Karliczek: Wir gehen neue Wege im Kampf gegen die globale Wasserkrise
Forschungsergebnisse der Fördermaßnahme „WavE“ zeigen, wie mehr Wasser durch Recycling und Entsalzung gewonnen werden kann
Am 3. und 4. Dezember werden auf der Abschlusskonferenz der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekte zur nachhaltigen „Erhöhung der Wasserverfügbarkeit durch Wasserwiederverwendung und Entsalzung" (WavE) in Berlin Ergebnisse vorgestellt. Anlässlich der Konferenz erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:
„Wasser ist Leben und der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung. Die Berichte des Weltklimarats belegen jedoch, dass in vielen Regionen der Welt in den kommenden Jahrzehnten weitere Dürren und Extremwetterereignisse drohen. Und wir wissen, dass nur ein geringer Teil des auf der Erdoberfläche vorkommenden Wassers in ausreichender Qualität zur Verfügung steht.
Diese Entwicklung geht uns alle an. Daher gehen wir neue Wege im Kampf gegen die globale Wasserkrise und fördern beispielsweise innovative Technologien zur Wasserwiederverwendung. So trägt die Forschung des BMBF dazu bei, die verfügbare Menge des Wassers in Regionen mit Wassermangel zu erhöhen. Das ist entscheidend im Kampf gegen die globale Wasserkrise. Nicht zuletzt können wir auf diesem Weg auch den Innovationen und damit wirtschaftlichen Chancen der Umwelttechnologien ‚made in Germany' auf die Sprünge helfen."
Wasser wird durch intensive Nutzung weltweit zunehmend knapper. Über drei Milliarden Menschen leben bereits in Ländern mit Wassermangel, und selbst in Deutschland haben starke Trockenperioden in den vergangenen zwei Jahren regional zu Ernteausfällen geführt.
Neue Verfahren und Konzepte zur Wasserwiederverwendung können helfen, den steigenden Wasserbedarf weltweit nachhaltig zu decken. So haben Forschende neue Technologien entwickelt, die kommunale Abwässer sicher und wirtschaftlich recyceln. Diese können anschließend in der Landwirtschaft zur Bewässerung genutzt werden. Zudem ermöglichen Verbesserte Membranfilter, Salzwasser effizienter und nachhaltiger für die Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und industrielle Produktion aufzubereiten. Das spart Frischwasser. Darüber hinaus können Rückstände aus dem gereinigten Wasser, zum Beispiel Salze, als Rohstoffe weiterverwendet werden.
Das Ziel der BMBF Forschungsförderung ist, Forschung und Innovation für Nachhaltigkeit zu einer Marke für Deutschland zu etablieren. Denn der Leitmarkt „Nachhaltige Wasserwirtschaft" hat mit einem prognostizierten jährlichen Wachstum von 12 Prozent und einem Volumen von knapp 80 Milliarden Euro im Jahr 2025 die höchste Wachstumsrate in der Green Tech in Deutschland.
Hintergrund:
13 Verbundprojekte mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis haben in der Fördermaßnahme „Zukunftsfähige Technologien und Konzepte zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit durch Wasserwiederverwendung und Entsalzung" (WavE)" nach dreijähriger Forschungszeit neue Lösungen für eine nachhaltige Wasserversorgung von Haushalten, Industrie und Landwirtschaft entwickelt.
Für die bei der Wasseraufbereitung anfallenden Reststoffe wurden ebenfalls Verfahren erarbeitet, um diese nachhaltig zu nutzen und wiederzuverwerten. Die in WavE erzielten Ergebnisse tragen auch dazu bei, Standards für eine sichere Wiederverwendung kommunaler Abwässer auf europäischer Ebene aufzubauen. Aktuell beschäftigt sich eine EU-Gesetzesinitiative mit Mindestanforderungen für den Einsatz dieser Wässer in der Landwirtschaft. Das BMBF hat für WavE rund 32 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Für die Öffentlichkeit sollen die Ergebnisse und Produkte aus WavE und anderen Fördermaßnahmen der BMBF-Wasserforschung künftig über die neue Homepage „Innovationsatlas Wasser" online verfügbar sein.