Karliczek: Wasserstoff-Partnerschaft mit Afrika geplant

Bundesforschungsministerin und nigrischer Amtskollege verständigen sich über Aufbau einer Wasserstoff-Partnerschaft mit Westafrika.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und ihr nigrischer Amtskollege und Vorsitzender des Ministerrats des Kompetenzzentrums für Klimawandel und angepasste Landnutzung WASCAL, Yahouza Sadissou, haben sich in Berlin auf ein Maßnahmenpaket zum Ausbau der strategischen Partnerschaft mit Westafrika verständigt. Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:

„Afrika ist ein Chancen-Kontinent. Grüner Wasserstoff als das Öl von morgen zählt zu den ganz großen Chancen. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir heute den Grundstein für eine Wasserstoff-Partnerschaft gelegt haben. Sie birgt große Chancen für alle Beteiligten: für Westafrika, für Europa und für das Innovationsland Deutschland. Der Anfang ist gemacht: Wir haben einen Potentialatlas zu Grünem Wasserstoff in Westafrika auf den Weg gebracht. In den 15 ECOWAS-Staaten haben Expertenteams ihre Arbeit aufgenommen. Schon Ende des Jahres wollen wir den Potentialatlas veröffentlichen.

Die Zusammenarbeit mit Afrika beim Megathema Grüner Wasserstoff wird Deutschland zu einem Schwerpunkt der EU-Ratspräsidentschaft machen. Damit tragen wir auch zum Erfolg des europäischen Green Deal bei.

Für mein Ministerium hat Afrika eine besondere Bedeutung. Deshalb habe ich vor anderthalb Jahren unsere neue Afrika-Strategie vorgestellt. Sie steht unter dem Leitgedanken ‚Perspektiven schaffen!' und stellt Innovation, Qualifizierung der Menschen und Anwendungsnähe in den Mittelpunkt unserer Zusammenarbeit.

Mit den westafrikanischen Staaten können wir im WASCAL-Verbund auf eine langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit zurückblicken. Diese wollen wir im beiderseitigen Interesse intensivieren. Dazu zählt unser erfolgreiches Graduiertenschulprogramm, das bislang rund 350 Absolventinnen und Absolventen in Disziplinen wie Ernährungssicherung und Wassermanagement hervorgebracht hat. Zudem werden wir mit dem Neubau des WASCAL-Kompetenzzentrums in Burkina Faso eine leistungsstarke Forschungsinfrastruktur für Klima- und Umweltdaten errichten."

Forschungsminister Sadissou sagte:

„Seit fast zehn Jahren arbeiten WASCAL und BMBF erfolgreich zusammen und haben es bereits 200 Nachwuchswissenschaftlern ermöglicht, sich in zehn miteinander verbundenen Themenfeldern zum Klimawandel zu qualifizieren, hydrometeorologische Beobachtungsstationen zu unterstützen und an maßgeschneiderten Modellen und Informationen für die Politik und lokalen Anpassungsstrategien zu arbeiten."

Hintergrund

Im internationalen Leuchtturmprojekt WASCAL (West African Science Service Centre on Climate Change and Adapted Land Use), schafft das BMBF seit 2010 mit den Mitgliedsländern Benin, Burkina Faso, Côte d'Ivoire, The Gambia, Ghana, Kapverden, Mali, Niger, Nigeria, Senegal und Togo gemeinsame wissenschaftliche Kooperationsstrukturen in der Region. Ziel ist es, die Wissensbasis zum Thema „nachhaltiges Landmanagement unter dem Einfluss von Landnutzung- und Klimawandel" zu verbessern, um so die wirtschaftliche und soziale Situation und die Resilienz Westafrikas zu stärken. Das BMBF hat hierzu die Weiterführung des Graduiertenschulprogramms sowie das Engagement für Wasserstoff als Energieträger der Zukunft zugesichert.