PlasmaWood: Holzschutzbehandlung durch Niederdruckplasma – Erschließung des Nutzungspotenzials von Holz als nachwachsender, CO2-neutraler Baustoff

Regen, Frost oder Wind: Gebäudefassaden sind anfällig für witterungsbedingte Schäden. Eine Behandlung von Holzfassaden mit Niederdruckplasma stellt eine neue, nachhaltige Methode dar. Daran forscht das vom BMBF geförderte Projekt „PlasmaWood“.

Holz ist eines der ältesten Baumaterialien der Menschheit. Das Potenzial von Holz für Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und CO2-Bilanz im Gebäudesektor ist groß. Dennoch spielt der Rohstoff beim Gebäudebau und vor allem bei der Fassadengestaltung eine untergeordnete Rolle.

Grund für die zurückhaltende Verwendung von Holzfassaden besteht in der mangelnden (Witterungs-) Beständigkeit, die eine wiederkehrende und damit kostenintensive Oberflächenbehandlung erforderlich macht.
Das Forschungsprojekt PlasmaWood hat zum Ziel, diese Vorbehalte aufzulösen: durch Entwicklung neuer Methoden und Verfahren, um Außenfassaden nachhaltig, wirtschaftlich und witterungsbeständig zu beschichten. So soll der CO2-neutrale Werkstoff Holz zunehmend im Hausbau verwendet werden können.

Mittels der sogenannten Niederdruckplasmatechnologie wird ein nachhaltiges und umweltfreundliches Verfahren entwickelt, welches für die Herstellung witterungsbeständiger Fassadenelemente eingesetzt werden kann.
Plasmabeschichtungen finden sich auf den Oberflächen zahlreicher Alltagsgegenstände, wie zum Beispiel bei Brillen, Hörgeräten oder Kinder-Spielzeug. Das Produktionsverfahren sorgt dafür, dass Oberflächen unter anderem besonders strapazierfähig werden, schmutz- und wasserabweisend oder rostfrei bleiben. Die Anwendung des Verfahrens mit Niederdruckplasma wird in diesem Projekt erstmalig für Holz erforscht.

Zunächst werden hierfür Untersuchungen an kleinen Standardproben im Labormaßstab durchgeführt. Hierbei werden Erkenntnisse über die Haftung und Stabilität der Beschichtungen gewonnen. In einem weiteren Schritt werden Fassadenbauteile für die Verwendung im Außenbereich mit den erforschten Methoden behandelt. Damit eine Zersetzung durch Pilze verhindert wird, werden zusätzlich Hilfsstoffe zur Schädlingsabwehr (sogenannte biozide Additive) untersucht.

Durch dieses Verfahren könnten Außenfassaden in Zukunft langzeitstabiler beschichtet, Lackierarbeiten minimiert und damit verbundene Umweltemissionen verringert werden.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt „PlasmaWood" im Rahmen des Förderprogramms „KMU-innovativ: Ressourcen- und Energieeffizienz" mit einer Summe von rund 700.000 Euro.


Projektleitung

Jörg Eisenlohr
plasma technology GmbH
Marie-Curie-Straße, 871083 Herrenberg

Tel.: 07032 91838-150
E-Mail: j.eisenlohr@plasmatechnology.de

Zuletzt geändert am