nascent - Neue Chancen für eine nachhaltige Ernährungswirtschaft durch transformative Wirtschaftsformen

Bio-Lebensmittel sind ein erster Schritt in Richtung einer sozial- und umweltverträglichen Lebensmittelversorgung. Frei von Problemen sind aber auch sie nicht. Das Projekt nascent untersucht daher neue Formen der Lebensmittelproduktion, insbesondere werden Selbstversorgungsinitiativen wie das Urban Gardening betrachtet. Regionale Herkunft und fairer Handel haben in der jüngeren Vergangenheit als weitere Nachhaltigkeitskriterien zunehmend an Gewicht gewonnen. Trotzdem bleiben wesentliche Teile des Angebots von und der Nachfrage nach Lebensmitteln immer noch weit davon entfernt, Kriterien einer nachhaltigen Entwicklung zu genügen. Problematisch ist nicht nur die zunehmende Verwundbarkeit des globalisierten Ernährungssystems durch Klimawandel, Ressourcenverknappung, Umweltverschmutzung oder Flächenkonkurrenz. Auch steigende Lebensmittelpreise, der Verlust von Biodiversität, Überdüngung, Versorgungsprobleme in ländlichen Regionen und vieles mehr machen zunehmend zu schaffen. Die Produktion und der Handel mit Lebensmitteln müssen sich umfassend wandeln, damit eine dauerhaft sozial- und umweltverträgliche Lebensmittelversorgung gewährleistet werden kann. In diesem Sinne haben sich in den letzten Jahren zahlreiche unternehmerische und Selbstversorgungsinitiativen auf den Weg gemacht, von Urban-Gardening- Projekten über Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften und Solidarische Landwirtschaft bis hin zu Manufakturkooperativen und regionalen Ernährungsnetzwerken. Das Projekt nascent untersucht deren Entwicklungspotenziale hin zu einer nachhaltigen Transformation der Ernährungswirtschaft.

Projektziel
Durch die Kooperation mit einer Vielzahl von Praxis- und Transferpartnern sollen diese Forschungsfragen transdisziplinär präzisiert und beantwortet werden. Dabei steht insbesondere eine Beschreibung und Systematisierung neuer Wirtschaftsformen im Zentrum der Aufmerksamkeit, wodurch Chancen, Möglichkeiten und Hindernisse transformativer Diffusionsprozesse analysiert werden sollen. Exemplarisch werden hierzu Initiativen in fünf Beispielregionen Deutschlands betrachtet: Oldenburg, Berlin, Leipzig und Dresden, München, Freiburg im Breisgau (jeweils mit Umland). Die gewonnenen Erkenntnisse hinsichtlich der Entwicklungs- und Verbreitungsmöglichkeiten neuer Wirtschaftsformen werden zielgruppenspezifisch für unterschiedliche Akteure aufgearbeitet und können auf diese Weise zur Förderung einer nachhaltigen Transformation des Ernährungssystems beitragen.

Projektleitung
Prof. Dr. Reinhard Pfriem
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Fakultät II
Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
Ammerländer Heerstr. 114–118
26129 Oldenburg

Verbundpartner
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
Prof. Dr. Reinhard Pfriem; Dr. Irene Antoni-Komar; Dr.
Christine Lenz; apl. Prof. Dr. Niko Paech; Dr. Marion Akamp

Hochschule für angewandte Wissenschaften
München
Prof. Dr. Cordula Kropp; Sven Stinner M.A.

Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis gemeinnützige
GmbH
Dr. Christa Müller; Dipl.-Soz. Andrea Baier

Projektkoordination
Dr. Irene Antoni-Komar
Tel.: +49 (0) 441-798 4457
E-Mail: irene.antoni.komar@uni-oldenburg.de

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