Konferenz #Zukunftsstadt2024 – Transformationsforschung stärken und gute Ideen in die Welt bringen
Die Veranstaltung „Stadt-Land-Zukunft - Konferenz Zukunftsstadt 2024“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) fand am 13. und 14. März 2024 in der „Alten Münze“ in Berlin statt. Rund 370 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Kommunen diskutierten die Ergebnisse aus mehreren Jahren Forschung zur Stadtentwicklung und zur Mobilitätsforschung für mehr Nachhaltigkeit. Darüber hinaus ging es um die Fragestellung, wie die gewonnenen Erkenntnisse in der Praxis wirken können. Wie kommen wir vom Wissen zum Handeln?
An zwei Tagen kamen rund 370 Menschen zusammen, die sich für eine nachhaltige Stadtentwicklung engagieren. Die Konferenz #Zukunftsstadt2024 in Berlin war ein lebendiger Treffpunkt des fachlichen Austauschs für Wissenschaft und Praxis. Erfahrungen aus langjährigen Forschungsaktivitäten und -projekten aus der Zukunftsstadtforschung füllten das Plenum, den Markt der Möglichkeiten und die Workshopräume. Ziel des BMBFs war es, die Ergebnisse im Kontext der Zukunftsstrategie des BMBFs und der Transformationsinitiative „Stadt-Land-Zukunft" zu diskutieren.
Bundesministerin für Bildung und Forschung eröffnete die Konferenz
Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger eröffnete die Konferenz und machte deutlich, wie wichtig die Transformation zur Nachhaltigkeit für das BMBF ist – sowohl in Städten, als auch in Regionen. Dabei stellte sie heraus, dass Stadt und Land keine Gegensätze bedeuten müssen und noch viel weniger das Prinzip „Progress vs. Provinz" vorherrsche, sondern beiden Räumen gleichermaßen die Zukunft gehöre. Wissenschaft und Forschung müssten für „übermorgen" innovative Ideen für mehr Klimaschutz, nachhaltige Mobilität, nachhaltige Gebäude und Resilienz sowie soziale und technologische Innovationen beisteuern. Das BMBF werde dabei mit der Forschungsförderung weiterhin kräftig unterstützend tätig sein.
Volles Programm, inspirierende Vorträge und spannende Diskussionen
Das Konferenzprogramm hatte viel zu bieten: Dr. Stefan Carsten inspirierte das Publikum in seiner Keynote mit der Frage, wie unsere Städte und Regionen in etwa zehn Jahren aussehen. Als Zukunftsforscher für Stadt- und Mobilitätsthemen skizzierte er die Entwicklung hin zu multifunktionalen Räumen der wissensbasierten Stadt.
Prof. Dr. Thomas Esch vom Earth Observation Center (EOC) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zeigte mit einer eindrucksvollen Präsentation, welche Möglichkeiten sich anhand von Satellitensystemen und der Digitalisierung ergeben, um die Stadtentwicklung aus einer Perspektive "von oben" zu analysieren. Dabei wurde deutlich, dass das Auswertungspotenzial von satellitengestützten Aufnahmen in der nachhaltigen Stadtentwicklung - wie zum Beispiel bei der Solarpanelverteilung auf Dächern oder bei der Flächenentwicklung oder -verteilung - noch lange nicht ausgeschöpft ist.
Jan Hegenberg, Autor und Blogger sprach zum Thema „Verkehrswende – die unideologisch(st)e Stadtplanung". Er berichtete anschaulich über das Ringen um Akzeptanz für die Transformation zur Nachhaltigkeit und über Diskussionen, die er alltäglich auch in den sozialen Medien zum Thema führt.
Prof. Dr. Uwe Schneidewind skizzierte Perspektiven für die Zukunftsstadtforschung, die er aus seinen eigenen Erfahrungen mit dem „transformativen Experimentieren" ableitete. Diese Erfahrungen speisen sich aus seinem beruflichen Wirken in zwei sehr unterschiedlichen „Welten", der Welt der Wissenschaft und der „realen Welt" als Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal.
Mehr Informationen zu den Keynotes hier.
Die Anregungen aus dem Impulsvortrag von Uwe Schneidewind wurden im anschließenden Panel diskutiert mit Prof. Dr. Ilse Helbrecht, Professorin für Kultur- und Sozialgeographie an der Humboldt-Universität zu Berlin, mit Dr. Jens Libbe als Leiter des Forschungsbereichs „Infrastruktur, Wirtschaft und Finanzen" am Deutschen Institut für Urbanistik (Difu), mit Andrea Bitter, selbstständige Architektin als Vertreterin der Architects for Future und mit Prof. Dr. Andreas Knie, der die Forschungsgruppe "Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung" am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) leitet. Einig waren sich die Personen im Panel darin, dass mehr Interaktion zwischen Wissenschaft und Praxis notwendig sei, um Gräben zu überwinden. Hilfreich hierfür seien Grenzgänger als Vermittler zwischen beiden Welten. Mehr Informationen zur Diskussion hier.
In der Paneldiskussion des ersten Tages teilten Teilnehmende aus Praxis und Wissenschaft ihre Sicht auf die neue förderstrategische Ausrichtung der BMBF-Transformationsinitiative Stadt-Land-Zukunft: Dr. Christa Standecker, Geschäftsführerin der Europäischen Metropolregion Nürnberg, und Oda Keppler, Leiterin der Unterabteilung 72 "Nachhaltigkeit; Zukunftsvorsorge" im BMBF, sowie Prof. Dr. Johannes Orphal Leiter des Bereichs „Natürliche und gebaute Umwelt" am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Keynote-Speaker Dr. Stefan Carsten. Mehr Informationen zu den Beteiligten im Plenum.
Raum für Fragen, fachliche Diskussionen und Inspirationen für mehr Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft
Die thematischen Workshops boten den Teilnehmenden die Möglichkeit, Projektergebnisse aus rund zehn Jahren Nachhaltigkeitsforschung zu Stadtentwicklung und Mobilität zu präsentieren und zu diskutieren und ihre ganz persönliche Expertise in die Tagung einzubringen. Zudem konnten sich die Konferenzteilnehmenden ein Bild von den gegenwärtigen Schwerpunkten der transformativen Forschung machen und aktuelle Pilotprojekte aus der Transformationsinitiative „Stadt-Land-Zukunft" kennenlernen. Denn feststeht: Es gilt weiterhin, die vielen wertvollen Forschungserkenntnisse noch stärker in die Anwendung zu bringen – über die Projektgrenzen hinaus –, um Transformationsprozesse zu ermöglichen, zu verbessern und zu beschleunigen – für mehr Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft.
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