Anwendung von durchströmten Reingungswänden zur Sanierung von Altlasten (RUBIN)
Ziel ist die Erarbeitung verallgemeinerungsfähiger Kriterien für den Bau und Betrieb von durchströmten Reinigungswänden. Hauptaufgabe ist es, die Potenziale und Anwendungsgrenzen sowie die Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit zu ermitteln.
Bei der Altlastensanierung kommt der Reinigung kontaminierter Grundwässer eine wichtige Bedeutung zu. Als Alternative zu den aktiven Verfahren nach der so genannten „Pump- and - Treat (P&T)"-Methode wurde in den letzten Jahren intensiv an der Entwicklung und Erprobung passiver in-situ-Sanierungstechnologien mittels so genannter durchströmter Reinigungswände gearbeitet. Diese reaktiven Wände werden direkt in den Grundwasserabstrom von Schadensherden eingebaut, um Schadstoffe direkt im Grundwasserleiter mittels reaktiver Materialien abzubauen. In der Praxis kommen vor allem zwei Technologievarianten zum Einsatz: die vollflächig durchströmte Reinigungswand und das Funnel-and-Gate-System. Die Technologie der durchströmten Reinigungswände wurde vor allem in Nordamerika vorangebracht, wo sie bereits als etablierte Technik gilt. Durch den Förderschwerpunkt RUBIN konnte bei den Reinigungswänden der Anschluss an den internationalen Stand von Wissenschaft und Technik erreicht und die Technologie in Deutschland bis zur Praxisreife vorangebracht werden.
Die bis 2006 vorliegenden Ergebnisse wurden unter Berücksichtigung der nationalen, aber auch der internationalen Erfahrungen in einem Leitfaden mit Handlungsempfehlungen zusammengefasst. Das Handbuch enthält für die Sanierungspraxis eine Fülle von Informationen zur „Wand-Technologie" und dient Entscheidungsträgern als Orientierungshilfe. Das Handbuch (2006) zeigte aber auch Defizite auf, die noch einer weiteren Bearbeitung bedurften. In weitergehenden Forschungsarbeiten werden daher die Zusammenhänge zwischen Eisenreaktivität, Gasbildung, Bildung mineralischer Niederschläge und mikrobieller Aktivität in Eisenschüttungen aufgeklärt, die unterschiedliche Reaktivität von technischen Eisensorten ermittelt und die Entfernung von heteroaromatischen Kohlenwasserstoffen mittels Aktivkohle untersucht. Der Förderschwerpunkt soll mit einer Fortschreibung des Handbuches (noch geplant für 2011) abgeschlossen werden.
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