EnSu - Die Rolle von Energie-Suffizienz in Energiewende und Gesellschaft
Bislang sind Energiesystem-Modellierungen weitgehend blind gegenüber Veränderungen durch gesellschaftlichen Wandel. Die Energiewende wird bisher vor allem unter den Aspekten Kosten, Marktpotenziale und technische Machbarkeit verhandelt. Dabei spielen Konsistenz (erneuerbare Energien ersetzen Fossile) und Effizienz (relative Reduktion des Energieverbrauchs bei Bereitstellung der gleichen Energiedienstleistung) die herausragende Rolle. Technische Innovationen gehen jedoch meist mit günstigeren Preisen sowie mit Kapazitäts- und Einkommenseffekten einher, was wiederum mehr Nachfrage und Konsum (desselben Produkts oder anderer Güter und Dienstleistungen) erzeugt: Es kommt zu Rebound-Effekten. Daher widmet sich die Nachwuchsgruppe dem gesellschaftlichen Wandel und Suffizienz-Strategien in Energiesystem-Modellierungen, d. h. der absoluten Reduktion des Energieverbrauchs durch soziale Innovationen, Exnovationen (Ausstiegsprozesse) und verändertes Nutzungsverhalten.
EnSu erarbeitet durch eine interdisziplinäre Kooperation zwischen ingenieurwissenschaftlicher Energiesystemmodellierung, Politikwissenschaften und sozial-ökologischer Transformationsforschung unter Beteiligung von Praxispartnern Szenarien mit empirisch belegten Annahmen über gesellschaftliche Veränderungen und Politikmaßnahmen. Das von der Forschungsgruppe entwickelte Suffizienz-Modul soll helfen, die Grundannahmen von Energiesystem-Modellen künftig zu verbessern. Zudem trägt das Projekt dazu bei, gesellschaftliche Transformationsprozesse im Kontext der Energiewende besser zu verstehen, die Blockaden für und Potenziale von Suffizienz-Politiken auszuloten und im Sinne einer globalen Nachhaltigkeit mögliche Externalisierungs- und Verlagerungseffekte zu diskutieren.
Projektleitung
Europa-Universität Flensburg
Prof. Dr. Frauke Wiese
Tel.: 0461 / 805-3014
E-Mail: Frauke.Wiese@uni-flensburg.de
Wuppertal Institut fuer Klima, Umwelt, Energie gGmbH
Dr. Benjamin Best
Tel.: 0202 / 2492-308
Email: benjamin.best@wupperinst.org
Verbundpartner
Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V.
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