Kopernikus-Projekte präsentieren erste Ergebnisse auf der Hannover Messe
Die vier Kopernikus-Projekte ENSURE, P2X, ENavi und SynErgie nutzen die internationale Plattform der Hannover Messe um sich vorzustellen und mit den Besuchern über die Herausforderungen der Energiewende zu diskutieren.
Im Eröffnungsvortrag erläuterte Prof. De Doncker wie sich ENSURE um eine zukünftige Systemgestaltung für eine zuverlässige und sichere Energieversorgung bemühe. Dazu betrachte das Projekt Erzeugungs- und Verbrauchszenarien, Netzstrukturen, die Systemführung und insbesondere auch neue Technologien. Ferner sei die praktische Umsetzung und Erprobung in großtechnischen Demonstratoren ein weiteres zentrales Ziel. De Doncker betonte, wie entscheidend neben der vorhandenen Netztechnologie auch die entsprechenden Prüfstände und Demonstratoren zum Erfahrungsgewinn seien. „Uns fehlen die Normen fasste De Doncker einen Teil der Herausforderungen zusammen.
Anschließend erläuterte Prof. Eichel welche Rolle Power-to-X im deutschen Energiesystem haben werde und welche Syntheserouten dabei denkbar sind. Er ist sich sicher: „Power-to-X ist die Schlüsseltechnologie für die Sektorenkopplung. Maßgeschneidertes Synthesegas sei dabei der Kern des Verfahrens. „Damit haben wir einen Chemiebaukasten zur Verfügung. Das P2X-Konsortium ist in Upstream- und Downstream-Anwendungen unterteilt. Erstere untersuchen die verschiedenen Formen der Elektrolyse zur Wasserstoffgewinnung, letztere nehmen unter anderem Transportmöglichkeiten und bestimmte chemische Endprodukte unter die Lupe. Eichels Wunsch ist es dabei mit dem Projekt P2X einen Beitrag zur CO2-Wertschöpfung zu leisten. Dass die Erforschung von Power-to-X Technologien auch global von Relevanz ist und nicht nur deutsche Akteure beschäftigt, könne man an den viele Rückfragen zum Projekt aus dem Ausland ablesen.
Prof. Fridgen stellte gleich zu Beginn seines Vortrags für das Projekt SynErgie klar: „Unser Projekt hat zum Ziel die Industrie bereit zu machen, um auf starke Schwankungen im Energiesystem angemessen reagieren zu können. Dass man die Industrie so explizit in den Fokus nehme sei bei ihrem Anteil am Stromverbrauch nur konsequent. „Wenn Sie eine Aluminiumhütte flexibilisieren können, dann brauchen Sie gar nicht erst anfangen Waschmaschinen mit intelligenter Technik auszustatten machte Fridgen plakativ deutlich. Bei der Modellierung von Markt- und Stromsystemen sei beispielsweise errechnet worden, dass ein Unternehmen dank Flexibilisierungsmaßnahmen den Börsenstrompreis um 40-50% senken könnte. Man sei außerdem dabei eine gemeinsame IKT-Plattform aufzubauen, auf der die verschiedensten Optimierungslösungen gemeinsam Anwendung finden könnten. „Wir brauchen politische Signale forderte Fridgen in seinem abschließenden Plädoyer.
Maike Schmidt berichtete für das Projekt ENavi von den drei Schwerpunkten, die das Konsortium verfolgt. Dazu zählen Fragen zur Transformation des Energiesystems, der Nutzerintegration durch intelligente Steuerung, sowie die Dekarbonisierung des Verkehrs. Schmidt erläuterte das Funktionsprinzip der „Roadsmap und der Navigation, die Ableitung von Kriterien am Beispiel der „Akzeptabilität, sowie die Bedeutung von Policy Packages, die aktuell im Konsortium erarbeitet werden. Am Beispiel der Elektromobilität machte sie außerdem deutlich, welche Ergebnisse agentenbasierte Modellierungen versprechen und wie ein solcher Diffusionsprozess aussehen könnte.
Im Anschluss an die Präsentationen der vier Projekt-Partner diskutierten diese mit dem Publikum und miteinander über die vor uns liegenden Herausforderungen der Energiewende. Rund 80 Personen nahmen an der Veranstaltung teil. Dr. Robert Brandt, vom Bundesverband für Erneuerbare Energien (BEE) moderierte die Diskussion.