Grüne Stadt der Zukunft – klimaresiliente Quartiere in einer wachsenden Stadt

Klimawandel und Bevölkerungszunahme stellen München vor besondere Herausforderungen. Wie kann trotz baulicher Verdichtung eine leistungsfähige grüne Infrastruktur in die Stadt integriert werden? Welche Rolle haben Akteure der Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel zu ermöglichen?

Gerade in wachsenden Städten bestehen Zielkonflikte zwischen dem Flächenbedarf für das Wohnen und Bedarfen für Grün- und Freiflächen. Letztere sind für eine klimaresiliente Stadtentwicklung dringend notwendig. Das Projekt „Grüne Stadt der Zukunft" nahm sich dieser Herausforderung an: In einer dreijährigen Forschungs- und Entwicklungsphase hat das Projekt Lösungsansätze zum Umgang mit den Herausforderungen Klimawandel und Nachverdichtung entwickelt. Am Beispiel der Landeshauptstadt München wurden integrative Ansätze in der Stadtplanung erprobt. Die Ergebnisse wurden in Broschüren und Factsheets zusammengefasst.

In der anschließenden Umsetzungs- und Verstetigungsphase hatte das Projekt „Grüne Stadt der Zukunft II" das Ziel, die gewonnenen Erkenntnisse aus der Hauptphase in die Praxis zu überführen. Das Projekt gliederte sich in zwei thematische Schwerpunkte:

Schwerpunkt 1: Mainstreaming von wissensbasiertem Planen für klimaresiliente Stadtquartiere – städtebaulich-landschaftsplanerische Wettbewerbe als Schlüsselinstrument für das Mainstreaming von klimaaktiven Maßnahmen in der Stadtplanung
Im Arbeitspaket ‚Mainstreaming' wurde eine frühzeitige und damit wirksame Integration von Klimaanpassung- und Klimaschutzaspekten in die Planungspraxis erprobt. Dafür wurden sowohl städtische Arbeitsgrundlagen für Verfahren der Stadt- und Bauleitplanung hinsichtlich den Aspekten Klimaanpassung und Klimaschutz erarbeitet als auch Wettbewerbsprozesse in der Stadt München durch Forschungs- und Praxispartner begleitet. Vor allem der städtebaulich-landschaftsplanerische Wettbewerb ist ein Planungsinstrument, das durch seine Verfahrensstruktur und durch seinen frühen Zeitpunkt im Planungsprozess den Grundstein legt. Dadurch bot er sich optimal an, stadtklimatisch relevante Maßnahmen zu integrieren.

Schwerpunkt 2: Capacity Building (Kapazitätsentwicklung) bei Akteuren aus Planung und Stadtgesellschaft als weiteres Schlüsselinstrument für die Verbreitung von klimaaktiven Maßnahmen in der Praxis
Im Arbeitspaket ‚Capacity Building' wurden die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt „Grüne Stadt der Zukunft" in die Planungspraxis überführt und richteten sich dabei schwerpunktmäßig an Akteure der kommunalen Verwaltung und Planungsbüros. Hierfür wurden verschiedene Bildungsmodule und -formate entwickelt, die auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppen zugeschnitten sind. Zunächst wurden die Bedarfe, Erwartungen und Barrieren der Zielgruppen in einer bundesweiten Online-Umfrage erhoben. Auf dieser Basis wurde ein Baukasten verschiedener Formate entwickelt, der zielgruppenspezifisch aufbereitet und mit Vertreterinnen und Vertretern der Zielgruppen getestet wurde. Mit einem eigenständigen Webauftritt stellt das Projekt nun viele Praxisbeispiele und Umsetzungstipps für die Klimaanpassung einem breiten Anwenderkreis zur Verfügung. Diese umfassen unter anderem:

  • nachhaltige Klimaanpassungsmaßnahmen für Gebäude, z. B. Fassaden- und Dachbegrünung,
  • Handlungsspielräume von Planungsinstrumenten wie Bauvorhaben nach §34 BauGB, Bebauungsplänen und Wettbewerben,
  • Hinweise für die Quartiersentwicklung und Freiraumplanung,
  • Strategien, um die Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürger und lokalen Unternehmen zu erhöhen,
  • Angebote wie Checklisten, Maßnahmen-Steckbriefe und Leitfäden, aber auch Materialien für Vorträge und Workshops.
Projektleitung

Prof. Dr. Werner Lang
Technische Universität München - Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen
Arcisstr. 21
80333 München

Tel.: +49 89 289 23988
E-Mail: w.lang@tum.de

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