Erneuter Erfolg bei der Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns: BMBF-Projekt BioRescue erzeugt erstmals erfolgreich in-vitro Embryos

Das internationale Forscherteam des BMBF-Projektes BioRescue hat erneut einen erfolgreichen Meilenstein zur Rettung des vom Aussterben bedrohten Nördlichen Breitmaulnashorns erreicht. Das Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Tierärzten konnte durch fortschrittliche Methoden der künstlichen Befruchtung erstmalig zwei Embryos des Nördlichen Breitmaulnashorns erzeugen.

Ende August 2019 konnte das Forscherteam um Koordinator Prof. Thomas Hildebrandt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) den beiden letzten verbliebenen weiblichen Tieren im Ol Pejeta Schutzgebiet in Kenia erstmals Oozyten (unreife Eizellen) entnehmen. In den vergangenen Tagen gelang es nun dem Projektpartner Prof. Cesare Galli und seinem Team in den Avantea Laboratories in Cremona, Italien, diese Eizellen erfolgreich mit tiefgefrorenem Sperma zweier bereits verstorbener männlicher Tiere in-vitro zu befruchten. Die Embryos des Nördlichen Breitmaulnashorns (Ceratotherium simum cottoni) werden nun in flüssigem Stickstoff aufbewahrt, bis sie einer Leihmutter – einem Weibchen des artverwandten Südlichen Breitmaulnashorns – eingepflanzt werden können.

Das Nördliche Breitmaulnashorn ist akut vom Aussterben bedroht. Die beiden letzten Tiere dieser Art – die Weibchen Najin und Fatu – können aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr trächtig werden. Ziel des Projektes BioRescue ist es daher, Hochtechnologien der assistierten Reproduktion und weitere innovative Ansätze der Biomedizin zu entwickeln, um das Überleben dieser Art zu sichern.

Das BMBF fördert das Projekt BioRescue im Rahmen der BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt. In dem Projekt arbeiten das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung und das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin mit Forschern aus Italien, Kenia, Tschechien, Japan und den USA zusammen.