AgriScape - Zielkonflikte auf dem Weg zu multifunktionalen Agrarlandschaften

Die heutige Landwirtschaft in Deutschland und Europa, vor allem in produktiven Agrarlandschaften, ist auf eine monofunktionale Bewirtschaftung ausgerichtet. Dies bedeutet, dass Nahrungsmittel, Futter und Biomasse in großen Mengen produziert werden, dabei jedoch andere Ökosystemleistungen (z. B. Hochwasserschutz, Klimaregulierung oder Landschaftsästhetik) und die Biodiversität kaum berücksichtigt werden. Hinzu kommt die Notwendigkeit der Anpassung an die zunehmend spürbaren Auswirkungen des Klimawandels. Entsprechend wird vielerorts eine Transformation der Landwirtschaft („Agrarwende") gefordert. Diese soll Agrarlandschaften zunehmend multifunktional gestalten, also die vielfältigen Funktionen von Agrarökosystemen und die von ihnen bereitgestellten Ökosystemleistungen aufrechterhalten bzw. fördern.

Projektziel
Das Projekt setzt sich mit den Zielkonflikten im Rahmen dieser Transformation am Beispiel einer sehr produktiven Agrarlandschaft in Mitteldeutschland auseinander, um relevante und gesellschaftlich akzeptable Transformationspfade für eine erfolgreiche Agrarwende zu ermitteln. Hierzu werden zusammen mit verschiedenen Interessengruppen aus der Fallstudienregion relevante Bewirtschaftungsstrategien, Ökosystemleistungen und Klimaszenarien ermittelt. Methodisch kommen die vier Kernelemente ökologische Modellierung, multikriterielle Landnutzungsoptimierung, agentenbasierte Modellierung sowie ökonomische Bewertung zum Einsatz. Diese werden in einem gemeinsamen Modellrahmen miteinander verknüpft, um geeignete Transformationspfade zu entwickeln. Gleichzeitig werden biophysikalische sowie sozioökonomische Zielkonflikte identifiziert, analysiert und konkrete Handlungsvorschläge und Politikoptionen zum Umgang mit diesen erarbeitet. Basierend auf den Forschungsergebnissen werden die Auswirkungen verschiedener Bewirtschaftungsstrategien in Hinblick auf die Ökosystemleistungen in Agrarlandschaften näher bestimmt. Das Projekt entwickelt sowohl für die Fallstudienregion als auch für die nationale Ebene Handlungsvorschläge, wie mit Zielkonflikten insbesondere in hochproduktiven Regionen umgegangen werden kann, um die angestrebte nachhaltige Transformation der Landwirtschaft zu ermöglichen.

Projektleitung
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ
Department Landschaftsökologie
Prof. Dr. Bartosz Bartkowski
Tel.: 0341 / 235-482402
E-Mail: bartosz.bartkowski@ufz.de

Dr. Andrea Kaim
Tel.: 0341 / 235-1796
E-Mail: andrea.kaim@ufz.de

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