Refowas - Wege zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen

Trotz einem immer größer werdenden Umweltbewusstsein landen noch immer viele Lebensmittel nicht auf dem Tisch, sondern im Abfall. Damit verbunden sind große ökologische Belastungen. Das Projekt Refowas hat das Ziel, die Entstehung von Abfällen entlang der Wertschöpfungskette zu untersuchen. Laut einer Schätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) werden jährlich rund ein drittel der weltweit produzierten Lebensmittel nicht für die menschliche Ernährung genutzt, sondern enden als Lebensmittelabfälle. Dadurch entstehen sowohl bei der Produktion als auch bei der Entsorgung dieser Nahrungsmittel Umweltbelastungen. Eine Reduktion der Abfälle kann daher in erheblichem Maße dazu beitragen, die mit Lebensmittelerzeugung und -konsum verbundenen Umwelt- und Ressourcenansprüche sowie Emissionen zu senken. Deshalb fordert die Europäische Kommission die EU-Mitgliedsstaaten dazu auf, die Entsorgung von genusstauglichen Lebensmitteln bis zum Jahr 2020 zu halbieren und Anreize für eine gesündere und nachhaltigere Erzeugungs- und Verbrauchsstruktur zu schaffen. Ebenso soll eine Reduzierung des Ressourceninputs der Lebensmittelkette um 20 % erreicht werden. Bisher gibt es noch keine verlässlichen Daten über die Menge der Lebensmittelabfälle. Das Projekt verfolgt folgende Forschungsfragen: Wo entlang der Wertschöpfungskette fallen welche Mengen an Lebensmittelabfällen in Deutschland an? Warum entstehen diese Abfälle? Welche Umweltwirkungen verursachen sie? Durch welche Maßnahmen können Lebensmittelabfälle vermieden werden?

Projektziel
Ziel des Projektes ist es, den Agrar- und Ernährungssektor entlang seiner Wertschöpfungsketten hinsichtlich der Entstehung von Lebensmittelabfällen und insbesondere dem Anteil an vermeidbaren Abfällen zu analysieren. Darauf aufbauend sollen Strategien und Ansatzpunkte für Maßnahmen zur Abfallvermeidung bzw. -reduzierung identifiziert werden. Anhand von drei Fallbeispielen werden Hemmnisse und Handlungsoptionen in der Praxis untersucht: Im Teilsystem ´Agrarproduktion´ werden Obst- und Gemüseanbau, -verarbeitung und -vermarktung analysiert. Im verarbeitenden Gewerbe werden Bäckereien näher betrachtet. In einer dritten Fallstudie werden die Außer-Haus-Verpflegung und Lebensmittelverluste im Umfeld der Schule untersucht. Als weitere Aspekte sollen Befragungen zum Verbraucherverhalten analysiert werden, um verschiedene Konsummuster und die Gründe für die Entstehung von Lebensmittelabfällen in Haushalten zu identifizieren. Auf Basis der Ergebnisse werden Möglichkeiten zur Schaffung eines neuen Bewusstseins für nachhaltiges Handeln in Bezug auf die Vermeidung von Lebensmittelabfällen beschrieben und bewertet.

Projektleitung
Thünen-Institut für Ländliche Räume
Dr. Thomas G. Schmidt
Bundesallee 50
38116 Braunschweig
Tel.: 0531 596 – 5507
Email: thomas.schmidt@ti.bund.de

Verbundpartner
Universität Stuttgart
Dr. Gerold Hafner

Max Rubner Institut
Dr. Erika Claupein

Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
Frank Waskow

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