BREsilient II – Klimaresiliente Zukunftsstadt Bremen – Umsetzungs- und Verstetigungsphase
Bremen ist durch die Folgen des Klimawandels auf vielfältige Weise betroffen. Im Projekt BREsilient II werden in vier Modellbereichen gemeinsam mit betroffenen Bürgerinnen und Bürgern Anpassungsmaßnahmen umgesetzt.
Neben Hitzeperioden und Starkregenereignissen wird in Bremen auch der Meeresspiegelanstieg zu einer zunehmenden Herausforderung. Das Projekt „BREsilient II – Klimaresiliente Zukunftsstadt Bremen – Umsetzungs- und Verstetigungsphase" knüpft hier an seine Forschungs- und Entwicklungsphase an und setzt nun in vier Modellbereichen in Bremen Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels um. Unter Federführung der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau arbeiten das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) sowie die Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg zusammen an Formaten zur Beteiligung der Akteure vor Ort.
In der Pauliner Marsch, einem Naherholungsgebiet vor der Hauptdeichlinie der Weser, und in einem Überschwemmungsgebiet an der Blumenthaler Aue steht die Hochwasserrisikovorsorge im Mittelpunkt. Während der steigende Meeresspiegel und Sturmfluten an der Weser zu einem Problem werden können, ist es in dem Einzugsgebiet der Blumenthaler Aue die zunehmende Gefahr durch Starkregen. Durch die Gründungen einer „Sturmflutpartnerschaft" und einer „Starkregenpartnerschaft" zwischen Stadtverwaltung und Öffentlichkeit sollen betroffene Bewohnerinnen und Bewohner, Vereine und Firmen durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit sensibilisiert und damit Risiken minimiert werden. Mit Einführung eines Frühwarnsystems soll zukünftig außerdem auf kurzfristige Extremwetterereignisse reagiert und durch eine Machbarkeitsstudie die Entwässerungssituation nach Überschwemmungen verbessert werden.
Für die Stadtverwaltung Bremen werden außerdem die bereits entwickelten Kosten-Nutzen-Analysen zu ausgewählten Klimaanpassungsmaßnahmen konkretisiert und um weitere Ökosystemleistungen, wie zum Beispiel gesundheitliche Effekte von Straßenbäumen ergänzt. Die Ergebnisse fließen in ein Beratungstool ein, durch welches unter anderem analysiert werden kann, wo die Effekte von mehr Stadtgrün ökonomisch und regional am stärksten wirken.
Auch die Maritime Logistik, die einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor in Bremen darstellt, ist von den Folgen des Klimawandels betroffen. Die global vernetzten Unternehmen und komplexen Lieferketten sind bei Störungen durch Extremwetter, die durch den Klimawandel mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zunehmen werden, auf kurzfristige Alternativen und Maßnahmen angewiesen, um handlungsfähig zu bleiben und ihre Fracht trotz Störung ans Ziel zu bringen. In Simulationen wurden hierzu verschiedene Szenarien untersucht. In einer simulierten Umgebung wird nun die Einrichtung eines sogenannten Inland-Hubs und eines Entscheidungs-Unterstützungssystems (EUS) getestet, mit denen Unternehmen bei auftretenden Herausforderungen schnell umdisponieren können. Ein Inland Hub (auch Inland Port) ist ein Computer-System, das mit einem Seehafen direkt verbunden ist und die Verkehrsträger Bahn, Binnenschiff und Lkw bedient. Über diesen virtuellen Hub kann die Fracht spontan und flexibel auf unterschiedliche Transportträger (See, Binnenschiff, Zug, Straße) aufgeteilt werden. Das EUS, welches zukünftig als ein Beratungsinstrument für Logistikunternehmen dienen soll, ermittelt dazu, welches Transportmittel für welche Situation am zuverlässigsten ist.
In der Umsetzungsphase werden die Auswirkungen des Klimawandels nun auch für weitere Branchen untersucht, Unternehmen durch Recherchen und Beratungstools unterstützt und der Austausch und das Voneinander-Lernen zum Thema Klimaanpassung unter den Unternehmen gefördert.
Für dieses Projekt stellt das BMBF 1,18 Millionen Euro zur Verfügung.
Verbundkoordination
Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen
Dr. Lucia Herbeck, Projektleiterin
An der Reeperbahn 2
28217 Bremen
E-Mail: bresilient@umwelt.bremen.de
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