automobil- und Textilbranche und das Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik passgenaue Bauteile aus diesem Recycling-Material her. Die schichtweise aufgebauten Produkte sind besonders leicht und sparen neben Material auch Kraftstoff.
Im Projekt „Production Dreams ersetzen Wissenschaftler der Aachen University und der Technischen Universität Berlin Erdöl durch Kohlendioxid. Gemeinsam mit dem Werkstoffhersteller Covestro arbeiten sie an einem Verfahren, um Kunststoffe aus dem Treibhausgas Co2 herzustellen. Erste Tests im Labor ergaben die Machbarkeit, nun soll ein kontinuierliches Verfahren im industriellen Maßstab entwickelt werden. Ist es erfolgreich, können Kunststoffe produziert werden, die zu einem Viertel aus CO2 statt aus Erdöl bestehen.
Oder: „Eco-Pump-Drive, ein Projekt, das Antriebssysteme komplett ohne seltene Erden herstellen will. Diese Systeme kommen in Umwälzpumpen für Heizungen, Klima- und Solaranlagen zum Einsatz. Forscher der Hochschule Kaiserslautern und das Unternehmen KSB unterziehen entsprechende Prototypen in ihrem Projekt dem Praxistest. Der Markt für dieses neue Produkt ist umfangreich: Jährlich werden in Europa rund 14 Millionen dieser Umwälzpumpen hergestellt.
Andere Projekte erforschen u.a. die Herstellung neuer nachhaltiger Reinigungsgase für die Halbleiterindustrie, das Einsparen von Silber in elektronischen Schaltgeräten oder umweltfreundliche Verfahren für die Lederherstellung. Damit wollen diese Vorhaben nicht nur Ressourcen und Umwelt schonen, sie können die deutsche Wirtschaft auch unabhängiger von Exporten machen.
Die 17 Forschungsvorhaben laufen bis zum Jahr 2018 bzw. 2020. Auf ihrer Statuskonferenz in Frankfurt/Main tauschen sich die Beteiligten jetzt über erste Erkenntnisse aus. Acht Projekte sind zum Jahresanfang 2016 gestartet; neun weitere zu Beginn des Jahres 2017.