Der Handabdruck - Ein komplementäres Maß positiver Nachhaltigkeitswirkung
von Produkten
Das Konzept des ökologischen Fußabdrucks besteht bereits seit 1994. Es wird häufig verwendet, um den negativen Einfluss gesellschaftlicher und individueller Lebensstile auf die Erde zu verdeutlichen. Das im Rahmen dieses Vorhabens entwickelte Prinzip des Handabdrucks verfolgt ein gegensätzliches Ziel. Wenn alle Menschen auf unserem Planeten den Lebensstil der westlichen Industrieländer führen würden, benötigten wir dazu mehrere Erden. Diese Aussage beruht auf dem Prinzip des ökologischen Fußabdrucks. Dieser Ansatz versucht negative ökologische Auswirkungen von Individuen, Organisationen oder Ländern zu erfassen und messbar zu machen. Mit Hilfe des innovativen und ganzheitlichen Ansatzes Handabdruck sollen hingegen positive ökologische und soziale Nachhaltigkeitswirkungen von Produkten bewertbar, messbar und kommunizierbar gemacht sowie in ihrer sozialen Dimension in Betrachtung gezogen werden. Während der weit verbreitete Fußabdruck also metaphorisch eingesetzt wird, um eine negative Belastung darzustellen, symbolisiert der Handabdruck das positive, gestalterische Management und das gezielte Steuern hin zu einer nachhaltigen Entwicklung.
Projektziel
Im Vorhaben wird über einen Zeitraum von drei Jahren werden diese Projektpartner zunächst eine Methodik zur Ermittlung des positiven Handabdrucks entwickelt. Diese wird anschließend in Pilotprojekten beispielhaft auf Produkte aus den drei Sektoren der Lebensmittelbranche, der Konsumgüterbranche und der Baubranche gemeinsam mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) sowie weiteren Praxispartnern angewendet. Ziel ist, die Nachhaltigkeit des jeweils vorliegenden Produkts wissenschaftlich fundiert und gleichzeitig für Kundinnen und Kunden sowie Konsumentinnen und Konsumenten einfach verständlich darzustellen. Zudem wird der Handabdruck als neuer Ansatz gezielt in relevanten Kreisen eingebracht, die als Multiplikatoren wirken. Es ist das ambitionierte Ziel dieses Projekts, mit dem Handabdruck mittelfristig ein Instrument mit vergleichbarer Reichweite wie der des etablierten ökologischen Fußabdrucks zu schaffen. Das Konzept des Fußabdrucks soll mit einem Maß für positive Nachhaltigkeitswirkungen sinnvoll ergänzt werden, welches gleichzeitig die bisher häufig noch vernachlässigte soziale Dimension von Nachhaltigkeit mit einschließt. Somit werden weltweit erstmalig die sozialen und ökologischen sowie positiven und negativen Nachhaltigkeitswirkungen von Produkten systematisch gemeinsam bewertbar gemacht.
Projektleitung
Collaborating Centre on Sustainable Consumption and
Production (CSCP)
Janpeter Beckmann
Hagenauer Strasse 30
42107 Wuppertal
Tel.: +49 202 459 58 10
E-Mail: janpeter.beckmann@scp-centre.org
Verbundpartner
Universität Kassel
Prof. Dr. Rüdiger Hahn
Leuphana Universität Lüneburg - Centre for Sustainability
Management (CSM)
Prof. Dr. Stefan Schaltegger
Universität Witten/Herdecke - Zentrum für Nachhaltige
Unternehmensführung (ZNU)
Dr. Christian Geßner
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