Grüner Wasserstoff aus Afrika: Machbarkeitsstudie H2ATLAS AFRICA erfolgreich abgeschlossen

Erfreuliche Ergebnisse für die zukünftige saubere Versorgung mit Energie lieferte das H2ATLAS AFRICA Projekt. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, untersuchte das Projekt die Bedingungen in West-, Südliches- und Ostafrika für die nachhaltige grüne Wasserstoffproduktion. Nun feierten die Projektverantwortlichen zusammen mit geladenen Gästen den erfolgreichen Abschluss des Vorhabens.

Das H2ATLAS-AFRICA-Projekt kennzeichnet den Beginn der Kooperation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und afrikanischen Partnern in der Subsahara-Region (SADC und ECOWAS Länder), um die Potenziale der grünen Wasserstoffproduktion zu erforschen. Gestartet im Januar 2020 und gefördert durch das BMBF, untersuchte das Projekt in den vergangenen Jahren die technologischen, wirtschaftlichen und sozioökonomischen Bedingungen in Ländern West-, Süd- und Ostafrikas.

Das Projekt hat analytische Werkzeuge eingesetzt, um Daten zu erneuerbaren Energiepotenzialen, Wasserressourcen und Landnutzungspräferenzen zu berücksichtigen, die die Menge des grünen Wasserstoffs sowie die Produktionskosten bestimmen. Dabei arbeitete das Projekt eng mit Partnern aus dem Forschungszentrum Jülich sowie mit Partnern in West-, Süd- und Ostafrika zusammen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Interessengruppen einbezogen werden und alle lokalen Daten in die Forschung einfließen.

Das Ergebnis des Projekts ist ein Atlas, der die Regionen Afrikas und ihre Potenziale für grünen Wasserstoff aufzeigt. Diese Karte dient als Werkzeug für Interessengruppen, Forschende und Entscheidungsträger, um zu bestimmen, welche Standorte für den Aufbau entsprechender Infrastrukturen relevant sein könnten.

„Das H2Atlas Africa Projekt markiert einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Afrika. Unsere Ergebnisse werden dazu beitragen, die Entwicklung von grünem Wasserstoff in der Region voranzutreiben und eine nachhaltige Energiezukunft zu gestalten", sagte Dr. Peter Jansens, Mitglied des Vorstands für den Wissenschaftlichen Geschäftsbereich II und III am Forschungszentrum Jülich.

Die Potenziale Afrikas für grüne Energie und grünen Wasserstoff

Zentrales Ergebnis des H2ATLAS AFRICA Projektes ist die Erkenntnis, dass der Kontinent enormes Potenzial hat, um den eigenen Energiebedarf mit erneuerbaren Quellen zu decken und sich darüber hinaus als führender Exporteur von grünem Wasserstoff zu etablieren. Das Gesamtpotenzial an erneuerbarer Energie in der Region übersteigt mehr als das 20-fache des aktuellen globalen Strombedarfs.

Erneuerbarer Strom kann zu niedrigen Kosten erzeugt werden. Bis zum Jahr 2050 könnten die meisten Standorte in der Region Strom zu Kosten produzieren, die niedriger sind als 1,9 €ct/kWh.

Die Analysen legen nahe, dass die verfügbaren Grundwasserressourcen nicht nur in der Lage sind, die aktuellen Bedarfe des Menschen und der Umwelt in der Region zu decken, sondern haben auch die Kapazität, die Produktion von grünem Wasserstoff unter aktuellen und zukünftigen Klimabedingungen zu unterstützen. Allerdings wird es unter zukünftigen Klimabedingungen zu einem gewissen Rückgang kommen.

Zusammenfassend bestehen die größten Potenziale für grünen Wasserstoff pro Fläche in der Sahara und in der Nama-Karoo Ökoregion im südlichen Afrika. Allerdings haben auch Regionen mit geringeren Flächenpotenzialen sehr bedeutende Qualifikationen für die Erzeugung grüner Energie und Wasserstoffs.

Bedarf an Energie und grünem Wasserstoff

Afrika hat eine stetig wachsende Bevölkerungszahl von knapp 1,3 Milliarden Menschen. Dies führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Energie und verbesserter Infrastruktur, um dem Wachstum gerecht zu werden. Die nachhaltige Entwicklung Afrikas und die Bekämpfung des Klimawandels setzen ein ganzheitliches Energiesystem voraus, das von erneuerbaren Energien angetrieben wird.

Dieses Ziel, Energiesysteme zu schaffen, die zu 100 Prozent auf regenerativer Energie basieren, ist eine große Herausforderung. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und mithilfe grenzübergreifender Partnerschaften wird es gelingen, umsetzbare klimafreundliche Lösungen zu finden. Der H2-Potenzialatlas dient als Entscheidungshilfe für die Nutzung von grünem Wasserstoff und Wasserstoffderivaten als Energieoption.

Das Ziel ist die Unterstützung einer nachhaltigen und wirtschaftlichen Entwicklung des afrikanischen Kontinents durch eine beständige Wasserstoffwirtschaft, wodurch Afrika als Exporteur von grünem Wasserstoff seine Bedeutung auf den internationalen Energiemärkten stärken kann.