PHöMixBeton – Prozess zur Herstellung alkalisch aktivierter Binder durch das Schmelzen mineralischer Reststoffe für ein ökologisch gesteuertes Mixdesign von Beton
Um CO2-Emissionen in der Betonindustrie zu reduzieren, forscht das vom BMBF geförderte Projekt PHöMixBeton an einer Alternative zum Einsatz von Zement als „Kleber“ im Beton und untersucht dabei alkalisch aktivierte Bindemittel aus Reststoffen.
In Deutschland ist die Beton- und Zementindustrie für etwa drei Prozent der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich. Um den meistgenutzten Baustoff Beton klimaschonender herstellen zu können, werden Alternativen für das im Beton verwendete Bindemittel Zement gesucht. Denn: Die hohen CO2-Emissionen sind insbesondere auf die Prozesse zur Zementherstellung zurückzuführen.
Vielversprechend sind sogenannte alkalisch aktivierte Bindemittel, die sich aus einem Zementersatzstoff und einem alkalischen Aktivator zusammensetzen. Dabei sind aber nur diejenigen Bindemittel ökologisch vorteilhaft, die mit geringen Aktivatormengen auskommen, wie zum Beispiel Hüttensande – einem Nebenprodukt der Roheisenherstellung.
Neuer Beton-„Kleber" aus wiederverwendeten Abfallstoffen
Das Projekt PHöMixBeton verfolgt einen neuen Weg und untersucht die Verwendung von bisher ungenutzten sekundären Reststoffen als Bindemittel. Der Vorteil: Diese Reststoffe sind langfristig verfügbar und können so nachhaltig weiter- und wiederverwendet werden. Wichtig ist, dass die Reststoffe möglichst leicht aktivierbar sind, um die für den Prozess eingesetzte Energie – und den damit verbundenen CO2-Ausstoß – möglichst gering zu halten. Als Beispiele für solche bisher ungenutzten Reststoffe sind Schlacken zu nennen, die bei der Gewinnung und Verarbeitung von Metallen oder bei Müllverbrennung entstehen. Diese Schlacken stehen in Deutschland und Europa in größerer Menge zur Verfügung. Eine Herausforderung und gleichzeitig Chance für das Projekt ist, dass diese Reststoffe in vielen unterschiedlichen Anlagen anfallen und somit auch die Zusammensetzungen stark variieren.
Ziel des Projektes ist, die Schlacken als hochwertiges Bindemittel nutzbar zu machen. Das breite Spektrum an möglichen Rohstoffen birgt großes Potenzial für eine deutliche CO2-Reduktion in der Betonindustrie und zur zirkulären Wertschöpfung und Stoffverwertung.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt PHöMixBeton innerhalb seiner Fördermaßnahme KlimPro-Industrie mit rund 1,9 Millionen Euro.
Projektleitung
Dr. Christoph Kemper
EWW – Elektrowerk Weisweiler
Dürener Str. 487, 52249 Eschweiler
Tel.: +49 2403-646386
E-Mail: kemper@elektrowerk.de
Zuletzt geändert am